Maik hat geschrieben:Es dreht sich doch immer um dieselben Fragen bei diesem Thema.
Vordergründig sieht das so aus, ich denke aber, daß mehr drinsteckt. Es gibt ja so einige Fragen, über die sich Menschen seit Ewigkeiten Gedanken machen, und immer wieder mal kommt Neues, Interessantes dabei raus.
Aber du verstehst das wahrscheinlich deshalb nicht, weil du glaubst das jeder Mensch anders wäre und es normal gar nicht gibt.
Wahrscheinlich denke ich das tendenziell "mehr" als du. So kraß wie du es formulierst sehe ich das aber nicht (auch hier wieder: du hast eine Skala von 0 = "alle Menschen sind gleich" bis 100 = "jeder Mensch ist anders" - ich befinde mich eher zwischen diesen Extremen... sagen wir mal, ich bin bei 70, du eher bei 20, käme das hin?). Ich lege schon großen Wert darauf, Menschen als Individuum zu betrachten, du siehst offenbar eher die Gemeinsamkeiten. Es könnte interessant sein zu sehen, ob und wie wir es schaffen, diese offensichtliche Kommunikationsbarriere zu überwinden.
Das Markierte hab ich nicht verstanden.
Soll heißen, daß die Interaktion zwischen Kindern und Erwachsenen sich auf Bereiche beschränken soll, die strikt formal geregelt sind und in denen jeder seine "Rolle" spielt, ohne besonders viele Möglichkeiten des Abweichens davon. Formen so einer Interaktion sind zB. pädagogische Beziehungen (Lehrer-Schüler, Trainer-Spieler, Erzieherin-Kindergartenkind), familiäre (Eltern-Kind) oder geschäftliche (Bäcker-Kind, das jeden Morgen Brötchen holt). Eine freundschaftliche Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern kommt in dieser Sichtweise nicht vor.
Aber zu dem Rest: ja ich widerspreche eindeutig der Theorie das Kinder die gleichen Prioritäten,Werte oder Vorlieben haben können wie Erwachsene.
Hier sehe ich wieder das Problem, daß du offenbar "binärer" denkst als ich, ausschließlicher, ohne Zwischentöne.
Erst einmal sehe ich nicht "das Kind", sondern zb. verschiedene Stufen: 4jährige haben in vielen Bereichen andere Interessen als 10jährige, trotzdem können sie miteinander spielen. 12jährige haben mehr mit 16jährigen gemein als mit 8jährigen.
Weiterhin unterschätzt du meiner Ansicht nach die Individualität. Kinder haben ähnlich vielfältige Interessen wie Erwachsene: der eine liebt Fußball, die andere begeistert sich für Umweltschutz. Was das angeht, sind die Unterschiede der Kinder *untereinander* viel größer als die "der Kinder" zu "den Erwachsenen".
Ein gutes Beispiel für Interaktion, bei der es völlig egal ist, wie alt der Teilnehmer ist (und meistens ist das nicht mal bekannt) sind zb. Online-Spiele - nicht zuletzt sind Computerspiele deshalb nach wie vor im Fokus konservativer Pädagogen, weil sie die erste Kulturtechnik waren, die eine nachwachsende "minder"jährige Generation vor denen erlernt hat, die ihnen eigentlich was beibringen, vorleben, ihnen überlegen sein sollten.
Geht man mit offenen Augen durch die Welt, findet man zahllose solcher Bereiche, in dene sich die Lebenswelten überschneiden.
Und das sind dann nur die, in denen diese Überschneidung auch gesellschaftlich toleriert ist. Viele Erwachsene würden nur zu gerne einfach so aus Spaß an der Freude mit Kindern fangen oder verstecken spielen oder sonst welchen Quatsch machen - auf der anderen Seite erlebe ich immer wieder, wie sehr Kinder es begrüßen, wenn man sie nicht "von oben herab" behandelt, flache oder gar keine Hierarchien entstehen läßt, wo keine nötig sind, mit ihnen über "Erwachsenenkram" spricht.
Das alles sind vor allem persönliche Erfahrungswerte, die ich sammeln konnte und kann, weil ich beruflich wie privat viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun habe.
Mich würde interessieren, wie du zu deinen Ansichten gekommen bist?
Pädo muss also Altruist sein, wenn er was mit Kindern zu tun haben will.
Hetero muß auch Altruist sein, wenn er was mit Frauen zu tun haben will, oder welcher Mann geht gerne Schuhe kaufen? (doch, der Vergleich paßt schon, jedenfalls wenn man deine Vorgabe der divergierenden Interessenbereiche verwendet).
Tut mir leid, ich kann da nur einen Unterschied erkennen.
Mein Satz war ehrlicher als deine Politikerantwort.
sry, aber wenn du mich beleidigen willst, mußt du früher aufstehen

. Lustig ist ja, daß ich bei dir vor genau dem umgekehrten Kommunikationsproblem stehe wie bei Aufklärer: dir sind meine Sätze zu lang, mir seine.
Ich kanns aber auch kurz und politikerfrei fassen:
ich denke, die Welt ist quasi unendlich abstufbar, wobei nicht jede Stufe auch unbedingt beachtenswert ist - ich denke
pluralistisch. Du denkst
dualistisch und kennst nur eine Sichtweise auf die Welt.
Wieso findest du, daß deine Herangehensweise "ehrlicher" ist? Danach müßte meine ja "verlogener" sein, deine näher an "der Realität". Tut mir leid, ich kann das nicht nachvollziehen - ich gehe eher davon aus, daß man mehr von der Welt mitbekommt, wenn man sie aus mehr als einer einzelnen Perspektive zu betrachten versucht.
Aber wenn wir uns der Objektivität annähern wollen, müssen wir nach und nach Wahrheit von Lüge trennen und nicht mehr absichtlich verwirren.
Ist mir zu allgemein. Mach das bitte an einem Beispiel fest.
Wenn wir Störungen mit der Realität vermengen nur weil wir links-tolerant sein wollen , drehen wir uns im Kreis.
Welche konkrete Störung meinst du und inwieweit wirkt sie sich störend aus (also genauer:*was*wird durch sie gestört)?
Heisst das manchmal ja und manchmal nein?
Nein, das heißt manchmal mehr und manchmal weniger.