Ich möchte mich auch mal an einer beruhigten Antwort versuchen.
Der Grund warum Nemos Beitrag vlt. so auf heftige Ablehnung stößt ist, dass er ein bisschen andeutet, dass
Pädophilie ein
intrinsisches Problem habe, dem wir leider unterlegen sind.
Also sozusagen ein "natürlicher Nachteil der Pädophilie", völlig außerhalb des gesellschaftlichen Kontexts.
Nemo deutet hier einige Probleme an, die seiner Meinung nach auch dann noch bestehen würden, wenn die Gesellschaft vollkommen pro-pädophil eingestellt wäre.
Wenn das stimmt, dann ist das natürlich ein harter Brocken. Sind wir "von Natur aus" anderen Sexualitäten gegenüber benachteiligt?
Vlt. treffen hier zwei sehr verschiedene Philosophien aufeinander.
Aber würde ich mich der von Nemo anschließen? Unter dieser Perspektive lese ich nun Nemos Beitrag.
Nemo hat geschrieben:
Wir Pädos verlieben uns in eine kleine "Prinzessin", wobei wir meinen, dass es "Liebe" ist. Ist sie das tatsächlich, oder machen wir uns da nur etwas vor?
So gesehen könnte ich mich fast täglich neu "verlieben".
Ich glaube viele von uns kennen es. Wir sehen Mädchen, verspüren bei sehr vielen von ihnen den Wunsch es kennenzulernen, Zeit mit ihr zu verbringen und finden sie natürlich auch dementsprechend erotisch und anziehend.
Ich weiß vlt. was Nemo meint. Aber bedeutet das etwa, dass wir uns nicht verlieben? Wir nur oberflächlich sind?
Ich glaube nicht. Auch wenn ich bei vielen Mädchen schon in den ersten Kontaktmomenten ein kleines emotionales Feuerwerk, Sehnsucht, Wunsch nach Kontakt spüre, heißt das nicht, dass es so etwas wie eine stärkere Bindung über Zeit nicht gibt.
Also da, wo man sich mit einem Mädchen besonders gut versteht, länger und öfter Zeit mit ihr verbringt, und schließlich dazu verfällt alle Prioritäten an sie zu vergeben. Und, wenn ich dann ständig an sie denke und meine Gedanken um sie kreisen, und andere Mädchen dann zwar nette Begegnungen sind, aber sie nicht übertrumpfen. Dann bin ich verliebt.
Und das passiert nicht alle Tage; diese Mädchen kann ich in meinem Leben an einer Hand abzählen und habe einen guten Teil meines Lebens mit ihnen verbracht bis es zu einem schmerzlichen und unabwendbaren Ende kommen musste.
Um darauf also zu antworten: Nein. Ich verliebe mich nicht jeden Tag neu. Wenn ich verliebt bin, dann ist das besonders intensiv, länger andauernd, die Sehnsüchte besonders hoch und die Gedanken quasi nur bei ihr.
Und ich denke bei anderen Sexualität ist das nicht anders. Wobei man natürlich sagen muss, dass heterosexuelle Männer jetzt nicht gerade unbedingt diejenigen sind, die mit emotionalem Überschwang gerne mit jeder Frau anbändeln würde.
Was ist das also bei uns? Wir sind ja dann doch ein bisschen anders, oder nicht?!
Ich habe deswegen schon des Öfteren die Erklärung angebracht, dass viele Pädophile auch gleichzeitig pädosozial sind. Also Kindern allgemein gerne und emotional investiert zugewandt.
Heterosexuelle können auch pädosozial sein. Die verspüren vlt. ähnliches bei Kindern, aber es geht eben nicht so weit, dass es zum vollkommenen Verliebtsein mit den bekannten Symptomen reichen würde.
Wenn man das so einteilt, würde ich sagen, passt es wieder.
Wie siehst du das Nemo? Sicherlich gibt es eine handvoll Mädchen, die dir im Gegensatz zu anderen Mädchen besonders wichtig geworden sind und wo man sagen könne, du hättest dich wirklich verliebt. Oder ist das bei dir etwas anders? Würde mich sehr interessieren.
Kommen wir zum umgekehrten Punkt, der auch sehr interessant ist und natürliche Bedenken sind.
Nemo hat geschrieben:
Wir meinen, wir bekommen diese "Liebe" erwidert, aber ist es nicht doch so, dass wir uns da etwas vormachen? Ein wenig Aufmerksamkeit, ein freundliches Lächeln, Freude beim Wiedersehen.... und schon reden wir uns ein, dass wir ein "Liebes-Verhältnis" haben.
Wir steigern uns in die Vorstellung, dass die Angebetete ebenso in uns selbst verknallt ist, wie wir umgekehrt in sie. Das ist aber ein Trugschluss, denn lediglich genießen sie die Aufmerksamkeit, die wir ihnen entgegenbringen. Sie freuen sich, dass wir uns um sie kümmern und sie in uns einen Spielkameraden haben. Aber mehr...? Liebe...? Kann man da wirklich von tiefer Liebe sprechen? Auch wenn sie es uns selber sagen, so bleibt es doch nur ein Spiel ohne Ernsthaftigkeit.
Klingt sehr plausibel. Ich habe oftmals viele Momente erlebt, in denen ich plötzlich dachte, sie mag mich auf einmal nicht mehr. Warum wendet sie sich gerade anderen zu?
Auf der anderen Seite kann ich mir natürlich auch eingestehen, dass ich vlt. die eine oder andere Bastelei oder gemalte Bild für mich überbewertet habe und sie das vlt. nur für ein Lächeln und einen zufällig netten Mann verschenkt hat.
Aber genau wie oben: Nur, weil man sich selbst etwas täuscht, zu Gunsten seiner Wünsche und Träume, kann es deshalb nicht so etwas wie eine Bindung geben? Etwas tiefergehendes?
Ich denke schon und ich kann an einigen Merkmalen definitiv festmachen, wann dies der Fall sein könnte. Was dazu gehören könnte, müsste sich jeder mal selbst überlegen.
Wer kennt z.B. diese "
Weißt du noch?"-Momente? Ich hatte das schon einige Male gehört von Mädchen in die ich über beide Ohren verliebt war und die ich schon eine längere Zeit kenne. Das fängt dann meistens in so einem netten, stillen Moment an, wo man zu zweit reflektiert, was einmal war, und sie sagte z.B. einmal: "Weißt du noch als Sommer war und du immer ins Gebüsch springst wegen dem Ball?" *grinst* "Ja, den hast du doch immer extra reingeworfen!!" *gemeinsames lachen*
Wenn sie anfängt eine Geschichte zu stricken in der wir beide die Hauptprotagonisten sind und es um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geht, dann bin ich mir sicher: Da kommt von ihrer Seite auch mehr.
Und selbstverständlich ist das bei jüngeren Mädchen etwas eingeschränkter als bei älteren. Aber auch da: Je mehr Wiedererkennung, je mehr es ein "wir" und ein "uns" gibt, je mehr Bezug genommen wird auf das was war, ist und sein wird, desto mehr deutet sich tatsächlich etwas an, was für mich vom ein Ausdruck von Liebe ist, was sie mir mitteilen möchte.
Dann sieht man auch über andere Vorkommnisse hinweg, die einem einen falschen Eindruck erwecken könnte.
Zum Beispiel, wenn ihr Onkel mal vorbeikommt und sie sich tierisch freut und umarmt, ist das dann ein Gegenbeweis? Ich denke nicht.
Ähnlich könnte das auch aussehen, wenn der Ex-Freund der Freundin des Hetero-Mannes vorbeischaut. Eifersucht und unagnehme Gefühle des vernachlässigtwerdens sind eher die Normalität als die Ausnahme.
Immer noch Zweifel? Was ist mit den ganzen Quirks, wie die "übernatürlich" große Freude über das neue Spielzeug/Ausflug oder das totale Beschäftigtsein mit den kleinen Freundinnen - wo man sich so überflüssig fühlt, wo man plötzlich auch mal ignoriert wird.
Was bedeutet das?
Es sind Mädchen! Ihr überschwängliche, schnell-wechselnde und von einer Sache zur anderen schwankenden Begeisterung und Aufmerksamkeit gehören dazu und, wenn ich ehrlich bin, ist es etwas, was mir sehr gefällt und bei dem ich im Spiel auch gerne mitmache. Nun steht man eben manchmal auch nicht im Mittelpunkt. Was soll man da auch anderes verlangen?
Sie wendet sich ehrlich dem zu, was sie gerade im Blick hat.
Ich habe es aber noch nie erlebt, dass man von ihr dann von einen auf den anderen Tag plötzlich völlig vergessen wird. Das neue Spielzeug wird langweilig, mit manchen Freundinnen hat man sich zerstritten, aber solange es die Umstände zulassen, sucht sie dann doch noch den Kontakt.
Und selbst, wenn es mal anders ausgehen sollte. Ähnliches passiert in der heterosexuellen Welt doch genauso.
Ja, wie ist das eig. bei Erwachsenen?
Lieben die besser?
Ich glaube Erwachsene in einer "gesunden" oder recht neuen Liebesbeziehung täuschen sich lediglich gegenseitig besser um stets dem anderen fälschlicherweise zu signalisieren er stehe immer im Mittelpunkt. Aber auch für das "verliebteste" Paar auf der ganzen Welt kann das nicht stimmen. Für einen Menschen ist dann kurzzeitig auch mal was anderes interessanter, man kommt sich mal näher und ist mal weiter voneinander weg.
Mädchen veranstalten diese Täuschung nicht. Bei ihnen weiß man genau, dass man eben mal leider nicht im Bereich ihrer Aufmerksamkeit ist. Da weiß man stets woran man ist.
Erwachsene Paare täuschen sich dagegen häufig bis zur Trennung oftmals eine gewisse Zeit lang, bis sie dann zugeben, nichts mehr für den anderen zu spüren.
Bei Mädchen würde man es schlimmstenfalls sofort merken. Ich hatte solche Situationen glücklicherweise nicht und die Trennung geschah immer aufgrund äußerer Umstände. Ich frage mich was schlimmer ist... für mich sicherlich, wenn das Mädchen nichts mehr für mich übrig hat. Aber für sie wäre es wohl einfacher zu verkraften, als eine Zwangstrennung.
Nemo hat geschrieben:
Spätestens, wenn sie in ein bestimmtes Alter kommen, da werden plötzlich andere Personen viel wichtiger. Zunächst sind es die Freundinnen im gleichen Alter und nicht viel später sind es dann Freunde, also Jungs im etwa gleichen Alter. Dann kommt die Pubertät und dann ist eh alles vorbei; auch von unserer Seite. Seien wir doch mal ehrlich...
Ja, das stimmt wohl. Aber was bedeutet das konkret? In der Pubertätsentwicklung ändert sich ja einiges. Nicht nur eine potentielle Beziehung zu einem Pädo, sondern praktisch alle sozialen Beziehungen, ob familiär oder freundschaftlich wechseln die Farbe.
Das bedeutet konkret: Auch die Beziehung zum Pädo wechselt die Farbe. Und das kann natürlich auch bedeuten, dass sie endet.
Aber warum ist das was Schlechtes? Als Kind hat man andere Wünsche und Träume als in der Adoleszenz und da auch andere als im Erwachsensein. Genauergenommen ist diese Aufteilung auch sehr grob.
Was ist mit jungen Frauen ab 18 Jahren, die erst einmal das Abenteuer suchen, vlt. einen Draufgänger als Partner oder mehrere One-Night-Stands? Und irgendwann wechseln in ihrer Persönlichkeit die Farben und sie wünscht sich gestandene Männer mit beiden Beinen im Leben.
Kann man hier jedesmal, wenn sich ein Umbruch und eine Änderung vollzieht, sagen, dass die eine Beziehung keine "echte" war?
Liegt also nur immer die letzte Beziehung richtig? Ich glaube nicht.
Aber danke Nemo! Ich glaube du hast einige wichtige Strukturmomente und Debatten über Pädophilie gut zusammengefasst und es gibt sehr viel Anlass nachzudenken. Ich finde das war ein guter Beitrag. Nur stimme ich dem, wie du siehst, in fast keinem Punkt zu. Aber das ist ja nicht schlimm. Wozu ist das Forum sonst da, als darüber zu diskutieren und nachzudenken?