Ididitmyway hat geschrieben:
Ich stell das hier einmal voran, weil es das Wichtigste ist, was ich dir sagen will: Du hast es dir NICHT mit mir verwirkt. Du hast dich einfach in meinen Augen gerade in den letzten Beiträgen ziemlich kacke verhalten und mich damit auf die Palme gebracht. Das heißt nicht, dass ich vor hätte, ewig auf dieser Palme zu bleiben. Ist ja nicht so, dass ich mich nicht selber mehr als ein mal kacke verhalten und damit andere auf die Palme gebracht hätte; die zum Glück in den meisten Fällen auch nicht nachtragend waren.
Und wenn ich deinen kompletten Ansatz hier für den Arsch finden würde, dann hätte ich mich sicherlich nicht in diesen Thread eingebracht, um dir ein bisschen Schützenhilfe gegen das nicht minder arschige Gesprächsverhalten einiger anderer Teilnehmer zu geben.
Kurzum: Ich reg mich auf über ein paar bestimmte deiner Beiträge in diesem Thread, NICHT über dich als Person.
(By the way, selbiges gilt natürlich ebenso für eine gewisse andere Person, die mich hier im Thread ziemlich angeätzt hat.)
Danke. Da leistet du mehr Fairness als ich gerade im Stande bin zu verteilen.
Ididitmyway hat geschrieben:
[...]
Das schließt aber nicht ZWINGEND aus, dass dieser Mensch sich nach Kräften bemüht, ein gutes Leben zu führen, und es vielleicht an 999 von 1000 Tagen auch schafft. Ein guter Mensch ist für mich der, der sein Möglichstes tut, ein guter Mensch zu sein. Wer dagegen diese Anstrengung nicht unternimmt, der hat bei mir verschissen.
Das ist gut und eine sehr erstrebenswerte Einstellung. Parallel dazu kann man aber immer noch in Erinnerung rufen und ständig im Auge behalten, wann es eine Grenzüberschreitung darstellt, die es einzudämmen gilt - sei es konkret bei jemanden, der dabei Unterstützung braucht ODER allgemein im Forum, wo sich ein Klima widerspiegelt, dass solche Fälle leider eher begünstigt, als dass es sie verhindert.
Das sehe ich dringend als gegeben. Mich als Beispiel genannt. War ich zwar nicht so weit tatsächlich so eine Tat zu begehen, haben mich viele Dinge hier sehr eingeweicht.
Ididitmyway hat geschrieben:
Ich muss an dieser Stelle aber noch mal ein wenig sticheln: Ich denke, dass ich DESHALB davon weiß, WEIL ich es niemandem abgenötigt hab. Gewalt ist in meinen Augen immer der falsche Weg, wenn Ehrlichkeit das Ziel ist.
Hmm. Ich bin gerade heftig am überlegen. Ich habe einen sehr harten, traurigen und schrecklichen Ankerpunkt gebraucht um genau dies zu ermessen. Ich will es nicht erzählen, weil ich Angst habe, es werde zerpflückt und in seiner grausamen Wirklichkeit auf textuelle Ebene zernichtet, so dass es an allgemeiner Bedeutung verliert, und mich noch in heftigere Trauer befördern würde, und ein Unrecht tun würde an der Betroffenen dieses Schicksals.
Ididitmyway hat geschrieben:
Was ich mache, ist, dass ich jeden, der mit mir darüber redet, wissen lasse, was ich davon halte und weshalb ich so darüber denke. Alles Weitere bleibt dann meinem Gegenüber überlassen. Ich bin kein Exorzist und kann und will niemandem seine Dämonen austreiben.
Aber ich frage mich: Was kann man maximal tun? Darf man eine Chance, einen Versuch einfach unprobiert lassen, der vielleicht geholfen hätte?
Ich denke gerade an Pädos, die leider keinen Kinderkontakt erfahren durften und sich ihre Welt nur auf Basis dieses Forums aufbauen können.
Was geschieht? Jeder Fall wird in die Kritik genommen und über Kipo-Fälle wird äußerst großzügig hinweggeschaut. Und genau DAS hat einen sehr starken Kardinaleffekt, derart, dass man hier mehr der textuellen größtenteils einseitig reflktierten Kritik eine größere Bedeutung zukommen lässt, als offensichtlichen gesellschaftlichen Normen und Grenzen. Seien diese auch vereinzelt übertrieben oder grob, gibt es keinerlei Grund sie im allgemeinen Sinngehalt zu verwerfen, im derartigen Extrem, sexuell straffällig zu werden. Leider passiert es trotzdem.
Komme ich also zu einer Kernfrage dieses Diskurses:
Fördert oder hemmt die Teilnahme an diesem Forum kipo-vergehen oder Missbrauch?
Früher dachte ich: Hemmung.
Heute denke ich, leider: Die Teilnahme an diesem Forum fördert Strafaten, die Kinder zum Nachteil sind.
Nun weiß ich wenig mit dieser sehr enttäuschenden Erkenntnis anzufangen als hier mal Dampf zu machen.
Ididitmyway hat geschrieben:
Ich denke nicht, dass sich solche Phänomene kategorisch ausmärzen lassen.
Also das meinst du mit "arrangieren"? Eine Art aufgeben?
Das heißt maximal kann ich einfach aufhören mich hier zu beteilgen, oder mich nur als Arschloch zu einzubringen, weil mich aufgrund der wahrgenommenen Radikalität mich jeder ablehnen würde...
Ididitmyway hat geschrieben:
Was einmal ein Mensch in einer bestimmten Situation getan hat, gehört unwiderbringlich zu den Dingen, die Menschen in bestimmten Situationen tun. Als solches - als Ding, das Menschen tun - muss man es akzeptieren.
Eigentlich nicht. Akzeptanz reicht ziemlich weit eigentlich. Zu weit, als dass es sinnvoll wäre es zu tun.
Ididitmyway hat geschrieben:
Was man tun kann, ist, zu versuchen eine Situation zu schaffen, in der es möglichst wenig Grund gibt, dass Menschen es tun.
Ja. Gleichwohl gibt es Situationen, sodass Menschen eher geneingt sind etwas zu tun. Das Klima in diesem Forum beispielsweise.
Das Konstruieren einer solchen entgegenwirkenden Situation von der du sprichst, heißt notwendig hier zu intervenieren und zwar auf sehr kritischm und ungnädigem Weg.
Ididitmyway hat geschrieben:
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass es ratsam wäre, den Diskurs mit solch einem Menschen abzubrechen... im Gegenteil! Isolation macht keinen Menschen besser! Es geht darum, dass solche Fälle nicht auf dein eigenes Selbstbild zurückfallen.
Wie stellt man das wirksam an? Dööfstenfalls steht man als Arschloch da, der sich nur aufwerten möchte, sich der Gesellschaft anbiedern möchte oder sonst irgendetwas.
Die EHRLICHE Agenda tatsächlich daran interessiert zu sein, Kindern eine verbrechischere Last zu nehmen, wird KEINEM mehr wörtlich abgenommen.
Und daran sind zugegebenermaßen auch viele politische Figuren Schuld.
Ididitmyway hat geschrieben:
Keine Antwort ist zwar auch eine Antwort, aber nicht zwingend eine einzige. Du scheinst mir hier Gefahr zu laufen, dich von einem vorgefertigten Bild zu einer ganz bestimmten Deutung hinreißen zu lassen.
Vielleicht (also nicht, dass dies mein Ziel war). Andererseits bin ich dann doch nichts anderes als ein einsames Gegengewicht gegenüber vielen Schönfärbern.
Ididitmyway hat geschrieben:
Wenn sich so eine Entwicklung zweifelsfrei feststellen lässt, dann find ich die nicht weniger bedenklich als du. Bist du dir denn sicher, dass es bei dir so gewesen ist?
Ich kann an mir tatsächlich feststellen, dass viele Aussagen, die ich machte, mir in meinem Alltag mit Kindern fremd und verstörend vorkamen.
Ich habe eigentllich nie diese Verbindung zwischen Internet-Gebrabbel meinerseits und realem Leben gemacht. Aber ein Ereignis hat mich sozusagn dazu gewzwungen. Und ich verband beide Welten und es wurde unerträglich, wie ich mich dort schreiben hörte.
Es hat irgendeine Form von Abstumpfung stattgefunden. Eine Art von Entfernung von Urteilen des Kindeswohls.
Ich bin mir sicher jeder Pädo macht grundsätzlich andere Urteil über das Kindeswohl, wenn er gerade Kindern gegenübersteht, mit denen er sich eine gewisse Zeit lang beschäftigen konne.
Hat er dies allerdings weniger und ist allein mit diesem Forum und dem Klima konfrontiert, dann fällt dieses Urteil ganz anders aus.
Ididitmyway hat geschrieben:
Die einzige Quelle, auf die ich hier direkt zugreifen kann, bin ich selbst, und an mir kann ich keine Abstumpfung feststellen. Für mich hat mein Aufenthalt in diesem Forum, der jetz ja auch schon über ein paar Jahre geht, im Grunde nur den Effekt gehabt, dass ich einige Sachen differenzierter betrachte.
Naja. Das ist eine sehr feine Spur. Wann ist etwas differenzierter und wann lässt man Unrecht einfach unverhältnismäßig zu, duldet es, übersieht es, oder beachtet es kaum mehr als nur eine "Feststellung, die man hinnehmen muss".
Mein Urteil darüber unterliegt selbstverständlich einem großen Bias. Aber seit den PNs im Piratenforum und deiner heutigen Stellungnahme hat sich zumindest in wenigen Details und in der Behutsamkeit der Äußerung so einiges erweicht.
Ididitmyway hat geschrieben:
Mein Gefühl sagt mir, dass du zumindest teilweise Recht haben magst. Ich hab hier auch schon an Stellen gestanden, an denen ich das Gefühl hatte, dass jemand die Grenzfall-Diskussion nutze, um einem Gespräch über die klaren Fälle auszuweichen. Das trifft aber a) nach meiner Einschätzung nicht auf alle zu und b) ist damit noch eine Aussage darüber getätigt, WESWEGEN derjenige in der jeweiligen speziellen Situation nicht über dieses Thema reden will. Ich weiß, man ist dann schnell geneigt, zu sagen: "Der hat doch Dreck am Stecken!", aber denkbar sind auch eine ganze Reihe anderer Gründe für sein Schweigen.
Selbst andere Gründe für das Schweigen - seien sie noch nicht einmal grenzüberschreitender Natur - sind hier kritisch zu betrachten, da sie gerade zu einem Klima beitragen, dass solche Taten begünstigt.
Ididitmyway hat geschrieben:
Ich glaube wie gesagt nich, dass Gewalt da ein Erfolg versprechender Weg ist. Damit erreichst du nur, dass dein Gegenüber sich zurück zieht.
Ich weiß aber auch, dass ich mich nicht einfach zurücklehnen kann, nach meiner erschütternden Erkenntnis. Ich habe zumindest die Pflicht gemäß meiner Maxime davon kundzutun.
Und ich denke es gibt schon einige, die mein Wort hier schätzen. Und ich hoffe es erreicht einige hier kritisch.
Ididitmyway hat geschrieben:
Damit DU verstehst... dein Gesprächspartner soll also etwas für dich tun. In Anbetracht dessen ist der Ton, den du hier zum Teil angeschlagen hast, wirklich ziemlich dreist. Wie gesagt, ich rate dir, das einmal zu überdenken... aus Gründen der Fairness und auch, weil du ja siehst, dass der grobe Weg zu nichts führt.
Verlangt man in der Diskussion nicht ohnehin schon ständig Auseinadersetzung?
Dannn schlage ich dies eben als mein Thesenpapier hier an. Und anstatt einer verpflichtenden Äußerung, bleibt eben meine Hoffunung der Auseinandersetung und bestenfalls des eigenständigen Statements.
Ididitmyway hat geschrieben:
Ich hab jetzt auf einige Punkte nicht geantwortet, weil ich meine, dass wir zunächst zusehen sollten, dass das Gespräch einigermaßen vernünftig ins Rollen kommt. An einigen anderen Stellen wäre meine Antwort ein immer wiederkehrendes: "Deine Methode scheint mir nicht die brauchbarste"
Wenn das so sei, dann müsstest du doch tatsächlich eine NOCH brauchbarere Methode im Kopf haben? Andernfalls kannst du dieses Urteil kaum gemacht haben.
Ididitmyway hat geschrieben: dann scheint es sich dabei um ziemlich klare und unmissverständliche Fälle von Missbrauch und Kinderpornographie zu handeln (also im Sinne dessen, was sich der gemeine Laie darunter vorstellt). Ich denke, dadurch werden sich detailverlorene Abschweifungen einigermaßen effektiv vermeiden lassen.
So sieht es aus. Darüber hinaus noch der Vorwurf, dass das Forenklima und die allgemeine kollektive Haltung, als allgemeines diskriminiertes Opfer der Gesellschaft, solche Taten begünstigt.