Wouddan hat geschrieben:
Lesen soll bekanntlich bilden
Lesen allein reicht nicht. Man sollte auch Quellenangaben folgen um die häufige Praxis von selektivem Zitieren beispielsweise auszuschließen.
Um die genannten Behauptungen zu fundieren, wurde diese Studie zitiert.
[12] Flood, Michael. The Harms of Pornography Exposure Among Children and Young People. Child Abuse Review. 2009 Vol. 18:384-400.
https://www.researchgate.net/publicatio ... ung_People
Und jetzt kann man sich ja mal angucken:
1) Wie kommen Kinder mit Pornographie in Kontakt?
How are children and young people exposed to pornography? On
the one hand, children and young people may deliberately seek
sexually explicit materials, whether online or offl ine, often with
motivations similar to those among adults. On the other hand, they
are exposed to pornography accidentally or involuntarily.
Also gibt es
auch Kinder, die nach Pornographie suchen mit
ähnlichen Motivation wie Erwachsene. Also auch aus sexueller Motivation heraus.
2) Wie reagieren Kinder auf Pornographie?
In a US survey, ten per cent of young people aged ten to 17
described themselves as very or extremely upset by unwanted
exposure to pornography (Mitchell et al., 2007b).
Also nur jedes/r zehnte Kind/Jugendliche, dem man Pornographie sogar
aufgezwungen hat, wird dadurch aufgebracht. Ziemlich wenig irgendwie.
Ich glaube es kommt auch drauf an was für Pornographie einem da überhaupt gezeigt wird. Wenn sich da Leute gegenseitig ankacken... ja dann werden auch die meisten Erwachsenen so reagieren.
Und wenn Kinder im Internet selbst nach Pornographie suchen, ist die Chance auch ziemlich groß irgendwann auch mal auf was ekliges zu treffen:
In an Australian
survey, 53 per cent of young people aged 11 to 17 had experienced something on the Internet they thought was offensive or ‘Not a great deal is
known about adolescent or adult
observers of pornography’
‘The character and circumstances of
exposure are important’‘53 per cent of young
people aged 11 to 17 had experienced
something on the Internet they thought
was offensive or disgusting’
Nur ungefähr die Hälfte findet überhaupt was ekliges.
Wundert mich ehrlich gesagt bei dem großen Angebot.
Pornography dominated the list of
content reported. The young people said that they felt ‘sick’,
‘shocked’, ‘embarrassed’, ‘repulsed’ and ‘upset’ (Aisbett, 2001,
p. 41).
While children and adolescents are not necessarily disturbed
by unwanted exposure to sexually explicit depictions, a consistent
minority do experience distress, as two American studies demon-
strate.
In a survey of 1500 youths, six per cent of ten to 17-year
olds reported that accidentally viewing a sexually explicit image
had been distressing to them (Thornburgh and Lin, 2002).
Kinder, die sich durch Pornographie unwohl fühlen sind eine
konsistente Minderheit.
Man kann sich ja fragen ob eine negative Reaktion beim Anblick auf Menschen, die Sex haben, eine natürliche ist oder eben nicht...
So nach dem Motto: Kinder, die gerne Pornographie schauen sind krank und kaputt,
sozialethisch desorientiert (
) und nur die kleine Minderheit, die beunruhigt und geekelt reagiert, sind eigentlich "gesund".
Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber das klingt sehr kontraevolutionär.
In der gesamten Tierwelt ist es kein Problem - nein wahrscheinlich sogar förderlich zum Fortbestehen der Spezies - wenn die Jungtiere sehen wie Erwachsenentiere es tun und sich dann animiert fühlen ein paar spaßige Trockenübungen auszuprobieren, wohlgemerkt häufig auch mit Erwachsenen zusammen.
Nur bei der Spezies Mensch soll es angeblich so sein, dass es die Kinder verstört, wenn sie Erwachsenen beim ficken zuschauen? Macht das Sinn?
Es zeigen sich auch Belege dafür, dass viele Reaktionen
anerzogen sind.
In another survey, 45 per cent of the 15 to 17-year olds who had
stumbled across pornography were ‘very’ or ‘somewhat’ upset by
it (Kaiser Family Foundation, 2001). Some children inadvertently
exposed to Internet pornography are upset not by its content
but by the potential reactions of their parents (Aisbett, 2001;
Thornburgh and Lin,
Da schau mal an. Viele ältere Jugendliche haben mittlerweile gelernt, wie man gesellschaftlich akzeptabel auf Pornographie reagieren soll und replizieren das in ihren Antworten.
Ich würde mir die Studie ganz durchlesen. Da sind noch ein paar interessante Sachen dabei.
Zum Beispiel:
3) Was machen Kinder daraufhin? Na klar. Sie probieren es aus.
A second effect of exposure to pornography concerns children’s
acceptance and adoption of particular sexual practices, relations,
or identities. It is possible that portrayals of the non-mainstream
sexual practices identifi ed above may incite, eroticise and give
legitimacy to them. There is one version of this argument that I
reject, the notion of the ‘recruitment’ of children into homosexu-
ality. There is no evidence that being exposed to sexually explicit
materials, or indeed any kind of representation, can change a
person’s overall sexual orientation, their attraction to one sex or
the other (Allgeier and Allgeier, 1995), although some argue for
example that exposure to child pornography can inspire a sexual
interest in children (Russell and Purcell, 2005).
However, it is clear that pornography can infl uence users’
attitudes towards and adoption of particular sexual behaviours
(Thornburgh and Lin, 2002; Zillmann, 1989).
Among young people, there is evidence at least of associations between pornog-
raphy consumption and participation in sexual practices such as
anal intercourse.
Also soweit ich das sehe unterstützt es das, was Cocolinth hier auch im Thread gesagt hat.
- Kinder suchen nach Pornographie mit ähnlicher Motivation wie Erwachsene
- nur eine Minderheit ekelt sich
- sexuelle Praktiken werden übernommen und ausprobiert
Ob man das "willig" nennen will oder nicht, sei mal dahingestellt.
Aber es wird schon einen Grund haben warum viele Sexualstraftäter Kindern erstmal Pornographie zeigen. Die sollen ja mitmachen und ausprobieren. Und nicht geekelt wegrennen...
Würde ja sonst keinen Sinn machen?!
