Leon hat geschrieben:Genau diese Forderungen sind es doch, welche die Vorurteile gegen uns fördern.
Um Forderungen zu stellen (egal wie absurd diese sind), muß einem erst eimal zugehört werde.
Um gehört zu werden muß man akzeptiert werden.
Um akzeptiert zu werden must du, gekannt werden.
Um gekannt zu werden, müssen sich die Leute mit dir beschäftigen/ auseinander setzen.
Wenn sich die Leute mit einem Vorbestraften, Forderungstellenden Pädophilen auseinandersetzen müssen, werden diese gleich von begin an abblocken.
Ich verrate dir einfach mal, wie ich mich als ein Außenseiter über ein Thema möglichst schnell ein sachliches Urteil bilde. Eine eigentlich ziemlich einfache, wenn auch leider nicht besonders sichere, Methode, aber höchst rational wenn man für ein Randthema nicht allzu viel Zeit verschwenden will.
Also: Man hört beide Seiten an. Dabei ignoriert man alles was ad hominem ist und fischt heraus, was inhaltlich vorgebracht wird. Darunter ignoriert man bloße Meinungsäußerungen ohne Angabe von Gründen oder Argumenten. Übrig bleiben inhaltliche Argumente und Sachbehauptungen.
Und dann sucht man sich erstmal raus, was gar nicht bestritten wird. Das ist sehr typisch für Diskussionen: A bringt Argumente 1,2,3,4,5. B bringt 1,3,5 ist falsch, außerdem 6,7,8. A verteidigt 1,3 und greift 7, 8 an.
Ich entnehme daraus: 2, 4, 6. Klar kann ich auch als Laie noch verschiedenste Äußerlichkeiten bewerten, wie Schreibstil, Höflichkeit, Wissenschaftlichkeit der Argumentation, Begründung durch Quellenangaben etc. (Punkte dafür, dass jemand Mehrheitsmeinungen vertritt, gibt es allerdings bei mir inzwischen gar nicht mehr.)
So, und nun nimm einfach mal an, andere machen das bei unserem Thema genauso. Und er sieht nur Diskussionen zwischen dir und irgendwelchen Nazis. Da geht es dann um irgendwelche Kleinigkeiten, Todesstrafe oder nur lebenslänglich für Pullerstreicheln oder so. Da bleibt für ihn dann stehen, dass lebenslänglich für Pullerstreicheln ja völlig ok ist.
Aber dann gibt es halt noch Leute wie mich, mit extremen Positionen. Wenn ihn der Einheitsbrei in den Systemmedien ankotzt, was heute schon weit verbreitet ist, guckt er da auch mal rein. Aus Neugierde. Mit obiger Methode.
Da sind dann die Streitfragen, über die sich die ernsthaften Poster streiten, (Primitivposter ohne Argumente kann man ja auch als Laie leicht identifizieren) irgendwie ganz andere. A la braucht man überhaupt Schutzaltergrenzen? Wenn ja, bei 6 Jahren oder bei 10? Und das nur für unsichere Sexpraktiken oder bei allen Penetrationen des Kindes? Kann man denn völlig sicher sein, dass der Sex vom Kind auch gewollt ist, oder könnte es manchmal Missverständnisse geben? Wie häufig ist es, dass das Kind Sex initiiert?
Und das, was er daraus zieht, ist dann irgendwas zwischen deiner und meiner Position. Wohlgemerkt, deiner Position, wie du sie mir gegenüber verteidigst. Und nicht der, die du dem Nazi gegenüber verteidigst. Außerdem stehst du ja in der Diskussion ganz anders da - als Kämpfer gegen Kindesmissbrauch. Und nicht als Missbrauchslobbyist wie in der Diskussion mit dem Nazi.
Ich bin daher der Überzeugung, dass es wichtig ist, dass es, solange die Zensur es irgendwie zulässt, auch die extremen Positionen vertreten und verteidigt werden.
Der Wahrheit nutzt es auf jeden Fall, zumindest intern für die Beteiligten. Aber auch der oberflächliche Mitleser kann sich aus solchen Diskussionen mit einfachen Techniken eine fundiertere Meinung bilden. Und eine für uns beide bessere, egal ob ihn nun meine oder deine Argumente besser erscheinen.