Denker hat geschrieben:Sascha hat geschrieben:...Man mag das schlecht finden, aber deswegen die Bedeutung des Wortes "einvernehmlich" zu ändern ist Quatsch.
... selbst dann, wenn Du das wieder als
rein theoretische Diskussion über Begriffe an sich darstellst, so kannst Du nur schwer
glaubhaft machen, dass Deine Meinungsäußerung anders ist als Dein Verhalten im RL.
Ich habe hier eigentlich nicht vor, mein Verhalten im RL zu beschreiben. Aber meinetwegen: In meinem persönlichen Umgang mit Kids ist Neinsagen von Seiten der Jungs so eine Selbstverständlichkeit, wenn man keine Lust hat, dass das gar nicht erwähnenswert ist. Und das egal in welcher Hinsicht.
Und der Gedanke, der hier gerade diskutiert wird, ist für mich nicht mehr als eine rein theoretische Möglichkeit. Die Alternative Se oder Beziehungsabbruch steht praktisch in meinen Beziehungen überhaupt nicht. Wenn ich sie hier diskutiere, dann nur, weil Grenzfälle problematisch sind, und somit zur Klarstellung ethischer Probleme interessant und wichtig sind.
Mir geht es um prinzipielle und theoretische Fragen, um die Offenlegung der Manipulationsmechanismen, die gegen uns verwendet werden.
Ein sehr wichtiger Manipulationsmechanismus ist die Umdefinition von Worten. "Einvernehmen" ist nichts weiter als eine Selbstverständlichkeit im Umgang zwischen Erwachsenen. Und im Umgang zwischen Pädos, zumindest denen die ich kenne, und Kindern ist er genauso eine Selbstverständlichkeit.
Es ist leider keine im Umgang zwischen Erwachsenen und Kindern, die man dauernd nötigt - zur Schule zu gehen, Hausaufgaben zu machen, zu Bett zu gehen, und und und.
Aber dann kommen die Kinderschützer und definieren Einvernehmlichkeit einfach um, auf so eine Weise, dass wir laut Definition gar nicht einvernehmlich mit Kids umgehen können. Und schon stehen wir als Vergewaltiger da. Mit einem billigen Umbenennungstrick. Und du fällst auf diesen billigen Trick rein, spielst mit.
Und wenn Du
wirklich glaubst, dass ein
Kind eine
freie Wahl trifft (auch wenn es sie
theoretisch hat...), wenn die Alternative der
Verlust einer Bezugsperson ist, dann hast Du ein
völlig falsches Bild über
Kinder
Das hat mit meinem Kinderbild überhaupt nichts zu tun, und es hat auch rein gar nichts mit dem Konzept vom informierten Konsens zu tun, der hat nämlich mit der Einvernehmlichkeitsfrage rein gar nichts zu tun.
Also noch mal langsam zum Mitschreiben: Einvernehmlichkeit liegt vor, wenn das Kind sich frei entscheiden kann, und wenn das, was passiert, wenn es nein sagt, keinerlei Unrecht ist. Irgendwelche Annahmen, dass die Entscheidung rational sei, mache ich dabei überhaupt nicht.
Und nochmal langsam zum Mitschreiben: Es gibt eine Menge Gründe, warum man eine sexuelle Beziehung moralisch verurteilen kann, selbst wenn Einvernehmen vorliegt. Unsichere Sexpraktiken, Prostitution, und eben auch das Kind vor die Alternative Sex oder Beziehungsabbruch zu stellen. Wenn man dies, oder meinetwegen auch noch anderes, verurteilt, dann sollte man sich dafür angemessene Begriffe suchen, aber nicht den Begriff Einvernehmlichkeit umdefinieren.
Was man mit der Umdefinition von Einvernehmlichkeit erreicht, ist eine Sprachmanipulation Orwellschen Typs. Es gibt dann den Begriff nicht mehr, er wurde so umdefiniert, dass er faktisch nicht mehr verwendbar ist, und daher gibt es plötzlich nichts mehr, was Vergewaltigung von ganz normalen, und natürlich einvernehmlichen, Sexspielen unterscheidet.
Wenn man diese Sprachmanipulation verwirft, und Einvernehmlichkeit als das nimmt, was sie auch unter Erwachsenen bedeutet, dann kommt man zu den Grenzen, die ich aufgezeigt habe.
Der wissenschaftliche Umgang mit solchen Problemen ist übrigens sehr einfach. Wo es verschiedene Definitionen für einen Begriff gibt, streitet man sich nicht, sondern führt neue Begriffe ein.
Für den künstlichen Konsensbegriff der Kinderschützer, mit irrealen Anforderungen an das Einvernehmen, die kein realer Erwachsener erfüllen kann, gibt es den Begriff "informierter Konsens", für den des gesunden Menschenverstandes den Begriff "einfacher Konsens". Einvernehmen ist einfacher Konsens.
Und es spricht für uns, dass diese Einvernehmlichkeit nicht nur selbstverständlich für uns ist, (im Gegensatz zum Hetenumgang mit Kids), sondern dass unsere moralischen Ansprüche sogar noch darüber hinaus gehen.
Insbesondere dass wir Einvernehmlichkeit, wenn sie durch Manipulation erreicht wird, nicht akzeptieren. Dass wir Manipulations-Tricks, auf die viele "Pädagogen" und "Erzieher" geradezu stolz sind, verachten.
@Sargeras: Ich halte das für eine ziemlich abenteuerliche und höchst theoretische Konstruktion. Was Jungs betrifft, hat sie keinerlei Relevanz für die Realität. Dass sie für Mädchen etwas relevanter sein könnte, will ich nicht völlig ausschließen, habe ich zu wenig Ahnung von.