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Re: Aufstand in England

Verfasst: 15.08.2011, 22:08
von jörg
Allein daran das man nun versucht durch noch mehr Zensur und Überwachung wieder für Ruhe zu sorgen sieht man das in England einiges schief läuft.
Anstelle nach einer Möglichkeit zu suchen die Ursachen zu beheben gaukelt man dem Volk scheinheilig mehr Sicherheit vor wobei England eh schon einen perfekten Überwachungsstaat darstellt, man nehme nur mal all die Kameras und dann Gesetzen wie "Gib uns dein Passwort zu deinem Account oder wir buchten dich solange ein bis du uns es gibst"...


In Deutschland kann sowas nicht passieren, hier wird bei Demos nicht lange gefackelt, die Polizisten machen kurzen Prozess mit Wasserwerfern usw. und schon is wieder Ruhe im Saustall :roll: ...

Außerdem sind die Deutschen viel zu faul um auf die Straße zu gehen, wir lassen uns ordentlich auf den Kopf schei** und lassen uns echt alles gefallen. Hier mehr Überwachung, da ein Rettungspaket auf unsere Kosten, da eine Preiserhöhung, hier ein weiterer Eingriff in unsere Grundrechte und was macht der Deutsche? Nichts...

Re: Aufstand in England

Verfasst: 16.08.2011, 09:32
von Gast
In Deutschland ist die Wirtschaftslage sehr gut, daher brauchen wir nichs zu befürchten.

England wird tatsächlich immer mehr zum totalen Überwachungsstaat mit Internetzensuren nun für auffällig gewurdene.

Re: Aufstand in England

Verfasst: 19.08.2011, 13:29
von Gast
sueddeutsche hat geschrieben:Immer mehr junge Menschen gehen in ganz Europa auf die Straßen. Meist läuft das friedlicher ab als vor kurzem in Großbritannien. Aber eines eint die britischen Ausschreitungen mit den überall in Europa aufflammenden Protestbewegungen: das Gefühl, hoffnungslos abgehängt zu sein.
So erinnern die britischen Ausschreitungen auch eher an die Unruhen in den französischen Banlieues 2005 oder an die Gewaltausbrüche in Athen 2008 als an die Zeltstädte in Tel Aviv oder Madrid. Es war ein völlig stummer Aufstand, kein einziges Banner wurde geschwenkt, niemand fühlte sich als Sprachrohr, die Gewalt verbreitete sich wie ein Brandsatz, rasend schnell, unkontrolliert, in alle Richtungen - aber ohne dass sie in die reichen Viertel oder vor die Parlamente getragen worden wäre. Im Gegenteil, die marodierenden Jugendlichen wüteten jeweils in den Gegenden, in denen sie selbst zu Hause sind, sie zerstörten die eigene, ohnehin kärgliche Infrastruktur und suchten sich als Opfer die eigenen Nachbarn aus.
Lebensneugieriger hat geschrieben:Oh Nein, behaupte bitte nicht so pessimistisch,dass solche Unruhen ebenfalls in Spanien,wegen Zapateros schlechter Wirtschaftsverwaltung auftauchen koennen,denn da hause ich :o

*Hoffnungserwartendes Daumenkreuzen*
Es geht nur darum zu zeigen, dass diese apolitischen Aktionen zumindest teilweise ähnliche sozialpolitische Ursachen haben wie die friedlichen Proteste in Spanien oder Israel.

Re: Aufstand in England

Verfasst: 19.08.2011, 16:03
von Gentrifickator
Schreiberling hat geschrieben:....Eine Änderung sei auf Grund des Nullwachstums höchst unwahrscheinlich. Die Situation werde sich demnach nicht verbessern und der Frust weiter brodeln. .
Was heisst hier Nullwachstum... schon lange herrscht das sog. "Negatiwachstum" (=herrliches Wort aus dem Wörterbuch des Raubtierkapitalismus'), auch in D'schland. wenn man nur die "Realwirtschaft" rechnet. Die Brandschatzung von Autos ist nur 1 Symptom. Es brennt nicht nur in B und HH, sondern zB auch im feinsten Villenviertel von BN, wo die uA die Chefs von Telekom und Solarworld residieren!

Re: Aufstand in England

Verfasst: 19.08.2011, 18:14
von Gast
Deine Abkürzungen sind mir ein Buch mit sieben Fragezeichen.
Daher kann ich nur vermuten, dass Du von England sprichst? Dort brennt es nicht speziell in den Villenvierteln, da wie im Zitat der sueddeutschen steht, hauptsächlich in den Slums die Nachbarn attackiert wurden.

Es fehlt da an politischen Sprachchören, die ihre Peiniger angreifen. Die Gewalt entfährt dort mit Willkür.

Re: Aufstand in England

Verfasst: 20.08.2011, 00:04
von Annika
ist es nicht eine grundlegende Frage unserer Zeit. Wie kam es zur Finanzkrise? Wie kam es zur Wirtschaftskrise? Warum haben wir eine Schuldenkrise? Und worin unterscheiden sich diese Krisen?
Sind es nicht immer Konflikte um die Verteilung bzw. Alokation des Wohlstandes? Die trickreichen und spekulativen Transaktionen an den Börsen wurden von jenen betrieben, die es sich offenbar leisten konnten. Das wirft die Frage nach der Verteilung des Vermögens auf. Nur Reiche können sich risikoreiche Spiele an der Börse erlauben. Auf der anderen Seite können lukrative Kredite; über ominöse Anleihen; arme Familien dazu verleiten, endlich zuzuschlagen. Und damit ihre lang ersehnten Träume und Hoffnungen zu realisieren. Hat man erstmal die 'Möglichkeit' dann scheint nichts mehr unmöglich. Doch finanzielle Macht bedeutet immer Abhängigkeit. Derjenige, der 'gibt' hat letztlich nur das Risiko, dass derjenige, dem gegeben wurde nicht mehr zurückgeben kann (der Rechtsweg eingeschlossen). Demjenigen, dem 'gegeben' wird, aber wird dem 'Kapital' huldigen, und trägt damit die Last und Bürde der sozialen Abhängigkeit. Das beeinflusst ihre Entscheidungen. Ein finanziell unabhängiger Mensch trifft seine Entscheidungen souverän und rational. Er trifft seine Entscheidung darüber, in welche wirtschafliche Unternehmungen investitiert wird. Darüber, was gemacht werden sollte. Der Abhängige aber wird immer seine eigene Unterwertigkeit mit in die Überlegung einfließen lassen. Und diese ist Grund und Wirkung seines Misserfolgs. Die Unterschiedlichkeit ist folglich systembedingt oder politisch gewollt. So läuft das schon seit 100.000 Jahren. Hin und wieder kommt es dabei zu gesellschaftlichen Verwerfungen. Immer geht es um die Teilhabe am Wohlstand. Mal sehen wer sich diesmal ergeben wird