Sascha hat geschrieben:Hier kommt außerdem noch hinzu, dass viele Pädos mangels realer Kipo die Medien-Horrorstories über Kipo glauben und sie auf dieser Grundlage gar nicht mögen: Viele Heten, die vielleicht gerne Pornos sehen würden, aber keine SM-Pornos, würden in einer Welt, in der die Medien dauernd behaupten würden, dass Pornos immer nur Vergewaltigungen darstellen, auch keine Pornos sehen wollen.
Das ist ein guter Einwand. Wenn von "Porno" die Rede ist, dürften die meisten Menschen sofort an die Darstellung von Geschlechtsverkehr denken, mit all seinen Spielarten, diversen Fetischen und was weiß ich. Nun sind aber laut Gesetz kinderpornographische Aufnahmen keineswegs nur solche (gewollte oder ungewollte) Darstellungen, sondern jegliches Material, aus dem sich eine sexuelle Motivation ableiten lässt, also auch das im Juristendeutsch immer wieder erwähnte "aufreizende, geschlechtsbetonte Zurschaustellen der Schamregion".
Es gibt sicher genügend Leute, die einem Porno nicht viel abgewinnen können, sich aber dennoch gerne mal einen "Playboy" kaufen. Zwar ist die Darstellung nackter Kinder nicht verboten, und eine Aktfotografie mag zuallererst einen künstlerischen Wert haben, aber solche Künstler hatten es schon immer schwer. Die vor einigen Jahrzehnten noch sehr beliebten FKK-Heftchen sind ja mittlerweile von der Bildfläche verschwunden, nicht weil's verboten wäre, sondern weil die Verleger im Kreuzfeuer der Kritik standen.
Gleiches geschah mit diversen Aufklärungsbüchern und -broschüren, die letztendlich wieder eingestampft werden mussten, weil sie als pornographisch angesehen wurden. Ich kann mich noch gut an einen solchen Beschluss aus meiner Jugendzeit erinnern. Damals habe ich in der Bibliothek auch das Buch "Zeig mal" ausgeliehen, was mittlerweile ebenfalls nicht mehr erhältlich ist. Jedenfalls fand ich solche offen geschriebenen Bücher damals sehr hilfreich und das Bildmaterial auch entsprechend "inspirierend".
Nun haben mich Pornos, abgesehen zur gelegentlichen Verwendung als Triebabfuhr, nie besonders interessiert, als ich zum ersten Mal Zugang zum Internet hatte (noch in der Modem-Zeit), habe ich natürlich hin und wieder mal Bilder gesammelt, aber irgendwann war der Reiz dahin, als Pädo kann man mit Erwachsenen halt nicht so viel anfangen. Auch auf die oben erwähnten (legalen) FKK-Bildchen bin ich schon gestoßen, und warum sollte ich mir so etwas nicht anschauen? Es handelt sich immerhin um die Darstellung eines schönen Mädchenkörpers, und nicht um die Darstellung von sexuellem Missbrauch.
Letzteres verabscheue ich ganz genauso wie die "Antis"; selbst wenn sich der Sexualtrieb, der sich in unserem Fall eben (auch) auf Kinder bezieht, nicht einfach abschalten lässt, sollte es mit ein wenig gesundem Menschenverstand doch jedem klar sein, dass eine Vergewaltigung (also eine erzwungene sexuelle Handlung) niemals gutzuheißen ist, egal ob es sich dabei nun um Kinder oder Erwachsene handelt. Geschieht dies freiwillig, ist bei Kindern weiterhin zu hinterfragen, ob sie sich tatsächlich über den sexuellen Hintergrund bewusst sind. Dass das Gesetz hier Minderjährige beschützt, ist grundsätzlich erst einmal in Ordnung, leider ist die Auslegung des Gesetzes oft alles andere als transparent.
Nun stellt sich die Frage, wo denn die Grenze zwischen (erlaubter) Erotik und Kunstfreiheit und sexuellem Missbrauch (inkl. "geschlechtsbetontem" Posieren) liegt. Vermutlich kann das niemand beantworten, und man ist im Zweifelsfall auf die Laune des Richters angewiesen - eigentlich ein Unding. Gleiches gilt für zeichnerische Darstellungen u. ä., die zumindest in einigen Rechtssprechungen ebenfalls verboten sind. In Deutschland ist von "wirklichkeitsnahem Geschehen" die Rede, aber es steht nirgendwo, was damit eigentlich gemeint ist. Meiner Auffassung nach sind damit solche Fälle gemeint, bei denen man nicht unterscheiden kann, ob tatsächlich echte Kinder mit im Spiel sind, oder vielleicht nur eine realistische Computergrafik. Aber bisher konnte mir das noch nie jemand eindeutig beantworten.
Jedenfalls habe ich absolut keine Probleme damit, mir Darstellungen nackter Mädchen anzuschauen, wobei mich reine Nacktheit ebenso erregen kann wie eine bestimmte Handlung. Wenn es sich um private Aufnahmen handelt, wäre zu überlegen, ob nicht die Persönlichkeitsrechte der dargestellten Mädchen verletzt wurden, aber bei den zuvor genannten FKK-Aufnahmen oder z. B. bei diesen ganzen Modeling-Bildern kann man wohl davon ausgehen, dass auch die Mädchen sich darüber im Klaren waren, dass andere Leute diese Bilder angucken werden. Kinder sind meiner Meinung nach auch keineswegs so unmündig, wie man sie immer wieder hinstellt, und sind sich der Hintergründe in Sachen Modeling durchaus bewusst.
Darstellungen von sexuellem Missbrauch schaue ich mir grundsätzlich nicht an, egal ob es sich dabei um Kinder oder Erwachsene handelt. Es kann einfach nicht angehen, dass Menschen gegen ihren Willen zu so etwas gezwungen werden, und die Täter gehören mit Fug und Recht hinter Schloss und Riegel. Ein explizites Verbot von "kinderpornographischen Aufnahmen" ist somit eigentlich unnötig, da der Straftatbestand "Sexueller Missbrauch von Kindern" ja sowieso erfüllt ist. Man erreicht damit eigentlich nur, auch all die Leute zu kriminalisieren, die solches Material besitzen oder sich beschaffen (bzw. selbiges versuchen).
Eine erotische Aufnahme hingegen hat auch einen künstlerischen Wert und ist in der Regel von beiden Seiten (sowohl Künstler als auch Modell) gewollt, es liegt also ein beiderseitiges Einverständnis vor, also sollte es eigentlich kein Problem sein, sich eine solche anzuschauen. Interessanterweise ist das reine Anschauen von KiPo ja noch nicht einmal strafbar, die Aufnahme darf eben nur nicht gespeichert werden (auch nicht als temporäre Datei, weil das schon wieder "Besitz" implizieren würde). Würde mal also zufälligerweise auf eine KiPo-Seite stoßen und sicherstellen, dass keine Spuren auf dem Rechner zurückbleiben, könnte man sich straflos nach Herzenslust umschauen (und darauf hoffen, dass die IP-Adressen nicht geloggt werden, denn dann steht sicher bald die Polizei vor der Tür...).
Insgesamt betrachtet ist die Angelegenheit also höchst zwiespältig, die Gesetze teilweise uneindeutig, und man begibt sich schnell aufs juristische Glatteis. Mittlerweile habe ich intensive Nachforschungen angestellt, was legal ist und was nicht, eine gewisse Restunsicherheit besteht allerdings nach wie vor. Die nackt auf dem Bett herumhüpfende Madita kann man jedenfalls nach wie vor im Kinderprogramm sehen, und das ist gut so. Solche Anblicke werde ich jederzeit ohne Reue genießen, und das Kopfkino besorgt halt den Rest. Wenn es einen "Playboy" mit Aufnahmen nackter Mädchen gäbe, würde ich mir den sicher auch kaufen, aber so etwas wird es wohl heutzutage nicht (mehr) geben, weil derartige Aufnahmen sogleich als "pornographisch" gelten. Was den Rest angeht: siehe oben.