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Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 21:02
von Madicken
naylee hat geschrieben:Seit wann werden denn sexuelle Spielchen zwischen Kindern sanktioniert?
Bezog sich auch/insbesondere auf die heute ja verbotene (§ 180 StGB) Mitwirkung/Begleitung/Förderung/Vermittlung sinnlicher Kompetenz durch Erwachsene. So gut wie alles müssen/sollen/wollen Kinder lernen. Nur in diesem "hochgradig gefährlichen Bereich" wird ihnen nichts beigebracht. Die Natur wird`s irgendwann schon selbst richten? Bei einigen. Bei vielen nicht. Die brauchen dann Jahre oder Jahrzente, um Verkrustungen aufzubrechen.
naylee hat geschrieben:aber von kirchlicher Moralprüderie ist unsere Gesellschaft bezüglich kindlichem Sexualverhalten recht weit entfernt.
Sehe ich ganz anders. Liest Du keine Zeitungen? Es gibt so viele Beispiele, wo "sexualfreundliche Pädagogik" (ich mag dieses Wort nicht!), wo also offener Umgang mit sexuellen Themen, von Eltern oder konservativen Politikern bekämpft werden
naylee hat geschrieben:ich stell mir auch manchmal vor ich wär auf ner Insel mit vielen Kindern, wenigen Erwachsenen und keinerlei Beschränkungen gesellschaftlicher Art... *träum*
Diese Deine Aussage bestätigt m.E. ein wenig meine These.
Vielleicht haben wir alle vergessen ("infantile Amnesie"), was wir uns als Kinder (auch) gewünscht, wonach wir uns gesehnt haben Ohne Beschränkungen/"Sanktionen"sic!) ? Und jetzt kommen diese nie erfüllten Sehnsüchte/Wünsche wieder (oder sind nie weg gewesen) ?

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 21:10
von Ovid
Madicken hat geschrieben:Erst mal Danke für den Link. Kannte ich aber schon. Habe bei dieser Dame sogar mal einige Vorlesungen gehört. Ist schon `ne Weile her.
Sie redet aber über Frühpädagogik. Wichtig. Unterstützendswert.
Aber noch mal : Was nützt es , wenn im Kindergarten einiges von diesen löblichen
Intentionen umgesetzt wird und mit dem Eintritt in die Schule dann eben doch eine erzwungene "Latenzzeit" anfängt ?
Wo steht, dass eine erzwungene "Latenzphase" in der Sexualpädagogik vorgesehen ist?
Madicken hat geschrieben: Nicht nur mit dem Mangel, sondern vor allen dem fehlenden "Willen" zur Umsetzung.Und den fehlenden Kompetenzen der Lehrkräfte und des Widerstandes vieler Eltern.
Ja, ähhh. Dann schließ ich mich dir an. Deswegen sollte man es fördern. lol o_O
Madicken hat geschrieben:Es spricht nichts dagegen, es ist mir nur zu wenig und altersbegrenzt.
Es geht auch nicht darum, was dir gefällt, sondern was für die Kinder richtig und wichtig ist. Daran orientiert sich die noch in den Kinderschuhen steckende sexualpädagogische wissenschaftliche Disziplin.
Madicken hat geschrieben: Und ich erlebe durch die Medien die Raktionen der Eltern und manch konservativer Poltiker auf solche Dinge (wie z.B. den berühmten "Sex-Koffer" für Schweizer Kindergärten)
Ich bin (u.a. auch ) deswegen halt ziemlich desillusioniert und pessimistisch.
Ich auch. Na und?
Madicken hat geschrieben: "Denn in dieser Hinsicht kommen deine "Gesetzesvorschläge" viel schlechter weg" ???
Nun ja, du hattest die Förderung der Sexualpädagogik damit abgetan, dass es unrealistisch ist, aufgrund des konservativen Winds und der verunsicherten Eltern.
Aber im selben Atemzug meintest du etwas von "ein paar Paragraphen" im StGB verändern. Das kommt sicher viel besser an. Ja hmm ähh. oO

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 21:34
von Annika
Ovid hat geschrieben: Wo steht, dass eine erzwungene "Latenzphase" in der Sexualpädagogik vorgesehen ist?
Freud ging wohl selbst unbewusst von einem unserer Kultur imlizit eingeschriebenen Impetus aus. Wie könnte er auch anders. Die Realität eines Kindes wird weniger von irgendeiner gearteten 'Pädagogik' bestimmt, sondern von der Realität der Kinder selbst. Und diese begründet sich aus unserer Vergangenheit. Gruppenzwang ist eine geläufige Metapher. Und diese Kinder in ihrer Gesamtheit bestimmen die sexuelle Verfassung der nachfolgenden Kohorten. In ihrem fortwährenden Wachstum bilden sie letzlich die 'Übergruppe'

so sind unsere Kinder zwar asexuell aber monogam

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 21:35
von naylee
Madicken hat geschrieben:
naylee hat geschrieben:Seit wann werden denn sexuelle Spielchen zwischen Kindern sanktioniert?
Bezog sich auch/insbesondere auf die heute ja verbotene (§ 180 StGB) Mitwirkung/Begleitung/Förderung/Vermittlung sinnlicher Kompetenz durch Erwachsene. So gut wie alles müssen/sollen/wollen Kinder lernen. Nur in diesem "hochgradig gefährlichen Bereich" wird ihnen nichts beigebracht. Die Natur wird`s irgendwann schon selbst richten? Bei einigen. Bei vielen nicht. Die brauchen dann Jahre oder Jahrzente, um Verkrustungen aufzubrechen.

Die Aussage am Anfang war, dass die Spielchen ZWISCHEN den Kindern sanktioniert werden... von Erwachsenen ist da keine Rede. Und inwiefern sanktioniert?
Was Kinder untereinander so machen und wissen hab ich erst kürzlich erfahren, herzallerliebst.


@ Annika: ich meinte einen fehlenden Zusammenhang zwischen sexuellen Spielchen in der Kindheit und dem Entstehen einer Pädophilie

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 21:41
von Annika
'sexuelle Spielchen' sind nur ein Aspekt unserer sozialen Entwicklung

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 21:41
von Ovid
Annika hat geschrieben: Freud ging wohl selbst unbewusst von einem unserer Kultur imlizit eingeschriebenen Impetus aus.
Freud ist alt und überholt.
Annika hat geschrieben:Die Realität eines Kindes wird weniger von irgendeiner gearteten 'Pädagogik' bestimmt, sondern von der Realität der Kinder selbst.
Eben. Die Realität der Kinder ist für sich selbst genommen als solches "bestimmt".
Die Pädagogik richtet sich nach genau dieser Realität bzw. sollte es im besten Fall tun.

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 21:47
von Madicken
naylee hat geschrieben:Die Aussage am Anfang war, dass die Spielchen ZWISCHEN den Kindern sanktioniert werden... von Erwachsenen ist da keine Rede.
Nicht ? Ich schrieb : Angenommen, dass einiges von dem, was heute strafrechtlich sanktioniert wird, erlaubt wäre : nämlich sexuelle/sinnliche/zärtliche Handlungen/Berührungen zwischen Kindern von weltoffenen, sensiblen, geschulten Erwachsenen sogar gefördert/erklärt/ und als "normales Verhalten" mit den Schwerpunkten absoluter Gewaltvermeidung/Zwanglosigkeit und optimalem Lustgewinn vermittelt würde
naylee hat geschrieben:Und inwiefern sanktioniert?
Durch Blicke, Bemerkungen, Verbote.....
naylee hat geschrieben: Was Kinder untereinander so machen und wissen hab ich erst kürzlich erfahren, herzallerliebst.
Glaub`ich gern. Aber wie oft wird "so etwas" unterbunden, schlecht geredet, in den Schmutz gezogen, tabuisiert.... Leben wir auf verschiedenen Planeten?

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 22:15
von Annika
Ovid, Dein Bemühen in allen Ehren. Seit Jahrhunderten aber übersehen Pädagogen unsere gesellschaftliche Realität, resp. die der Kinder. Lese mal J.Harris wie in einem Heim für taube Kinder versucht wurde ihnen eine offizielle Gehörlosensprache beizubringen. Und dabei gescheitert sind. Letzendlich beherschten sie alle eine andere Sprache. Die des gehörlosen Milchmädchens

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 22:26
von Madicken
Annika hat geschrieben:Und diese Kinder in ihrer Gesamtheit bestimmen die sexuelle Verfassung der nachfolgenden Kohorten. In ihrem fortwährenden Wachstum bilden sie letzlich die 'Übergruppe'
Au mann !!!! Aus welchen pseudointellektuellen Tiefen hast Du das denn her ?

"fortwährendes Wachstum", "Kohorte","...diese Kinder in ihrer Gesamtheit bestimmen die sexuelle Verfassung der nachfolgenden Kohorten"

Geht`s noch ? Und im übrigen :
Wie können Kinder denn etwas bestimmen/ein Verhalten ausformen, das ihnen per se verboten ist ? Was sie ausformen (können), ist ein an die äusseren Verhältnisse angepasstes Verhalten. Ein Verhalten, dass ihnen durch die Gesellschaft vorgeschrieben wird. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 22:42
von Annika
nja, allgemeine Kryptisierung vor der Obrigkeit gepaart mit Profilierungssucht halt...
Ich frage mich eben was die gesellschaftlichen Zwänge eines Kindes sind. Meiner Meinung sicher nicht die der Erwachsenen

ich bin dann mal off

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 23:24
von Ovid
Annika hat geschrieben:Ovid, Dein Bemühen in allen Ehren. Seit Jahrhunderten aber übersehen Pädagogen unsere gesellschaftliche Realität
Und seit Jahrhunderten begehen Pädophile den Fehler Kinder zu missbrauchen.

Bedeutet ja nicht, dass man es selbst nicht anders machen kann.

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 29.07.2011, 23:53
von Madicken
Ovid hat geschrieben:Und seit Jahrhunderten begehen Pädophile den Fehler Kinder zu missbrauchen.
Seit Jahrhunderten gibt es Kriege, Mord und Totschlag, Vergewaltigungen und, ja auch, schlimme Verbrechen an Kindern. Gelegentlich auch von "Pädophilen" begangen. Von jemandem, der hier schon eine Weile mitmacht und nicht gerade überdurchschnittlich dumm ist, hätte ich so eine Aussage jetzt nicht unbedingt erwartet.
Was soll sie implizieren ? Wo ist der Zusammenhang ?
Falls Du einen suchst, guckst Du hier :

http://www.violence.de/prescott/bulletin/article-d.html
Ovid hat geschrieben:Bedeutet ja nicht, dass man es selbst nicht anders machen kann (als Kinder zu "missbrauchen"?).
Na, da sind wir ja beruhigt. Und mit der "sexualfreundlichen Pädagogik" wird sowieso bald alles gut ! Ikke sant ?

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 30.07.2011, 00:33
von Ovid
Madicken hat geschrieben:Wo ist der Zusammenhang?
Annika hat Pädagogen alle in einen Topf geworfen, ich habe Pädophile alle in einen Topf geworfen.

Merkst selbst nä?
Madicken hat geschrieben:Na, da sind wir ja beruhigt. Und mit der "sexualfreundlichen Pädagogik" wird sowieso bald alles gut ! Ikke sant
Es liegt unter anderem auch an dir, an uns allen, dass der richtige Weg zum Wohl der Kinder eingeschlagen wird.

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 30.07.2011, 00:50
von Madicken
Ovid hat geschrieben:Annika hat Pädagogen alle in einen Topf geworfen, ich habe Pädophile alle in einen Topf geworfen.
Wenn das jetzt kein Ablenkungsmanöver ist,
geht diese Runde an Dich !!! :evil:

(Hat wohl geholfen mit meinen "Ironic-Smiley`s !?)
Ovid hat geschrieben:Es liegt unter anderem auch an dir, an uns allen, dass der richtige Weg zum Wohl der Kinder eingeschlagen wird.
O.k. was soll ich tun ??? Ich habe schon eine Idee (ist aber noch "in Progress").

Re: Eine gewagte (?) These zu unserer pädophilen Neigung

Verfasst: 30.07.2011, 00:59
von Ovid
Was für eine Runde? :?

Wir widersprechen uns eigentlich gar nicht. Ich verstehe dich irgendwie nicht. Du brichst auf, voller Tatendrang, hältst Ausschau nach Ansätzen und Ideen, und, wenn ich dann vortrage, dass es einige Ansätze da draußen gibt, die es zu unterstützen gilt, fängst du an zu mosern: "Buähhh, alles doof, alles schlecht. Klappt nicht. Latenzphase, die Eltern setzen das nich umm uähhh *wein*"