Verwirrt4324 hat geschrieben:Ich muss ich den ganzen Tag an sie denken, träume von ihr, begehre sie. Mein Verstand sagt mir zwar FINGER WEG, aber ich weiss nicht wie lange ich das noch schaffe, denn mein Herz und auch mein Körper verlangen nach ihr.
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Muss ich zum Psychater? Bin ich gefährlich? Was soll ich tun? Oder meint Ihr, dass man so eine Situation auf Dauer bewältigen kann ohne irgendwann schwach zu werden? Ich kann ihr auch nicht einfach aus dem Weg gehen, da ich sie berufsbedingt jeden Tag sehe.
Versuchungen gibt es im Leben überall. Mal angenommen, jemand würde Dir einen Koffer voller Geld in die Hand drücken und Dich bitten, es zur Bank zu bringen. Würdest Du nicht auch schweißnasse Hände bekommen und zumindest in Gedanken durchspielen, was wäre, wenn Du mit dem Geld einfach durchbrennst? Allein aufgrund solcher Gedanken muss man sicher nicht zum Psychater, ob man solchen Verlockungen widersteht oder nicht, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Ich kann den anderen nur zustimmen, sei vorsichtig, aber versuche Dir nicht einzureden, Du seist "unnormal". Das macht einen selbst nur fertig, und man kann nicht mehr klar denken. Akzeptiere Dich selbst, und versuche, die Situation zu genießen. Du hast nicht geschrieben, ob Du sie schon länger kennst (und vielleicht auch ihre Eltern), oder ob sie auf einmal Deinen Weg gekreuzt hat.
Wissen die Eltern davon, dass ihre Tochter zu Dir kommt? Wohnt sie bei Dir in der Nähe? Irgendeinen Grund, sich ausgerechnet mit Dir zu treffen, wird sie wohl haben. Vielleicht, weil bei ihr der Haussegen schiefhängt und sie einen "väterlichen Freund" sucht und glaubt, ihn in Dir gefunden zu haben, weil Du nett zu ihr warst? Hast Du sie gefragt, ob ihre Eltern das erlauben, als sie einfach so zu Dir ins Auto gestiegen ist?
Umarmen, Küssen usw. ist natürlich nicht verboten, aber Gesellschaft und Medien sind ja allenthalben dabei, einem etwas anderes einreden zu wollen - und der Otto-Normal-Bürger sieht seine ureigenen Ängste stets bestätigt, wenn irgendwo mal wieder von einem grausamen Verbrechen an einem Kind berichtet wird. Ich vermeide Fernsehen und Radio mittlerweile so gut, wie es geht, denn auf die Dauer kann es für die Seele nicht gut sein, tagtäglich mit neuen Schreckensnachrichten überflutet zu werden.
Mache Dir also erstmal klar, was Du möchtest, und vor allem, was es bedeutet, eine Freundschaft mit einer 11-Jährigen zu haben. Ob man von "Beziehung" in der gängigen Betrachtungsweise reden kann, weiß ich nicht, da die Liebesbekundungen ja offenbar zunächst einmal nur einseitig sind. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass Du unbewusst Signale aussendest, dass Du sie ebenso begehrst; ich denke, Kinder sind hierfür viel empfänglicher als Erwachsene, außerdem sind bei ihnen das Konzept der sozialen Abstandszonen viel geringer ausgeprägt, weshalb sie unbekümmern in die Intimsphäre selbst von Fremden eindringen.
Allerdings wissen Kinder ab einem gewissen Alter sehr genau, ihren Charme gegenüber Erwachsenen auszuspielen, was natürlich vor allem für Mädchen gilt, deren aufreizendem Blick kaum ein männliches Wesen lange standhalten kann.

Dass Du da weiche Knie bekommst, ist verständlich, und bei "einem von uns" (ich möchte mich mal so bezeichnen, obwohl ich mich - zumindest noch - nicht hier angemeldet habe und erst seit ein paar Tagen mitlese) ist es sehr leicht um einen geschehen, selbst wenn man sich dessen vorher noch nicht bewusst war.
Und es kann mir niemand erzählen, die Natur hätte das nicht so vorgesehen, vielmehr entspringt es meiner Auffassung nach dem jeden Menschen innewohnenden Beschützerinstinkt. Wie stark und in welche Richtung dieser ausgeprägt ist, hängt von jedem einzelnen und von der Gesellschaft ab, und man kann nunmal nicht kontrollieren, in wen man sich verliebt und in wen nicht. Aber selbst wenn es nur eine vorübergehende Schwärmerei ist, sollte man die diesbezüglichen Glücksgefühle nicht auskosten dürfen, wenn man sich mit den Implikationen auseinandergesetzt hat?