Hallo Blümchen,
die von dir angesprochene Wahloption Knast oder antiandrogene Therapie ist meiner Kenntnis nach in Deutschland nur ein Vorschlag und noch nicht rechtsrelevant (wenn einer etwas anderes belegen kann, lass ich mich gern belehren

). Ich habe mich ja erst ein Jahr nach der Verurteilung dazu entschieden, sie hat also mit meinem Urteil (ein Jahr auf Bewährung) gar nichts zu tun.
Das Thema ist auch in anderen Staaten (z.B. Polen) in der Diskussion, aber auch hier kenne ich keinen Fall, wo es zwangsweise oder optional in der Rechtssprechung Anwendung findet. Die ethische Schwelle für einen solchen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit ist doch sehr hoch. Außerdem hilft diese Maßnahme als
Vorbeugung eines Rückfalls (als Strafe oder Abschreckung ist sie eh irrelevant) nur bei einem bestimmten Täterprofil.
Der "Eingriff" selbst ist gar nicht schlimm, einfach eine Spritze alle 3 Monate unter die Haut.
Die Umstellung (also das Verlöschen des Sexualtriebes bzw. der Libido) dauert etwa 3 bis 5 Monate. Dabei sollte man regelmäßig jemanden haben zum Aussprechen (bei mir war das der Therapeut) damit man mit der Leere klar kommt. Wie so oft merkt man erst wie wichtig etwas ist, wenn man es nicht mehr hat.
Am kritischsten sind die
möglichen Nebenwirkungen: Diabetes, Osteoporose, Brustkrebs, Keislaufprobleme, Gewichtszunahme, Muskelabbau. Dafür muss ein regelmäßiges Monitoring (halbjährlich) gemacht werden. Sollten sich dabei Anzeichen für eine solche Nebenwirkung zeigen, kann die Therapie abgesetzt werden und die Nebenwirkungen
sollen(?) verschwinden.
Eigentlich hatte ich gehofft, neben dem Schutz vor einem Rückfall und den Folgen für das Kind und mich, mit dieser Maßnahme auch das Vertrauen meines Umfeldes in mich wieder zu erhöhen. Bei den meisten hat das auch geklappt. Lediglich Jugendamt ("Sie können uns erzählen, was Sie wollen. Wir glauben Ihnen gar nichts!") und die Mutter meiner Kinder wehren sich dagegen zu akzeptieren, dass ich mich "entschärft" habe und keine Gefahr mehr für Kinder darstelle. Bei der Kindesmutter spielt aber noch eine ganze Menge mehr mit hinein:
* Missbrauch durch den Stiefvater und fehlendes Vertrauensverhältnis zu irgendeiner Vaterfigur (gewissermaßen war ich die und habe das Vertrauen durch meine Taten selbst zerstört

)
* Ausnutzen der Machtposition mir gegenüber
* aggresive Haltung mir gegenüber als Rechtfertigung in ihrer Familie...
Damit muss ich zunächst leben, da meine Möglichkeiten etwas zu bewirken erschöpft sind.
Leider verstehe ich deine letzte Zeile nicht, da ist wohl der Tehlerfeufel drin herrumgehoppst...
Wenn du mehr wissen willst, immer her damit!
jfk