Re: GLF-Literaturwettbewerb 2013
Verfasst: 22.11.2013, 03:39
das Wunder der Natur
( Sorry Leute, ich, die Natur, bin keine Person, habe keinen eigenen Willen und kann mich nur den Gegebenheiten anpassen. Glaubt ihr…hahaha )
Erst kürzlich, also im Jahr 2001 fand man Teile des ältesten Schädel eines Hominiden (frühste Abspaltung des Menschen vom Affen ). Es war der Sahelanthropus Tschadensis ( kurz: Toumai ), der vor ca. 7 Millionen Jahren im Bereich der heutigen Sahelzone lebte.
Toumai war also einer jener Gruppe von Affen, die einst vom Baum gefallen waren, sich kurz an den Kopf kratzten und durch das reichhaltige Nahrungsangebot auf der Erde erkannten, daß es viel zu mühselig sei, wieder zurück auf den Baum zu klettern. Um aber schneller das nächste Manna zu entdecken, bevor es ihm ein anderer weg nehmen konnte, lernte er aufrecht zu stehen und um auch schneller da zu sein, wo das heißbegehrte Manna lag , befand er, daß es sich nicht lohnen würde, erst wieder auf alle vier Pfoten zu fallen. Also lief er aufrecht auf zwei Beinen los.
Nun mußte die Natur reagieren, denn sie wurde plötzlich damit konfrontiert, daß hier einer nicht mehr auf allen Vieren laufen wollte. Ihr blieb also nichts anderes über, als Toumai´s Gleichgewichtssinn anders zu positionieren, sein Skelett umzugestalten, sein bis dahin noch sehr kleines Gehirn umzubetten, sein Augenstand zu verändern, Seine Zehen zu verkürzen und den störenden Schwanz abzuwerfen. Also ziemlich viel Aufwand, nur weil so ein dämlicher Affe unbedingt Mensch werden wollte. Aber egal, die Natur hatte ja Zeit, denn der erste Homosapiens sollte noch einige Millionen Jahre auf sich warten lassen.
Dennoch, die Natur hatte sich von dem letzten großen Ereignis noch immer nicht ganz erholt, als sie nämlich das gesamte Leben auf der Erde erneuern musste. Und das nur, weil so ein riesiger Komet aus dem All unbedingt auf die Erde knallen musste und all das reichhaltige Leben, das die Natur in monströsen Größen wie Saurier, Flugechsen, Riesenfarne und Jahrtausend alten Bäumen über Milliarden Jahre aufgebaut hatte, in absoluter Dunkelheit zu vernichten. Dabei hatte die Natur doch alles so perfekt gemacht, daß sie selbst eigentlich kaum noch was zu tun hatte. Die Pflanzen wuchsen von alleine und die Tiere regelten ihren Erhalt auch von selbst. Wer da nicht mithalten konnte, wurde bei nächster Gelegenheit einfach aufgefressen. Da kam niemand auf die Idee, etwas anderes sein zu wollen, als das, was es eben war.
Nun, bei ihrem neuen Versuch, die Erde wieder mit Leben zu füllen, setzte sie lieber auf einige Nummern kleiner. Dadurch war auch viel mehr Platz auf der Erde. Na ja, im Wasser durften auch noch große Tiere wie Wale und Riesenkraken leben, aber auf der Erde selbst war von nun an beim Mammut Schluss mit lustig.
Doch nun kommt so eine Handvoll Affe auf die Idee, Mensch werden zu wollen. Mensch – was heißt das überhaupt. Was sollte das sein? Noch nie hatte jemand diese Gattung auch nur eines Gedanken gewürdigt. Nicht einmal als Idee war so etwas im ganzen Universum bekannt. Die Natur war nur Werkzeug, um dieser Mysteriösen Gattung zum Leben zu verhelfen. Doch hätte sie vor ca. 7 Millionen Jahren auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt, welchen Feind sie da den Start ins Leben ermöglicht, hätte sie lieber noch ein paar Milliarden Vieren erschaffen und sie über diese überheblichen Affen gestreut. Doch jetzt war der Werdegang schon losgelöst. Da halfen keine Unwetter, Überschwemmungen und Eiszeiten mehr, denn aus der Idee einiger Affen entwickelten sich langsam zusammenhängende Gedanken. Ihr Gehirn begann zu wachsen und sie ersannen alle möglichen Dinge, um sich der Natur zu wiedersetzen. Gegen Regen, Wind und Kälte bauten sie sich schon recht bald Hütten, weil die Höhlen mit der Zeit zu unbequem wurden. Um an ihr Manna zu kommen, erfanden sie Waffen, die sie aber auch recht bald schon gegen sich selbst verwendeten.
Ja selbst, als die Natur den Mensch durch Blitze einschüchtern wollte, benutzten diese vermaledeiten Menschen die Blitze um Feuer zu machen.
Doch als die Natur erkannte, daß der Mensch seine bis dahin tierischen Laute zu einer Sprache umformulierte, platzte der Natur der Geduldsfaden. So kann es doch nicht weiter gehen. Jetzt kann jeder jedem erklären, wie man am besten gegen die Natur vorgehen kann. Und bei der rasanten Vermehrung, die die Menschen an den Tag legten, war es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich einig waren, wie man die Natur völlig beherrschen konnte. Wenn das so weiter geht, werden die noch mit Autos die Umwelt verpesten, Fabriken bauen und Kohlenmonoxyde in die Atmosphäre blasen, Ozonlöcher werden sich auf tun und was bleibt dann noch von der Natur übrig?
Die Natur ließ daher das Nahrungsangebot rapide zurück gehen. Das wird sie in alle Himmelrichtungen verstreuen. Die Erde ist so groß und der Mensch so klein. Die werden Jahrtausende brauchen, bis sie wieder aufeinander treffen. Doch dann haben sie alle ihre eigenen Sprachen entwickelt, so daß sie sich nie wieder verstehen können. Streit, Hass und Eifersucht sollen fortan ihre herausragenden Charaktereigenschaften sein. So werden sie sich ständig bei Aufeinandertreffen bekriegen und ihren Bestand von selbst regeln. Missverständnisse werden von nun an ihre ständigen Begleiter sein und die Hürde der verschiedenen Sprachen wird sie nie wieder zur Einigkeit bewegen können.
„Doch sollte sie sich doch wieder so karnickelhaft vermehren, werde ich mir immer mal wieder ein paar heftige Krankheiten und Seuchen einfallen lassen und ihnen noch die Schuld dafür überlassen. Unwetterkatastrophen wäre auch noch ein geeignetes Mittel, aber damit muss ich noch warten, bis sie ihre Entwicklung soweit voran getrieben haben, daß sie gar nicht erst auf die Idee kommen, daß ich, die Natur, dahinter stecken könnte. Erst dann werden sie wieder erkennen, daß die Natur ohne den Menschen weiter existieren kann, der Mensch aber ohne Natur elendig zu Grunde gehen wird.“
Aber der Fortschritt und die Vermehrung der Menschen bis hin zur Überbevölkerung ist nicht mehr aufzuhalten. Sich anmaßend und über die Natur triumphierend zur Krönung der Schöpfung zu erheben, ließ den Menschen alle Grenzen überschreiten und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.
Doch ein kleiner Haufen von zeugungsfähigen Männern entsagte der willkürlichen Vermehrung. Wohlwollend, mit einem schmunzelnden Gesichtsausdruck von der Natur versöhnlich betrachtet und unaufhaltsam ihre noch bescheidene Anzahl vergrößernd, bieten sie, allen Wiederständen zum Trotz, der karnickelhaften Gesellschaft die Stirn. Auch, wenn ihre Lust auf Sex ungebrochen ist, führen sie ein mönchhaftes Dasein in Mitten der frevelden und wutschäumenden Gesellschaft, erfüllen sie den einzigen und wahren Zweck eines miteinander Leben durch ihre wahre Liebe zu jungen Mädchen
.
Und ich, Euer Erzähler, bin einer von jenen ritterlichen, von der Natur bevorzugten ehemaligen Affen.
Euer Tropi, der bewusst, entgegen Darwin, Ovid und kafka, mal die Natur vermenschlichen wollte.
( Sorry Leute, ich, die Natur, bin keine Person, habe keinen eigenen Willen und kann mich nur den Gegebenheiten anpassen. Glaubt ihr…hahaha )
Erst kürzlich, also im Jahr 2001 fand man Teile des ältesten Schädel eines Hominiden (frühste Abspaltung des Menschen vom Affen ). Es war der Sahelanthropus Tschadensis ( kurz: Toumai ), der vor ca. 7 Millionen Jahren im Bereich der heutigen Sahelzone lebte.
Toumai war also einer jener Gruppe von Affen, die einst vom Baum gefallen waren, sich kurz an den Kopf kratzten und durch das reichhaltige Nahrungsangebot auf der Erde erkannten, daß es viel zu mühselig sei, wieder zurück auf den Baum zu klettern. Um aber schneller das nächste Manna zu entdecken, bevor es ihm ein anderer weg nehmen konnte, lernte er aufrecht zu stehen und um auch schneller da zu sein, wo das heißbegehrte Manna lag , befand er, daß es sich nicht lohnen würde, erst wieder auf alle vier Pfoten zu fallen. Also lief er aufrecht auf zwei Beinen los.
Nun mußte die Natur reagieren, denn sie wurde plötzlich damit konfrontiert, daß hier einer nicht mehr auf allen Vieren laufen wollte. Ihr blieb also nichts anderes über, als Toumai´s Gleichgewichtssinn anders zu positionieren, sein Skelett umzugestalten, sein bis dahin noch sehr kleines Gehirn umzubetten, sein Augenstand zu verändern, Seine Zehen zu verkürzen und den störenden Schwanz abzuwerfen. Also ziemlich viel Aufwand, nur weil so ein dämlicher Affe unbedingt Mensch werden wollte. Aber egal, die Natur hatte ja Zeit, denn der erste Homosapiens sollte noch einige Millionen Jahre auf sich warten lassen.
Dennoch, die Natur hatte sich von dem letzten großen Ereignis noch immer nicht ganz erholt, als sie nämlich das gesamte Leben auf der Erde erneuern musste. Und das nur, weil so ein riesiger Komet aus dem All unbedingt auf die Erde knallen musste und all das reichhaltige Leben, das die Natur in monströsen Größen wie Saurier, Flugechsen, Riesenfarne und Jahrtausend alten Bäumen über Milliarden Jahre aufgebaut hatte, in absoluter Dunkelheit zu vernichten. Dabei hatte die Natur doch alles so perfekt gemacht, daß sie selbst eigentlich kaum noch was zu tun hatte. Die Pflanzen wuchsen von alleine und die Tiere regelten ihren Erhalt auch von selbst. Wer da nicht mithalten konnte, wurde bei nächster Gelegenheit einfach aufgefressen. Da kam niemand auf die Idee, etwas anderes sein zu wollen, als das, was es eben war.
Nun, bei ihrem neuen Versuch, die Erde wieder mit Leben zu füllen, setzte sie lieber auf einige Nummern kleiner. Dadurch war auch viel mehr Platz auf der Erde. Na ja, im Wasser durften auch noch große Tiere wie Wale und Riesenkraken leben, aber auf der Erde selbst war von nun an beim Mammut Schluss mit lustig.
Doch nun kommt so eine Handvoll Affe auf die Idee, Mensch werden zu wollen. Mensch – was heißt das überhaupt. Was sollte das sein? Noch nie hatte jemand diese Gattung auch nur eines Gedanken gewürdigt. Nicht einmal als Idee war so etwas im ganzen Universum bekannt. Die Natur war nur Werkzeug, um dieser Mysteriösen Gattung zum Leben zu verhelfen. Doch hätte sie vor ca. 7 Millionen Jahren auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt, welchen Feind sie da den Start ins Leben ermöglicht, hätte sie lieber noch ein paar Milliarden Vieren erschaffen und sie über diese überheblichen Affen gestreut. Doch jetzt war der Werdegang schon losgelöst. Da halfen keine Unwetter, Überschwemmungen und Eiszeiten mehr, denn aus der Idee einiger Affen entwickelten sich langsam zusammenhängende Gedanken. Ihr Gehirn begann zu wachsen und sie ersannen alle möglichen Dinge, um sich der Natur zu wiedersetzen. Gegen Regen, Wind und Kälte bauten sie sich schon recht bald Hütten, weil die Höhlen mit der Zeit zu unbequem wurden. Um an ihr Manna zu kommen, erfanden sie Waffen, die sie aber auch recht bald schon gegen sich selbst verwendeten.
Ja selbst, als die Natur den Mensch durch Blitze einschüchtern wollte, benutzten diese vermaledeiten Menschen die Blitze um Feuer zu machen.
Doch als die Natur erkannte, daß der Mensch seine bis dahin tierischen Laute zu einer Sprache umformulierte, platzte der Natur der Geduldsfaden. So kann es doch nicht weiter gehen. Jetzt kann jeder jedem erklären, wie man am besten gegen die Natur vorgehen kann. Und bei der rasanten Vermehrung, die die Menschen an den Tag legten, war es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich einig waren, wie man die Natur völlig beherrschen konnte. Wenn das so weiter geht, werden die noch mit Autos die Umwelt verpesten, Fabriken bauen und Kohlenmonoxyde in die Atmosphäre blasen, Ozonlöcher werden sich auf tun und was bleibt dann noch von der Natur übrig?
Die Natur ließ daher das Nahrungsangebot rapide zurück gehen. Das wird sie in alle Himmelrichtungen verstreuen. Die Erde ist so groß und der Mensch so klein. Die werden Jahrtausende brauchen, bis sie wieder aufeinander treffen. Doch dann haben sie alle ihre eigenen Sprachen entwickelt, so daß sie sich nie wieder verstehen können. Streit, Hass und Eifersucht sollen fortan ihre herausragenden Charaktereigenschaften sein. So werden sie sich ständig bei Aufeinandertreffen bekriegen und ihren Bestand von selbst regeln. Missverständnisse werden von nun an ihre ständigen Begleiter sein und die Hürde der verschiedenen Sprachen wird sie nie wieder zur Einigkeit bewegen können.
„Doch sollte sie sich doch wieder so karnickelhaft vermehren, werde ich mir immer mal wieder ein paar heftige Krankheiten und Seuchen einfallen lassen und ihnen noch die Schuld dafür überlassen. Unwetterkatastrophen wäre auch noch ein geeignetes Mittel, aber damit muss ich noch warten, bis sie ihre Entwicklung soweit voran getrieben haben, daß sie gar nicht erst auf die Idee kommen, daß ich, die Natur, dahinter stecken könnte. Erst dann werden sie wieder erkennen, daß die Natur ohne den Menschen weiter existieren kann, der Mensch aber ohne Natur elendig zu Grunde gehen wird.“
Aber der Fortschritt und die Vermehrung der Menschen bis hin zur Überbevölkerung ist nicht mehr aufzuhalten. Sich anmaßend und über die Natur triumphierend zur Krönung der Schöpfung zu erheben, ließ den Menschen alle Grenzen überschreiten und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.
Doch ein kleiner Haufen von zeugungsfähigen Männern entsagte der willkürlichen Vermehrung. Wohlwollend, mit einem schmunzelnden Gesichtsausdruck von der Natur versöhnlich betrachtet und unaufhaltsam ihre noch bescheidene Anzahl vergrößernd, bieten sie, allen Wiederständen zum Trotz, der karnickelhaften Gesellschaft die Stirn. Auch, wenn ihre Lust auf Sex ungebrochen ist, führen sie ein mönchhaftes Dasein in Mitten der frevelden und wutschäumenden Gesellschaft, erfüllen sie den einzigen und wahren Zweck eines miteinander Leben durch ihre wahre Liebe zu jungen Mädchen
.
Und ich, Euer Erzähler, bin einer von jenen ritterlichen, von der Natur bevorzugten ehemaligen Affen.
Euer Tropi, der bewusst, entgegen Darwin, Ovid und kafka, mal die Natur vermenschlichen wollte.