@LängstAbgemeldet:
vielleicht ist die Distanz zum Forum (und gff. anderen Onlineaktivitäten) gestiegen und Kariere und Familie wichtiger geworden, aber es bricht doch immer wieder durch und verschwindet nicht.
Ja ich denke das wird es sein. Distanz zum Forum einerseits, weil andere Dinge wichtiger geworden sind, (wie bei mir u.a. auch) und andererseits, weil man sich ständig an der Klippe bewegt. Wenn hier die Polizei mitließt muss man eben vorsichtig sein, WENN man was zu verbergen hat.
Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass viele User im Forum von einer Welle an Hausdurchsuchungen betroffen waren.
Ich gehörte NICHT zu den betroffenen. Wenn ich reveue passieren lasse, was ich damals alles geschrieben habe, ist das auch verständlich.
[...]wenn ja wie war die Reaktion? Vorallem weil du "im Gegenteil" zur Präventionstherapie schreibst. Klingt nach Konfrontation mit...
Nun ja wie war die Reaktion?
Ich rief meinen Therapeuten an einem Abend an um ihm etwas wichtiges Mitzuteilen.
Ich bin normalerweise nicht der Typ, der sich umbringen will, aber ich sagte ihm heulend, dass ich ihm etwas zu erzählen habe und dies sofort tun muss, jedoch nicht am Telefon.
"Dann kommen Sie doch wie gewohnt nächste Woche Mittwoch..."
Ich meinte: "bla bla, es ist DRINGEND! Ich komme morgen, oder gar nicht mehr."
Und schwupps hatte ich am nächsten Morgen um 9 Uhr einen Termin.
Und dann saßen wir voreinander. Er mit den großen Fragezeichen im Gesicht und ich mit dem Problem des Formulierens?
Leider weiß ich meinen genauen Wortlaut nicht mehr.
Ich habe ihm meine Geschichte mit dem Mädchen erzählt. Er wusste bis dahin nur, dass ich eben Kontakt zu Menschen unterschiedlichen Alters pflege.
Nachdem ich ihm offenbart hatte, dass ich mich wohl in ein Kind verlibet hatte, blieb er ruhig sitzen und fragte soetwas wie: "Welche Gefühle haben Sie gegenüber dem Kind?, was stellen Sie sich vor?"
Und als wir das geklärt hatten, begann die Suche in der Vergangenheit.
Wann kam das Erste Mal das Gefühl auf, diese Neigung zu haben? Was ist das passiert? Wo? Welche Reaktion gab es meinerseits usw...
Ein Zentraler Satz dieser "neuen ersten Stunde" war:
"Ich denke wir haben in Zukunft einiges zu besprechen. Ich kann Ihnen sagen, dass Ihre Neigung zu Kindern nie verschwinden wird, aber wir werden Wege finden, wie Sie mit Ihrer Neigung umgehen und Leben können"
Gegen Ende der Stunde verschoben wir unsere nächsten Termine zu dichteren Invervallen.
Nun war ich freilich nicht der erste Patient mit solchen Neigungen auf seinem Stuhl, jedoch schien mein Therapeut sehr interessiert zu sein an meiner Vorgehensweise bzw. meinem Verhalten mir selbst gegenüber. Zumal ich ja auch auf Frauen im meinem Alter "stehe", war dies für meinen Therapeuten wohl besonders spannend.
Grundsätzlich finde ich, dass er meine Offenbarung sehr locker und mit Fassung aufgenommen hat. Etwas anderes hatte ich auch gar nicht erwartet.
Überrascht war ich besonders darüber, dass wir im Laufe der Zeit einen sehr lockeren Umgangston mit meiner Neigung bekommen haben, sodass ich als Betroffener nicht mehr "um den heißen Brei" herumreden muss.
Auch deshalb empfehle ich JEDEM eine solche Therapie:
Es geht nicht darum, den Trieb zu unterdrücken, sondern ein Ventil zu finden in Form eines Gesprächs, in welchem man Dinge nennen darf ohne rot zu werden, ohne dafür belangt zu werden. (Verständlicherweise nenne ich hier keine Beispiele)
Hier im Forum lehnen viele eine Therapie kategorisch ab. Leider. Denn ich vermute, die wenigsten wissen, wovon sie reden. Ich weiß es. Ich bin zwar in keiner Präventionstherapie alá Charite in Berlin, aber das muss man auch nicht sein.
Beste Grüße