GLF

asgl hat geschrieben: Ich schiebe das milde Urteil mal spekulativ auch auf einen guten Verteidiger, den sich ein Polizist (oder Bundestagsabgeordneter) auch eher leisten kann als ein armer Student oder Hartz4er.

Das wäre mir eine zu milde Erklährung. Den als Proletarier kann ich mir eigentlich auch einen ordentlichen Anwalt leisten, aber der Erfolg wäre dennoch nicht der Gleiche. Für mich ist das nichts als Standesdünkel, nach dem Motto: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus"
Wird es doch von den Herren und Damen Politiker vor gemacht. Sie mögen sich streiten, wie die Kesselflicker, aber wenn es um ihre Diäten geht, sind sie sich plötzlich alle einig.
Wenn du vor Gericht einem Polizist etwas anlasten willst, bedarf es mehr als einen glaubwürdigen Zeugen, bevor das Gericht die Schuld des Polizisten erst mal in Erwägung zieht. Dem Wort eines Polizisten ist man doert eher geneigt zu glauben.

So mein ganz persönlicher Eindruck.

asgl hat geschrieben:Ich schiebe das milde Urteil mal spekulativ auch auf einen guten Verteidiger, den sich ein Polizist (oder Bundestagsabgeordneter) auch eher leisten kann als ein armer Student oder Hartz4er.

Polizisten verdienen nicht gut.

Besser als Studenten.

Gibt solche und solche.

Die breite Masse der Studenten hat mehrheitlich weniger Geld als arbeitende Polizisten.
Bei Privaten Unis darfst Du nicht vergessen, dass das Studieren ordentlich kostet.

Soweit mir bekannt kommen bei Besitz in der Regel nur Geldstrafen oder Bewährungsstrafen raus. Bei Verbreitung kann allerdings auch mehr rauskommen, da hängt dann wohl viel von den Umständen ab. Wenn da einfach nur wegen Benutzung von P2P formal auch Verbreitung mit reinkommt, wird es wohl auch nicht viel mehr.

Ansonsten kann ich zwar nachvollziehen, dass man sich generell wünscht, dass Leute mit solch einem verbrecherischen Beruf - gewissermaßen Berufsverbrecher - egal wobei sie erwischt werden immer Höchststrafen kriegen. Aber es ist schon auch nachvollziehbar, dass solch ein berufsverbrecherisches Vorleben von den Richtern, die nun einmal genauso ein berufsverbrecherisches Leben führen, nicht als strafverschärfend gewertet wird.

Sascha hat geschrieben:Soweit mir bekannt kommen bei Besitz in der Regel nur Geldstrafen oder Bewährungsstrafen raus.

Es sei denn, man ist Wiederholungstäter. Da gibt es schon mal Knast, was vor einiger Zeit in diesem Forum bereits bewiesen wurde.

Oder wir schicken Kinderporno-Konsumenten für 10 oder mehr Jahre in die geschlossene Psychiatrie (Maßregelvollzug) - was ja in bestimmten Bundesländern auch gar nicht so selten vorgekommen ist.

Der Marcy-Angeklagte sitzt zum Beispiel auch immer noch im MRV.


Liebe Grüße
asGL

Für den MRV hast Du asgl selbst ein aktuelles Urteil gepostet gehabt:

Maßregelvollzug für Kinderpornos unzulässig

http://www.girlloverforum.net/forum/vie ... =7&t=11370

Die Ausnahmen im MRV bekommen hoffentlich keinen Zuwachs wegen §184.
Das wäre wirklich gegen jedes humanitäre Maß, weil in keinster Weise Tat und Schuld angemessen.

Belegbar sind nachweislich sehr geringe Strafen für Berufsgruppen in öffentlichen Ämtern. Dazu zähle ich hohe politische Positionen, bis herunter zum Streifenpolizisten. Gelder dort sind begrenzt. Unfassbar teure Anwälte können kaum bezahlt werden. Das erhärtet den Verdacht, dass Gleichheit nicht gegeben ist.

Dennoch: Ein Anwalt, Polizist usw. hat zu der Verurteilung die gesellschaftliche Ächtung inne, die häufig beruflichen Konsequenzen zur Folge hat.

Es ist ziemlich schwer, Schuldunfähigkeit zu erreichen. Das wird jedesmal aufs Neue überprüft. Falls es einmal schief gehen sollte, sind die Kosten immens.

Die Forensik ist einmal für psychisch Instabile und andererseits für Täter, die eine besondere Gefahr darstellen: Aus Sicherheitsgründen für immer weggesperrt werden.
Mit denen werden KiPo-Besitzer in der Forensik gleich gestellt. Das verbot das BfG. Heißt: Sollte jemand unschuldsfähig sein, ist es angebrachter, denjenigen Wiederholungstäter sein zu lassen, als ihn ewig einzusperren.

Da KiPo besitzen keinem schadet und es der Welt egal sein kann, was jemand privat tut, ist das vernünftig. Denn ein Leben im forensischen Gefängnis zu verbringen, wegen einer medial aufgebauschten Lappalie, ist grausam.