Re: Mein Leben vor und nach der Charité
Verfasst: 06.12.2012, 19:48
Schön auch mal die Erfahrungen zu lesen, von jemandem, der keine Probleme von oder mit der Charite hat.
Das du die Gruppensitzungen in den Vordergrund rückst, kann ich gut verstehen. Diese waren auch für mich wesentlich angenehmer als die (Einzel)sitzungen, was aber auch an einer persönlichen Abneigung gegenüber dem mir zugeordneten Therapeuten Beier liegen kann.
Wenn man mit anderen Vorraussetzungen dort hinkommt scheint eine Therapie dort ja scheinbar vorerst doch nicht das große Problem darzustellen. Dennoch will ich in ein paar Punkten nachhaken. Zumindest in der Realo Gruppe waren scheins ein paar vertreten, deren Entscheidung zur Therapie nicht unbedingt auf hilflos fühlen und Kontrollprobleme (obwohl letzteres vielleicht doch) zurückzuführen war.
Wobei viel der Kritik auch von den anderen Gruppenteilnehmern kam, so dass ich mich für meinen Teil kaum getraut habe, reale Situationen mit einzubringen, da diese teilweise doch negativ aufgefasst wurden.
Kann aber auch sein das dies ein Unterschied zwischen Realo- und Bildergruppe ist. Auch vermute ich sehr das es einen großen Unterschied macht, wenn man als zusätzlichen Einzeltherapeuten erwischt, waren mir ja auch nicht alle gänzlich unsympatisch.
Ansonsten würd ich den Beitrag von Sakura fast voll unterschreiben. Aber eben nur fast.
Der andre Punkt ist es, wie offen man wirklich in einer Therapie sein kann. Zwar unterstehen Therapeuten ner Schweigepflicht, aber ist es wirklich 100%ig ausgeschlossen, dass diese nicht irgendwann gekipt wird?
Das du die Gruppensitzungen in den Vordergrund rückst, kann ich gut verstehen. Diese waren auch für mich wesentlich angenehmer als die (Einzel)sitzungen, was aber auch an einer persönlichen Abneigung gegenüber dem mir zugeordneten Therapeuten Beier liegen kann.
Wenn man mit anderen Vorraussetzungen dort hinkommt scheint eine Therapie dort ja scheinbar vorerst doch nicht das große Problem darzustellen. Dennoch will ich in ein paar Punkten nachhaken. Zumindest in der Realo Gruppe waren scheins ein paar vertreten, deren Entscheidung zur Therapie nicht unbedingt auf hilflos fühlen und Kontrollprobleme (obwohl letzteres vielleicht doch) zurückzuführen war.
Die völlige Anonymität dabei will mir nicht einleuchten. Telefonnummern sind doch relativ eindeutig zuzuordnen. Und ich mag mich täuschen, aber wenn auch nicht direkt, wurde bei dir nicht auch irgendwann nach der Krankenkassenkarte gefragt? Auch wenn bei zweifeln ob der anonymität einem Versichert wird, dass diese Daten unabhängig von der PIN gespeichert werden.Nils hat geschrieben:4 Wochen später erhielt ich einen Anruf (das ist neben der mailadresse die einzige Verbindung zur Person, alles andere ist anonym, man bekommt eine PIN zugewiesen, mit der man idendifiziert werden kann, sonst nix)
Tja, schade irgendwie, dass es scheins keine neutralen Selbsthilfegruppen gibt. Aber jeder andere "Ort" und sei es ein Forum oder Chats versetzt einen doch auch in die Lage mit Menschen in Kontakt zu treten die ähnliche Probleme haben. Welchen weiteren expliziten nutzen für einen selbst hat die Charite?Nils hat geschrieben: Am schönsten war jedoch zu sehen, dass es auch andere Menschen gibt, die das gleiche Problem haben, wie man selbst. Nicht wirklich exakt gleich, aber ein ähnliches.
Hier kommt ein wenig neid auf, du konntest ablehnen ohne das dir dein Umfeld zum Problem wurde. Wenn die soziale Kontrolle durch die Charite erhöht wurde und in gemeinsamen Sitzungen Angehörigen verklickert wird wie harmlos die Medikamente eigentlich sind und ach naja ... Solange Medikamente als Option im Raum stehen, für oder gegen die man sich selbst Entscheiden kann, stellen diese kein wirkliches Problem dar.Nils hat geschrieben:Mir wurde vorgeschlagen auf ein anderes umzuschwenken, ich lehnte ab
Huch - hat das GLF doch einen höheren nutzen als 9 Monate Therapie in der Charite? Das man den Kontakt zu Kindern suchen kann, wird einem in der Charite nicht vermittelt oder? Ich hatte da eher den Eindruck, das das Medienmanipulierte dort verstärkt wurde. Irgendwie ist die ganze Therapie doch sehr auf das sexuelle fixiert und so wurden einige Beispiele die man einbrachte doch als übelst gefährlich zerlegt und dies auch der "sozialen Kontrolle" so vermittelt.Nils hat geschrieben:Ich glaub da wurde ich selber etwas medienmanipuliert, erst ihr habt mir da die Augen geöffnet mit Euren Sichtweisen, die zwar teilweise etwas kognitiv verzerrt und beschönigend beschrieben werden, aber dennoch einen wahren Kern in sich tragen.
Ja, ich will Kontakt mit Kindern. Mir fehlt das in meinem Leben, sehr sogar. Aber ich taste mich langsam ran.
Wobei viel der Kritik auch von den anderen Gruppenteilnehmern kam, so dass ich mich für meinen Teil kaum getraut habe, reale Situationen mit einzubringen, da diese teilweise doch negativ aufgefasst wurden.
Kann aber auch sein das dies ein Unterschied zwischen Realo- und Bildergruppe ist. Auch vermute ich sehr das es einen großen Unterschied macht, wenn man als zusätzlichen Einzeltherapeuten erwischt, waren mir ja auch nicht alle gänzlich unsympatisch.
Ansonsten würd ich den Beitrag von Sakura fast voll unterschreiben. Aber eben nur fast.
Das Misstrauen gegen Therapie hat sich auch bei der Suche nach Ersatz zumindest bei mir weiter verschärft. Gerade wenn es um Themenbezogene Therapie geht. Gegen das was man so findet wenn man sich frei umhört ist die Charite geradezu noch harmlos. Wer sich wagt wegen P. ne Therapie zu suchen, brauch scheinbar nen dickes Fell und einiges an Rückhalt danke dafür übrigens.Sakura hat geschrieben:Die Nebenwirkung der Charité ist hier ein allgemeines Misstrauen gegen Therapie. Das ist jedoch unbegründet.
Der andre Punkt ist es, wie offen man wirklich in einer Therapie sein kann. Zwar unterstehen Therapeuten ner Schweigepflicht, aber ist es wirklich 100%ig ausgeschlossen, dass diese nicht irgendwann gekipt wird?