So, meine Geschichte ist nicht neu, aber ich möchte sie gern zur Wahl stellen
Außerdem weiß ich nicht, ob ich meine neue Idee bis zum 06.12 soweit fertig kriege, dass ich sie Euch präsentieren kann...
Also bitte, hier ist sie. Vielleicht hat sie ja jemand noch nicht gelesen.
Der Morgen danach
Eigentlich war alles wie immer. Wie jeden Tag musste er früh am Morgen aus dem Haus. Die Arbeit rief. Manchmal kann man sich die Ohren gar nicht fest genug zuhalten, so laut war ihr Ruf. Dieser Gedanke belustigte ihn, und deshalb war es auch gar nicht so schlimm, dass es heute wieder hundekalt war. Gestern noch sah es danach aus, als ob der Frühling gewinnen würde. Na ja, dann musste er eben noch etwas warten.
Der Grund für seine Fröhlichkeit war die tägliche Begegnung auf dem Weg zum Auto. Seine Nachbarn hatten eine niedliche Tochter, die schon immer seine Aufmerksamkeit in den Bann gezogen hatte. Er wusste auch warum, denn er hatte schon vor Jahren festgestellt, dass die ganze Hysterie um die Pädophilen nicht stimmen konnte. Schließlich hatte er sich eingestehen müssen, dass er selbst einer ist. Nach dieser Erkenntnis ergab alles plötzlich einen Sinn, alles passte zusammen. Außerdem: Er hatte in seinen 44 Lebensjahren noch niemals ein Mädchen ohne deren Willen auch nur berührt. Und er hatte noch niemals einem Mädchen sein sexuelles Interesse gezeigt. Damit war er bisher immer zurecht gekommen, auch wenn er damit nicht immer glücklich war. ‚Es ist für alle das Beste‘, waren seine Gedanken, mit denen er sich immer wieder aufzubauen versuchte.
Aber nicht die Nachbarstochter konnte ihn an einem so einem kalten Morgen erfreuen, es war deren Freundin, welche sie jeden Früh auf dem Weg zur Schule abholte. Sie hieß Lana. Sie war so anmutig, so herrlich frech, mit ihren 10 Jahren schon so weit und doch noch immer Kind… Wenn sie lächelte, ging die Sonne ein paar Stunden früher auf, und nach jeder Begegnung schwebte er beinahe den restlichen Weg zur Arbeit, bis ihn dort der Alltag wieder einholte. Aber das war dann egal, denn allein der Gedanke an sie war wunderschön wie sie selbst. Dabei hatte er von ihr noch nicht wirklich viel gesehen. Jeden Tag schien sie noch stärker in ihren Winterklamotten vermummt zu sein. Manchmal schien selbst das Gesicht verdeckt. Ja, ihr Gesicht! Gleich kam er wieder in’s Schwärmen. Dabei hatte er von diesem Gesicht im Halbdunkel der Straßenlaternen auch mehr erahnen müssen, als er sehen konnte.
Heute war es aber anders! Er lächelte wie jeden Morgen und grüßte zu den beiden Mädchen. Lana drehte sich dieses Mal zu ihm und winkte ihm freudestrahlend zu: „Heute ist ein ganz besonderer Tag! Meine Mutti hat es endlich erlaubt! Du kannst mich heute besuchen kommen!“ Dann lief sie auf ihn zu: „Bitte, Du kommst doch, ja?“ Er hockte sich zu ihr hinunter und sah in ihre Augen. Sie waren tatsächlich rehbraun und leuchteten wie Sterne. Es war vielleicht unvernünftig, aber er konnte nicht anders: „Wann soll ich bei Euch sein? Deine Mutti ist doch hoffentlich auch da?!“ „Ja, na klar! Sie freut sich darauf, Dich kennen zu lernen, hat sie gesagt! Heute Abend um fünf. Oh, ich freu‘ mich ja so!“ Mit diesen Worten hüpfte sie davon, was bei ihrer Größe dann doch etwas irritierend aussah. Doch das störte ihn gar nicht. Vielmehr fragte er sich, worauf er sich da gerade eingelassen hatte.
Die Fahrt zur Arbeit und der restliche Tag verliefen wie in Zeitlupe. Mehr als einmal haderte er mit sich, einfach abzusagen. Doch das wollte er Lana nicht antun, und er wollte es sich nicht antun. Er war so glücklich über die Einladung, dass er alle negativen Gedanken weit von sich schob. Es war für ihn die normalste Sache der Welt, dass ein kleines Mädchen ihn zu sich nach Hause einlud! ‚Die Mutter ist ja auch da‘, beruhigte er sich, ‚ ich darf mich nur nicht verraten.‘ Den Spießrutenlauf im Dorf konnte und wollte er sich nicht leisten. Oft hatte er schon darüber gegrübelt, sich jemandem anzuvertrauen. Aber jedes Mal hatte er das Risiko doch gescheut, an den falschen zu geraten. ‚Irgendwann passiert es sowieso. Warten wir es ab!‘ Mit diesen Gedanken hatte er bisher immer dieses Thema für sich beendet, und so tat er es auch heute. Pünktlich 17:00 Uhr stand er an ihrer Wohnungstür. Eigentlich brauchte er von sich zu Hause nur wenig mehr als 8 Minuten bis hier her, heute hatte er es in 6 geschafft und war dann noch einmal eine Runde gelaufen, weil er nicht schon 16:45 Uhr klingeln wollte. Der Gong war noch nicht verhallt, da riss Lana schon vor ihrer Mutter die Haustür auf. Es war, als hätte sie dahinter gewartet.
Sie sah hinreißend aus! So genau hatte er sie noch nie betrachten können. Ihr von den halblangen, welligen Haaren umschlossenes Gesicht, welches er bisher nur im Dunkeln sehen konnte, war im Hellen noch viel schöner. Die kleinen Grübchen fielen ihm sofort auf, weil sie ihn so herzergreifend offen anlächelte. Ihre langen Beine in den hellgrauen Leggins waren fast perfekt gerade. Es deutete sich nur ein klitzekleines X an, was er jedoch auf den Umstand schob, dass sie vielleicht doch etwas verlegen sein könnte. Ihr weißes Strickkleid schmiegte sich an ihren schlanken Körper, obwohl es eigentlich relativ weit geschnitten war. Die schmalen Hüften zeichneten sich deshalb auch nur ansatzweise ab, was ihm überaus gut gefiel. Ihr Oberkörper war so, wie er es sich in seinen Träumen immer vorgestellt hatte: 10 Jahre alt und ohne sichtbare Spuren der nicht aufzuhaltenden Veränderungen der kommenden Jahre... Er zwang sich, den Blick von ihr zu wenden!
„Ja, das hat sie von mir. Sie kann mit ihrem Auftritt ganz schön beeindrucken“, hörte er ihre Mutter sagen. Auch sie war mit ihren schätzungsweise 35 Jahren noch wirklich attraktiv anzusehen. Verwirrt horchte er in sich hinein, weil es sehr lange her war, dass er solche Empfindungen bei einer erwachsenen Frau hatte. „Kommen Sie doch bitte erst einmal herein.“ Lana’s Mutter schloss die Tür. „Bitte nennen Sie mich Jennifer.“ Sie nahm ihm seinen Mantel ab, und sie gingen in die gemütlich eingerichtete Wohnküche. „Möchten Sie etwas trinken? Vielleicht einen Kaffee?“ Kurz darauf bereute sie dieses Angebot. Sie dachte an diesen blöden Kaffeeautomaten, mit dem sie schon seit Wochen nur Schwierigkeiten hatte. Eigentlich war sie noch nie wirklich damit zu recht gekommen, aber ihre Eltern hatten ihr dieses Teil beinahe aufgedrängt: „Lana ist unsere einzige Enkelin. Du kannst doch nichts dafür, dass ihr Erzeuger keine Verantwortung übernehmen wollte. Vielleicht hilft er Dir, einen netten Vater für sie zu finden.“ Bei dem Gedanken lächelte sie. Wer weiß, was sich alles so ergeben kann. Schade nur, dass ihre Tochter diesen Thomas zuerst gefunden hat.
Inzwischen hatte Lana ihn vollends in Beschlag genommen. Was sie alles wissen wollte, wie viel sie ihm in wenigen Sekunden erzählen wollte, er konnte es sich nicht merken. Er sah auf ihre sich andauern bewegenden Lippen, er sah ihre leuchtenden Augen, er prägte sich jedes Detail ihres Gesichtes ein. Obwohl sie auf der anderen Seite des Tisches auf ihrem Stuhl kniete, war er glücklich, ihr so nah zu sein.
„Thomas, oh entschuldigen Sie! Darf ich Sie Thomas nennen? Meine Tochter hat mir Ihren Namen verraten. Könnten Sie mir bitte bei dieser Sch…maschine helfen?“ Sie unterdrückte ihren Fluch beinahe noch rechtzeitig, und er war Kavalier genug, nicht darauf einzugehen. Die Bedienung der Kaffeemaschine war aber auch kompliziert, zumindest war nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen, welche Handgriffe nötig sind für einen wohlschmeckenden, frischen Kaffee. Dabei sollte es mit diesem Hightech- Gerät doch kein Problem sein, schließlich wurden sogar die Bohnen erst frisch gemahlen. „Haben Sie die Beschreibung für die Maschine?“ Und wieder unterdrückte er eine Bemerkung, als sie das relativ dicke Heft noch in Folie verschweißt aus der Küchenschublade holte. „Sie müssen entschuldigen“, sagte sie, „mit der Technik stand ich schon immer auf Kriegsfuß.“
Er entschuldigte diese Tatsache gern, schließlich machte es sie irgendwie sympathisch. Wieder verwirrten ihn diese Gedanken, und er sah irritiert zu Lana. Die war aber immer noch dabei, ihn einfach nur glücklich anzuhimmeln.
‚Was passiert hier‘, dachte er sich, ‚ich bin doch wegen Lana hier!‘
Von all‘ dem bekamen - wie so üblich – seine beiden Tischnachbarinnen nichts mit. Jennifer begann zu reden, und sie wurde nur selten von ihrer Tochter ergänzend unterbrochen, wenn sie etwas nicht ausführlich genug beschrieben hatte. Es tat so gut, den beiden zuzusehen und zuzuhören. Wenn Lana nur etwas nach ihrer Mutter kommt, dann wird sie eine wahrhaft hübsche junge Frau werden. Der sie einmal für sich gewinnt, der kann sich glücklich schätzen! Hoffentlich verliert sie nichts von ihrer Unbeschwertheit, wenn sie älter wird… Er riss sich aus seinen Gedanken. Jennifer sprach davon, wie ihre Tochter sie seit Monaten regelrecht genervt hat, wie sie von jeder noch so kleinen Begegnung mit ihm geschwärmt hat. Anfangs hatte sie ihre Tochter gewarnt: „Pass‘ auf, dass Du immer schön auf Abstand bleibst. Wir kennen ihn nicht und wissen nicht, was er von dir will!“
„Ich habe Sie beobachtet“, hörte er Jennifer sagen. Er schrak zusammen! Sollte sie ihn durchschaut haben? Sollte sie erkannt haben, warum er nicht gedankenlos an ihrer Tochter vorbei gehen konnte? Ist heute der Tag, vor dem er sich schon so lange fürchtete, und den er tief im Herzen doch so sehr herbeiwünschte, um endlich mit dem Versteckspiel wegen seiner Neigung aufhören zu können? „Sie sind ein guter Mensch.“ Diese Worte brauchten eine Weile, bis sie zu ihm durchdrangen. „Ich glaube, wenn Sie einer von den Pädophilen wären, die in Lana nur ein Sexobjekt sehen, dann hätten wir das inzwischen gemerkt.“
Er wollte aufspringen, er wollte aufschreien: „Ich BIN ein Pädo, aber wie kommen Sie darauf, dass mich Ihre Tochter nur sexuell interessiert? Sie ist so ein liebenswerter Mensch! Alles, was ich bisher von ihr mitbekommen habe, wie sie sich gibt, wie sie redet, lacht, wie allein ihr Anblick mich glücklich macht, das alles stellt meine sonstigen Gefühle sowas von in den Schatten!“
Er blieb aber stumm. Der Kloß im Hals wich auch nur langsam, obwohl Lana’s Mutter von den Wünschen ihrer Tochter sprach, wie sehr sie sich einen Vater wünscht, wie gern Lana Zeit mit ihm, Thomas, verbringen würde.
Von seiner Gefühlsachterbahn bekam Jennifer nichts mit, dazu war sie viel zu aufgeregt. Schließlich war es ihr erstes Date seit Jahren. Ein bisschen schlechtes Gewissen hatte sie schon, weil sie ihre Tochter ja eigentlich benutzt hatte, ihn zu sich nach Hause zu locken. ‚Ob er auch ohne sie hergekommen wäre‘, dachte sie, während sie Lana und Thomas neben sich am Tisch beobachtete. ‚Wie sie sich verstehen, wie sie sich ansehen, als ob sie schon immer ein Herz und eine Seele sind!‘ Ein kleiner Gedanke wollte sich in ihr bemerkbar machen, aber mit einer sichtbaren, jedoch von den beiden anderen nicht bemerkten Handbewegung wischte sie ihn weg: ‚Das habe ich für mich geklärt! Ein Mensch wie er kann meiner Lana nicht weh tun, egal was sie so anstellen!‘ ‚…egal, was sie anstellen?‘, aber auch diesen Gedanken wischte sie weg, ‚Lana ist doch noch ein Kind. Er wird nichts tun, was sie nicht will. Also brauche ich mir keine Gedanken zu machen!‘
„Was haltet Ihr beide vom Abendbrot? Haben Sie noch soviel Zeit, Thomas? Lana, vielleicht zeigst Du unserem Gast mal Dein Zimmer?“ Er hatte eigentlich keine Zeit, er hatte sich für heute noch so viel zu Hause vorgenommen. Aber das war egal, so wohl hatte er sich lange nicht mehr gefühlt. Lana stürmte die Treppe hinauf, er konnte ihr kaum folgen, so schnell standen sie in ihrem Zimmer. Es war geschmackvoll eingerichtet, die Balance zwischen Kind und jungem Mädchen war ideal auf sie abgestimmt, fand er. „Es ist schön hier“, begann er. Sie sagte nichts mehr sondern wurde ganz still: „Hast Du mich gern?“ Mit diesen Worten setzte sie sich auf den Rand ihres Bettes. ‚Es muss schön sein, nachts durch das Dachfenster darüber die Sterne zu beobachten‘, dachte er bei sich. Er stellte sich vor, mit ihr gemeinsam zu träumen, ihr vorsichtig den Rücken zu streicheln, weil sie dabei immer so beruhigt und glücklich einschlafen konnte...
„Was machst Du da?“ entfuhr es ihm, als er sah, wie sie langsam die Knöpfe ihres Kleidchens öffnete. Er schluckte und konnte feststellen, dass das Kleid wirklich alles so gezeigt hatte, wie es wirklich war. Hatte sie es etwa deswegen angezogen? Er verspürte eine riesige Klammer, die seine Brust zuzuschnüren schien, er wehrte sich gegen seinen Wunsch. Aber Lana machte ihm deutlich, dass sie ihm komplett vertraute. Er nahm sie zärtlich in seine Arme und küsste sie vorsichtig auf die Stirn. Sie sah ihn glücklich an und gab ihm einen langen Kuss mitten auf den Mund. In ihm tobte ein Kampf: ‚NEIN, Du DARFST nicht!!! Aber sie WILL doch!!! Du weißt doch gar nicht, WAS sie will!!! Aber das kann sie mir doch SAGEN!!!‘
Egal wie dieser Kampf ausgehen würde, er konnte nur verlieren. Also ergab er sich seinem Schicksal…
Schweißgebadet und schwer atmend sprang er aus dem Bett. Sie lag noch immer dort wie ein unschuldiger Engel. Was hatte er getan?! Wie konnte er ihr das antun?! Seine Frau wachte auf und sah ihn fragend an, nachdem sie das Licht angeknipst hatte: „ Warum machst Du solch' einen Stress? Der Wecker klingelt doch erst in 4 Minuten! Mir ist kalt, kannst Du mich noch ein bisschen wärmen?“ Mit einem panischen „Toilette“ stürmte er aus dem Schlafzimmer. Erst langsam realisierte er, das er geträumt hatte. ‚Und was für ein Traum‘, dachte er sich, ‚da muss ich erst mal kalt duschen!‘
Beim Frühstück war er dieses Mal noch schweigsamer als sonst. Fast fluchtartig verließ er das Haus auf dem Weg zur Arbeit. Es war zwar nur ein Traum, aber er fühlte sich, als hätte er seine Frau betrogen. Einer seiner sehnlichsten Wünsche schien in Erfüllung gegangen zu sein: Zu einem Mädchen eine innige und zärtliche Beziehung aufbauen zu können.
Die Realität erschlug ihn beinahe! Was davon könnte Wirklichkeit werden, was davon wird nie passieren? Derart in Gedanken versunken näherte er sich dem Eingang des Nachbarhauses. Dort stand sie und wartete auf ihre Freundin. Sie war wegen der Kälte vermummt wie immer, es war nicht zu erkennen, ob ihr das Strickkleid wirklich so gut stehen würde. Er lächelte und grüßte zu den beiden Mädchen. Lana drehte sich dieses Mal zu ihm und winkte ihm freudestrahlend zu: „Heute ist ein ganz besonderer Tag! Meine Mutti hat es endlich erlaubt! Wir fahren heute schwimmen!“
Er wünschte ihr viel Spaß. Ja, sie hatte recht, heute war ein ganz besonderer Tag. Er wusste nicht, wo das alles hinführen wird, aber er gestand es sich zumindest in Gedanken ein – egal, was seine Frau dazu sagte!
‚Lana, ich liebe Dich!‘
Gruß
Denker