GLF

Felicitas hat geschrieben:Ja, aber deswegen ist es doch trotzdem gestattet Kritik daran auszuüben, oder ?

Natürlich, gerne. Vielleicht überzeugt mich ja die Kritik und ich ändere meine Meinung.
Ich wollte nur diesen hmm...selbstgefälligen Anstrich meines posts rausnehmen, weißt du? Ich nehme eben nicht an, dass jeder meine Ansicht zu teilen hat, weil sie das einzig Wahre ist.

Felicitas hat geschrieben:Und wenn sexuelle Begierden eine Rolle gespielt haben, dann liegt das Problem denke ich eher daran das bei der Tat eine moralische Grenze überschritten wurde. Und wer sie einmal übertreten hat, dem wird es ein zweites mal wohl nicht mehr so schwer fallen wie einem anderen.

Ändert dieser Grenzverlust etwas an der Tatsache, dass dieser Mensch etwas "Schlimmes" tut? Dass er es immer wieder tun wird (da die moralische Hemmschwelle fehlt)? Dass er ergo "böse" bleiben wird?

Felicitas hat geschrieben:Das mit den Wiederholungstaten kann auch ganz andere Gründe haben. Das kommt auch auf die Beweggründe des Täters an und auch die Tat an.

Gibst du mir vielleicht ein Beispiel, wo ein "böser" Mensch einmalig straffällig wird, daraufhin durch seine Bestrafung von seiner "Bosheit" geheilt ist und irgendwann später eine ähnliche Tat begeht, dieses Mal allerdings nicht aus Bosheit (weil die ist ja schon geheilt worden), sondern aus seinen persönlichen Beweggründen (die natürlich nicht böse sind!)?

Felicitas hat geschrieben:Was hat den Kindesmord mit Sucht zu tun ?

Nichts. Das war nur eine kleine Analogie, dass sich Verhaltenmuster (die begründet durch den Nativismus größtenteils genetisch sind) nicht ändern werden.

Chantal hat geschrieben:Ändert dieser Grenzverlust etwas an der Tatsache, dass dieser Mensch etwas "Schlimmes" tut?

Nein, damit wollte ich nur verdeutlichen das es nicht nur eine Frage der Genetik ist. Denn ein potenzieller Täter ist so gut wie jeder Mensch, aber die welche sich ihrem Trieb tatsächlich ergeben und so etwas böses tun sind danach eher als andere geneigt es nochmal zu tun, was aber nicht an ihrer Genetik liegt.

Chantal hat geschrieben:Gibst du mir vielleicht ein Beispiel, wo ein "böser" Mensch einmalig straffällig wird

Nein, denn ich bin nicht der Ansicht, böse ist wer böses tut. Deswegen ist ein Täter für mich nicht gleich ein böser Mensch. Wenn wir nun nicht nur von Kindesmissbrauch, sondern beispielsweise von Mord reden, gibt es etliche Beweggründe einen solchen zu begehen. Manche davon sind niederer und rein böswilliger Natur, andere nicht. Zum Beispiel eine Frau die ihr leben lang von ihrem Mann terrorisiert und eingeschüchtert wurde, und keinen anderen Weg sieht um sich zu helfen, als ihn zu töten. Es ändert vielleicht nichts daran das die Tat falsch ist, und es wahrscheinlich auch einen besseren Weg gegeben hätte, aber die Tat entsprang nicht dem niederen Drang jemanden Schaden zufügen zu wollen, sondern ihrer Not. Sry, ich bin nicht so gut darin Beispiele zu erläutern, hoffe aber das es meine Meinung verdeutlicht.

Chantal hat geschrieben:Ich nehme eben nicht an, dass jeder meine Ansicht zu teilen hat, weil sie das einzig Wahre ist.

Find ich gut.

PS: Die Antwort wäre wesentlich früher gekommen, aber das Forum war, zumindest für mich nicht erreichbar.

Felicitas hat geschrieben:Nein, damit wollte ich nur verdeutlichen das es nicht nur eine Frage der Genetik ist.

Da ist sich auch die Wissenschaft uneinig. Es gibt viele Positionen, die man dazu einnehmen kann. Das realistischste ist vielleicht die goldene Mitte, die du auch einschlägst: Bisschen Genetik, bisschen soziales Drumrum.

Felicitas hat geschrieben:Denn ein potenzieller Täter ist so gut wie jeder Mensch, aber die welche sich ihrem Trieb tatsächlich ergeben und so etwas böses tun sind danach eher als andere geneigt es nochmal zu tun, was aber nicht an ihrer Genetik liegt.

Okay, was genau ist für dich ein Trieb? Ist er genetischer Natur (dann hätte ich recht) oder sozialmilieulicher Natur (du recht)?
Genau das ist nämlich mein Punkt: Menschen mit einem (genetischen) Trieb zu Gewalttaten sind für mich "böser" als "normale" Menschen.
Dabei kann "genetischer Trieb" vieles bedeuten:

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Moderation

Chantal hat geschrieben:

Felicitas hat geschrieben:Was hat den Kindesmord mit Sucht zu tun ?

Nichts. Das war nur eine kleine Analogie, dass sich Verhaltenmuster (die begründet durch den Nativismus größtenteils genetisch sind) nicht ändern werden.

Möchtest du sagen, dass Rauschmittelsucht, deiner Ansicht nach, durch Nativismus begründet größtenteils genetisch sei? Der Hang dazu Rauschmittel später in seinem Leben zu nehmen, ja, das ist zumindest teilweise genetisch bedingt, was eine Sucht zur Folge haben kann. Diese Sucht kann aber auch anders entsehen, wenn z.B. durch Umwelteinflüsse eine schwierige Situation entsteht, aufgrunddessen der Mensch keinen anderen Ausweg weiß als sich zuzudröhnen, wodurch eine Sucht entstehen kann. Die Sucht selbst, wenn sie einmal da ist, ist dabei in beiden Fällen nicht genetisch bedingt. Vorhandene Gene können aktiviert und deaktiviert werden. Süchte können meines Wissens nach nicht deaktiviert werden, man muss sie überwinden, bis sie nicht mehr vorhanden sind. Das ist eine Frage der Selbstkontrolle.

Chantal hat geschrieben:Menschen mit einem (genetischen) Trieb zu Gewalttaten sind für mich "böser" als "normale" Menschen.

Sie sind wahrscheinlich eher geneigt etwas böses zu tun, was aber noch lange nicht heißt das sie es tun. Denn wie du selbst sagst, es gibt sowohl soziale als auch genetische (von Geburt an gegebene) Faktoren, die auf unser Denken und Handeln einwirken. Nur die Idee das das gut und böse rein von der Genetik bestimmt wird lehne ich ab. Menschen die beispielsweise mit einer sadistischen Ader geboren sind können sehr friedliebend sein, weil es einfach das ist was sie durch die Erfahrungen die sie sammeln durften für richtig halten, während andere die eigentlich nicht dazu veranlagt sind, anderen Menschen Schaden zufügen, weil die Eindrücke und Erfahrungen die auf sie eingewirkt haben vielleicht weniger rosig waren. Letztendlich entscheidet man sich immer selbst, zumindest ist das das Einzige woran ich glaube.

Chantal hat geschrieben:Der Junge wurde höchstwahrscheinlich grausam ermordet.
Bei der Lynchjustiz würde sogar ich mitmachen, wenn sie denn gegen den Richtigen führen würde, was ein Lynchmob in der Regel nie tut.

PRO Pädo,
CONTRA Kindermörder

Chantal hat geschrieben: Und dann kommen noch die Motive der Tat hinzu, die für mich auch eine wichtige Rolle spielen.
Selbst der größte Psycho mordet nicht einfach x-beliebig vor sich hin. Es muss also Auslöser, Begleitumstände gegeben haben und die würden das Strafmaß regulieren. Dem System traue ich nicht so über den Weg, da gibt es zu viele Eigeninteressen, die das Verfahren korrumpieren.

Erstaunlich wie viel zu einem nicht vorhandenen Täter geschrieben steht.