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Ovid
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Ovid »

dex hat geschrieben: @Ovid - Verantwortung für ein Kind zu haben: Ich glaub, da wird man sich beeilen, etwas an Stabilität zu gewinnen ;)
Das meinte ich ja: Darunter Erwachsene mit Grundverantwortungen, also natürlich zählt dazu eine stabile verlässliche Vertrauensbeziehung zu einem oder zwei Erwachsenen - bzw. diese ergibt sich dadurch ja meistens von selbst.
Dann habe ich einfach nur erweitert: Was wäre darüber hinaus gut?
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Waldbär
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Waldbär »

Madicken hat geschrieben: Da wo Kinder auch Kontakt zu sie liebenden Pädos haben (dürften), geht/ginge es auch ihnen besser !
Von dieser Idee bin ich mittlerweile auch nicht mehr so überzeugt. Man versucht ja immer, sich den Gesamtgewinn für das Kind so schön wie möglich zu rechnen. Aber ich bin sicher, dass das Konto auch Ausgaben aufweist, und zwar nicht unerhebliche. Ich denke, das Kind kommt kaum mit mehr als plus/minus Null aus der Beziehung.

Eltern als Bezugspersonen sind schön und gut, was aber häufig sehr vernachlässigt wird in den Betrachtungen um das Wohlergehen der Kinder sind Geschwister. Ist ja auch noch so ein Thema.

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Ovid
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Ovid »

Waldbär hat geschrieben: Ich denke, das Kind kommt kaum mit mehr als plus/minus Null aus der Beziehung.
Würde ich kaum vereinheitlichen. Manchmal ist es sogar deutlich mehr Minus, manchmal waren die Umstände so günstig, dass man durchaus mehr Positives anrechnen könnte.

Aber zum Glück rechnen wir bei Sozialbeziehungen nicht wie mit Geld.

Auch bei Geschwistern kann deutlich Positives und Negatives herauskommen - wie so überall.
Ein Beispiel unter vielen:
Es kann sein, dass man als kleineres Geschwisterlein im Schatten der Großen steht - oder im umgekehrten Extrem die meiste Aufmerksamkeit bekommt und die Große geht leer aus.

Trotzdem würde ich sagen: Diversität ist gut. Vielfalt ist gut. Man lernt dadurch mit unterschiedlicheren Situationen/Menschen umzugehen und das bedeutet auf lange Sicht ein großes Plus.
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Madicken
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Madicken »

Da wo Kinder auch Kontakt zu sie liebenden Pädos haben (dürften), geht/ginge es auch ihnen besser!
@Waldbär :

Natürlich kann man(n) das eigentlich so nicht sagen.
Andererseits : Aber warum eigentlich nicht ?

Ich bin nach anderthalb Jahren bewusster Pädo-Identität für mich zu dem Schluss gekommen, von meiner Einstellung (und die so vieler hier Schreibenden, wobei ich Dich dazu zähle) auf die aller Pädos zu schliessen.
Wie ich das meine ? Nun, wenn Eltern (und die Mehrheitsgesellschaft) die Meinung vertreten können, dass Kinder die besten Bedingungen (nur) in einer FAMILIE haben, obwohl es hunderttausende Gegenbeispiele gibt und gäbe, so maße ich mir das Recht an, dies erstens in Frage zu stellen und zweitens die oben gemachte (zugegebener Weise plakative) Aussage zu treffen.
Ganz provokativ !

Ich habe jetzt bei meinen (es waren nicht viele, aber die meisten hier werden ähnliche Erfahrungen gemacht haben) Liebesmädchen erleben dürfen, wie sie nach der, von mir im Übermaß erhaltenen Aufmerksamkeit dürsten, sie geniessen und davon profitieren (können).
Es kann natürlich auch sein, dass ich diesbezüglich unter (einer uns ja oft vorgehaltenen) Wahrnehmungsverzerrung leide. Aber so habe ich es erlebt, in vielen Erfahrungsberichten lesen können und bin deshalb davon zutiefst überzeugt ! (Andere glauben an Gott!)

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Re: Familienszenarien

Beitrag von Gelöscht_28 »

Für mich als Kind einer alleinerziehenden Mutter kann ich nur sagen es hat mir nicht weh getan. Ganz im Gegenteil, wenn ich den Stricher der mich gezeugt hat mehr als 1 Jahr durchgehend hätte ertragen müssen, hät ich ihn wahrscheinlich schon längt umgebracht. Der is nämlich das totale Oberarschloch. Oder ich wär jetzt genauso und würd mich munter durch die Gegend bumsen, Weiber schwängern und die dann sitzen lassen. Obwohl, eventuell wäre ich dann nicht an Kindern interessiert...

Was traumatische Erlebnisse angeht, da sind alle Kinder unterschiedlich. Die einen fangen an sich zu ritzen, andere erhängen sich, andere werden zu Mördern, andere werden kleine Monks, andere scheißen drauf und leben ihr Leben. Ich persönlich hab genug traumatischen Scheiß in der Kindheit hinter mir, da is ne Scheidung Kindergeburtstag gegen, und es hat mich stark gemacht. Ich bin zwar ein totaler Psyscho, und jeder Seelenklempner würde mich sofort einweisen lassen weil ich eine Gefahr für die Öffentlichkeit bin, aber mir gehts super. Ich ritz mich nich, ich habe nicht das dringende Bedürfnis zu töten, und ich falle nicht sofort über jedes Kind her das mich anlächelt. Passt schon.

Es ist immer die Frage, wie ist das Kind drauf. Und immer allen Schaden vom Kind abzuwenden ist keine Lösung, damit produziert man nur erwachsene Weicheier, die bei jedem Problem zusammenbrechen. Stärke resultiert aus Kampf, und manchmal bekommt man halt auf die Nase vom Leben, das passiert, und das müssen Kinder lernen.
Gegen Kinderpornos, gegen Gewalt an Kindern, gegen Sex mit Kindern.

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Re: Familienszenarien

Beitrag von gelöscht_20 »

Jedes Konzept, bei dem das Kind sich entfalten kann und wenn benötigt angemessene Unterstüzung bekommt sollte in Ordnung sein. Dafür brauch es nicht unbedingt eine „Standardfamilie”. Diese hat sich in unserer Rahmengesellschaft eh als äußerst instabil erwiesen und wo sie funktioniert werden die Kinder oft als Püppchen gehalten und müssen für die Komplexe der Eltern herhalten.

Wünschenswert wären meines erachtens Kommunen, in denen viele Kinder zusammenkommen und die Erwachsenen kümmern sich abwechselnd um diese. Z.B. in Gemeinschaftsräumen in den Blocks. So haben die Kinder immer einen Ansprechpartner zur Verfügung, aber da sie in der Überzahl sein sollten auch genügend Freiraum und eben genug „Konkurenz” um lernen zu können sich durchzusetzen.

Für unangebracht halte ich jedoch das Konzept, wo die Kinder nach der Schule nur zuhause rumlungern. Leider ist das mitlerweile wohl am weitesten verbreitet.
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Zhunami »

Sehe ich genauso. Ich finde auch, dass "Familie" nicht zwingend Verwandtschaftsverhältnisse bedeutet, sondern einfach eine Ansammlung an Vertrauenspersonen, die für das Kind einen wichtigen Bezug darstellen.

Die Idee der Kommune ist toll!
Die Intelligenz ist das am gerechtesten verteilte Gut. Jeder meint genug davon zu haben.
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Re: Familienszenarien

Beitrag von gelöscht_23 »

@Zhunami:

Ja, in südlichen Ländern oder auf dem Balkan definiert man den "Clan" bzw. den Familienclan ja auch nicht ausschließlich über direkte Verwandtschaftsverhältnisse.
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Waldbär
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Waldbär »

Madicken hat geschrieben:so maße ich mir das Recht an, dies erstens in Frage zu stellen und zweitens die oben gemachte (zugegebener Weise plakative) Aussage zu treffen.
Ja... ich stimme Dir ja zu, im "in Frage stellen" und auch in der Mutmaßung der Antwort.
Madicken hat geschrieben:Ich habe jetzt bei meinen (es waren nicht viele, aber die meisten hier werden ähnliche Erfahrungen gemacht haben) Liebesmädchen erleben dürfen, wie sie nach der, von mir im Übermaß erhaltenen Aufmerksamkeit dürsten, sie geniessen und davon profitieren (können).
Zweifellos ist Aufmerksamkeit ein Maß.
Ich habe allerdings auch die Beobachtung gemacht, dass sich eine stabile Beziehung vorrangig mit einem Mädchen aufbauen lässt, welches Sicherheit und Rückhalt aus einer gefestigten familiären Situation ziehen kann. (Womit NICHT zwangsläufig PapaMamaBruderSchwester gemeint sind.) Daraus schließe ich, dass das Kind, wenn es sich mit mir (andere Vergleichsmöglichkeiten habe ich nicht) abgibt, nichts sucht, sondern etwas übrig hat.

Die andere Beobachtung ist die fehlende Popularität einer Pädo-Beziehung auch unter Kindern. Ich meine, da draußen laufen so viele ungeliebte Kinder rum, warum suchen die sich nicht alle einen?

Waldbär kann es sein, dass die Atmosphäre etwas frostig wird, wenn ich in Deine Threads komme?
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Tropi
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Tropi »

Waldbär hat geschrieben:Die andere Beobachtung ist die fehlende Popularität einer Pädo-Beziehung auch unter Kindern. Ich meine, da draußen laufen so viele ungeliebte Kinder rum, warum suchen die sich nicht alle einen?
Vielleicht wollen die meisten von ihnen ja gefunden werden?
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
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Madicken
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Madicken »

Waldbär hat geschrieben:Daraus schließe ich, dass das Kind, wenn es sich mit mir (andere Vergleichsmöglichkeiten habe ich nicht) abgibt, nichts sucht, sondern etwas übrig hat.
Bei mir war/ist es eher so, dass ich den Eindruck hatte/habe, dem Kind etwas zu geben, was es so nicht bekommt/kennt.
Waldbär hat geschrieben:Die andere Beobachtung ist die fehlende Popularität einer Pädo-Beziehung auch unter Kindern. Ich meine, da draußen laufen so viele ungeliebte Kinder rum, warum suchen die sich nicht alle einen?
Wenn das so einfach (für sie / und uns) wäre.
Erstens haben wir ja (zum Glück) kein "P" auf der Stirn zu stehen.
Zweitens wissen/ahnen sie wahrscheinlich gar nicht,
dass es Menschen gibt, die sie "als Ganzes" lieben könn(t)en.
Wer hat es ihnen gesagt ? Sie kennen es nicht, wurden vielleicht auch von anderen (Erwachsenen) vor uns bösen Kinderschändern gewarnt.

Waldbär hat geschrieben:...kann es sein, dass die Atmosphäre etwas frostig wird, wenn ich in Deine Threads komme?
:? :| :?: Mir fehlt es manchmal vielleicht etwas an sozialer Diskurskompetenz :oops: .
Gilt/galt hier aber nicht persönlich !
Und so habe ich ja im Eröffnungspost (auch) meinen Streitwunsch angekündigt :wink: .

Madicken, dem Waldbæren eine Wärmflasche rüberschick.

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Re: Familienszenarien

Beitrag von Ovid »

Waldbär hat geschrieben:Ich meine, da draußen laufen so viele ungeliebte Kinder rum, warum suchen die sich nicht alle einen?
Warum sollte man sich ausgerechnet nach Erwachsenen umschauen, wenn man von denen nur ignoriert wird oder schlechte Erfahrungen gemacht hat? :?
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Waldbär
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Waldbär »

Madicken hat geschrieben:Bei mir war/ist es eher so, dass ich den Eindruck hatte/habe, dem Kind etwas zu geben, was es so nicht bekommt/kennt.
Hm... ja, den Eindruck hatte ich auch schon öfter. Aber das hielt nie lange vor. Irgendwann wurde ich dann meist zur Projektionsfläche für alles, was irgendwie scheiße war im Leben dieses Kindes, vielleicht nach dem Muster: "ich bin wütend auf dich, weil ich von meinen Eltern nicht bekomme, was ich von dir bekommen könnte. Du zeigst mir, wie es sein könnte, und dadurch sehe ich erst recht meine Misere".
Kann auch an mir liegen, vielleicht mache ich was falsch.

Madicken hat geschrieben:Wenn das so einfach (für sie / und uns) wäre.
Erstens haben wir ja (zum Glück) kein "P" auf der Stirn zu stehen.
Zweitens wissen/ahnen sie wahrscheinlich gar nicht,
dass es Menschen gibt, die sie "als Ganzes" lieben könn(t)en.
Wer hat es ihnen gesagt ? Sie kennen es nicht, wurden vielleicht auch von anderen (Erwachsenen) vor uns bösen Kinderschändern gewarnt.
Sie könnten sich aber auf die Erfahrung einlassen. Und gerade Ovids Einwand spricht ja dagegen, denn bei einem "Erstkontakt" wird sehr schnell klar, ob der Erwachsene was für sie übrig hat oder nicht.
Kann sein, dass das Mißtrauen überwiegt. Aber rein gefühlt fehlt mir da immer noch ein ordentlicher Prozentsatz an Zugänglichkeit bei Kindern. Ich denke eher, das Kind hat genug Stress, will seine Ruhe haben und sich nicht auch noch mit einer weiteren Bezugsperson beschäftigen müssen.
Madicken hat geschrieben:Madicken, dem Waldbæren eine Wärmflasche rüberschick.
Oh, danke. Nee, ich weiß, dass ich manchmal etwas sehr grob bin. Und dann habe ich gelegentlich Angst, bei netten Leuten schlecht angekommen zu sein. Da muss ich dann nachhaken.

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Madicken
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Madicken »

Waldbär hat geschrieben:...habe ich gelegentlich Angst, bei netten Leuten schlecht angekommen zu sein. Da muss ich dann nachhaken.
Da fühl ich mich jetzt einfach mal damit gemeint :wink: und sage Danke !

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kafka
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Re: Familienszenarien

Beitrag von kafka »

Bis zur Industrialisierung waren die Familienstrukturen, in denen Kinder aufgewachsen sind, grundverschieden von den heutigen. Man lebte mit vielen Familienmitgliedern aus vielen Generationen unter einem Dach, bzw. in einer Höhle.

So ist es für mich offensichtlich, dass Konstellationen, in denen Kinder bloß mit Menschen aus der Generation über ihnen zusammenleben, nicht optimal sind.
Trotzdem würde ich sagen: Diversität ist gut.
Genau. Sozialisation und so.
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