@ovid:
Jetzt habe ich mir das sicherlich auf vielen Weisen ausgerechnet mit dir verwirkt. Das war es mir nicht Wert... hoffentlich verzeihst du mir das irgendwann.
Ich habe keinen anderen Weg gesehen als dieses Extrem zu gehen. Mein Aufbrausen ist eigentlich eine Schwäche von mir. Wie ich schon sagte, will ich nicht noch einmal dahin zurück, dass ich .... schönfärbe, ignoriere, ja ich sag es VERHARMLOSE (auch, wenn dieses Wort zur Unkenntlichkeit zerstört wurde und quasi unbenutzbar ist). Das ich eben als stumpfer Ovid danebenstehe und die Perrücke des Richters kommentiere, oder mich über Nebensächlichkeiten lustig mache, wissenschaftliche Annekdoten bringe ... oder sonstwas.
Ich stell das hier einmal voran, weil es das Wichtigste ist, was ich dir sagen will: Du hast es dir NICHT mit mir verwirkt. Du hast dich einfach in meinen Augen gerade in den letzten Beiträgen ziemlich kacke verhalten und mich damit auf die Palme gebracht. Das heißt nicht, dass ich vor hätte, ewig auf dieser Palme zu bleiben. Ist ja nicht so, dass ich mich nicht selber mehr als ein mal kacke verhalten und damit andere auf die Palme gebracht hätte; die zum Glück in den meisten Fällen auch nicht nachtragend waren.
Und wenn ich deinen kompletten Ansatz hier für den Arsch finden würde, dann hätte ich mich sicherlich nicht in diesen Thread eingebracht, um dir ein bisschen Schützenhilfe gegen das nicht minder arschige Gesprächsverhalten einiger anderer Teilnehmer zu geben.
Kurzum: Ich reg mich auf über ein paar bestimmte deiner Beiträge in diesem Thread, NICHT über dich als Person.
(By the way, selbiges gilt natürlich ebenso für eine gewisse andere Person, die mich hier im Thread ziemlich angeätzt hat.)
Aber zu diesem Komplex gehört noch mehr. Zum Beispiel das mit der Duldung und Bewertung anderer Pädophiler, die dieses Gesetz übertreten und der Umgang damit.
Der Punkt ist da bei mir folgender... Ich hab in den paar Jahren, die ich auf der Welt unterwegs bin, so manche ziemlich abgefahrene Person getroffen. Da waren teils wirklich extreme Fälle dabei... beispielsweise Menschen, bei denen ich einen wirklich guten Kern erkannt habe und die später Mord und Todschlag (nicht das Sprichwort; ich denk tatsächlich an zwei spezielle Fälle) begangen haben. Wenn man sowas erlebt hat, dann macht man sich ganz automatisch Gedanken darüber, was Menschen ausmacht und beeinflusst. Und insbesondere entwickelt sich - zumindest war das bei mir so - ein Gefühl, dass der Mörder nicht einfach der Mörder ist, sondern ein MENSCH, der sich in einer Situation befunden hat, die damit endete, dass er einen Mord begang.
So ähnlich seh ich das in den Fällen, über die wir hier sprechen. Menschen geraten zwangsläufig in ihrem Leben in Situationen, die Entscheidungen erfordern. Manchmal brauch es ein gewisses Maß an innerer Stärke, um sich richtig zu entscheiden... und über diese innere Stärke verfügt leider nicht jeder. Mancher Glückliche kriegt sie in die Wiege gelegt, mancher muss sie sich hart erarbeiten und für manchen armen Tropf ist sie aus welchen Gründen auch immer unerreichbar. Das schließt aber nicht ZWINGEND aus, dass dieser Mensch sich nach Kräften bemüht, ein gutes Leben zu führen, und es vielleicht an 999 von 1000 Tagen auch schafft. Ein guter Mensch ist für mich der, der sein Möglichstes tut, ein guter Mensch zu sein. Wer dagegen diese Anstrengung nicht unternimmt, der hat bei mir verschissen.
Tja, es ist besonders bedrückend wie sich die Heterogenität nun als wahres Gesicht bei mir gezeigt hat. Dass man eine ganze Zeit lang nicht merkte, dass genau das, was man als Unfälle und Randerscheinung abgetan hat, sich nun als vorherrschendes Problem aufzeigt. Dabei bleibt es nicht einmal, sondern anstatt eines ehrlichen Problembewusstseins, sehe ich nur Herunterspielung.
Liege ich so daneben?
Du liegst nach meiner Erfahrung insofern richtig, als das Problem besteht, und insofern falsch, als du in großem Rahmen von Ignoranz gegenüber diesem Problem ausgehst. Ich weiß von einigen Fällen, in denen eine intensive Auseinandersetzung damit besteht, und auch von einigen, in denen diese Auseinandersetzung zu einem durchaus positiven Ende geführt hat.
Ich muss an dieser Stelle aber noch mal ein wenig sticheln: Ich denke, dass ich DESHALB davon weiß, WEIL ich es niemandem abgenötigt hab. Gewalt ist in meinen Augen immer der falsche Weg, wenn Ehrlichkeit das Ziel ist.
Oh, mein Bild hat sich längst korrigiert. Und du denkst das Bild ist konstant? Meinst du man kann nichts tun, als nur daneben zu sitzen und es "festzustellen", dass es so sei?
Und was meinst du mit "eingrenzen"? Ist es sinnvoll nur mit denen zu kommunizieren mit denen man einer Meinung ist? Ist nicht gerade ein Diskurs die richtige Wahl, wenn man etwas anzuprangern hat?
Was ich mache, ist, dass ich jeden, der mit mir darüber redet, wissen lasse, was ich davon halte und weshalb ich so darüber denke. Alles Weitere bleibt dann meinem Gegenüber überlassen. Ich bin kein Exorzist und kann und will niemandem seine Dämonen austreiben.
Ich denke nicht, dass sich solche Phänomene kategorisch ausmärzen lassen. Was einmal ein Mensch in einer bestimmten Situation getan hat, gehört unwiderbringlich zu den Dingen, die Menschen in bestimmten Situationen tun. Als solches - als Ding, das Menschen tun - muss man es akzeptieren. Was man tun kann, ist, zu versuchen eine Situation zu schaffen, in der es möglichst wenig Grund gibt, dass Menschen es tun.
Mit "eingrenzen" meine ich, dass du sagst: "Ich bin Pädo und du bist Pädo, aber als Menschen unterscheiden wir uns meilenweit von einander, weil du Dinge tust, die ich niemals tun würde." "Eingrenzen" heißt "differenzieren". Das Ganze macht dann Sinn, wenn du wirklich der Meinung bist, dass dein Gegenüber die Wahl hatte und sich für den egoistischen und gegen den moralisch richtigen Weg entschieden hat.
Meine (fiktive) Konstruktion aus den Fetzen, die ich hier aufgeschnappt habe: Im Auftrag von Bekannten, denen es nach neuen Wichsvorlagen dürstet, vergewaltigt ein Mensch vor laufenden Kameras ein Kind. Ich kann mir kein Gemüt vorstellen, dass in der Lage dieses Menschen nicht die Möglichkeit gehabt hätte, "nein" zu sagen und den moralisch richtigen Weg zu gehen. Wäre ich ein Pädo, dann würde ich sagen: "Auch wenn man es mit demselben Namen benennt, haben mein Pädo-Sein und sein Pädo-Sein nichts mit einander zu tun. Im Begriff dessen, wie ich Pädo bin, ist dieser Mensch nicht enthalten."
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass es ratsam wäre, den Diskurs mit solch einem Menschen abzubrechen... im Gegenteil! Isolation macht keinen Menschen besser! Es geht darum, dass solche Fälle nicht auf dein eigenes Selbstbild zurückfallen.
TJa. Leider melden sich wohl gerade die Klischees nicht...
Weißt du? Keine Antwort ist auch irgendwie eine Antwort. Es ist also tatsächlich so, dass dieser Problemkomplex den meisten hier nur wenig bedeutet.
Keine Antwort ist zwar auch eine Antwort, aber nicht zwingend eine einzige. Du scheinst mir hier Gefahr zu laufen, dich von einem vorgefertigten Bild zu einer ganz bestimmten Deutung hinreißen zu lassen.
Eigentlich ist nur jeder sich selbst einer Rechenschaft schuldig. Wenn mindestens einer mal darüber nachgedacht hat, ob seine Ansichten durch den GLF-Aufenthalt nicht abgestumpft sein könnten, dann ist es für mich schon ein Erfolg.
ohne GLF: "Die armen Kinder. Wie hinterhältig und gemein intime fotos herzustellen und zu verbreiten, allein der sexuellen Befriedigung wegen.".
mit GLF: "Naja. Waren bestimmt nur Nacktfotos und der Staatsanwalt hat sein Ding gedreht. Und überhaupt, warum sollte man sich wegen ein paar Bits und Bytes aufregen. Warum ist nicht wenigstens Besitz erlaubt?"
Wenn sich so eine Entwicklung zweifelsfrei feststellen lässt, dann find ich die nicht weniger bedenklich als du. Bist du dir denn sicher, dass es bei dir so gewesen ist?
Die einzige Quelle, auf die ich hier direkt zugreifen kann, bin ich selbst, und an mir kann ich keine Abstumpfung feststellen. Für mich hat mein Aufenthalt in diesem Forum, der jetz ja auch schon über ein paar Jahre geht, im Grunde nur den Effekt gehabt, dass ich einige Sachen differenzierter betrachte.
Ich stimme dir mehr oder weniger zu. Aber dazu sage ich ganz klar: Das passt hier nicht rein.
Naja, ich befürchte, du hast die Differenzierungen an dieser Stelle selbst erzwungen, indem du als Bezugsobjekt die gesetzliche Begrifflichkeit bestimmt hast. Diese umfasst nunmal auch die Grenz- und Sonderfälle, weswegen sich deine Frage nicht konsequent beantworten lässt, ohne auf diese einzugehen.
Vielleicht wäre es geschickter gewesen, du hättest dich darauf beschränkt, diesen einen konkreten Fall zur Diskussion zu stellen.
Ich kann keinem Pädo ernsthaft abnehmen, dass er einzig und allein nur daran interessiert sei, Grenzfälle aufzuklären und Nacktfotos aus Familienalben zu verteidigen. Das kanns doch wohl nich sein? Warum gerade die Pädos das soooo betrifft. Wenn man nicht vielleicht vermuten muss, dass da mehr dahintersteckt.
Und es tut mir Leid, dass es wieder so verurteilend klingt, aber ich kann es weiß Gott nicht schonender formulieren.
Mein Gefühl sagt mir, dass du zumindest teilweise Recht haben magst. Ich hab hier auch schon an Stellen gestanden, an denen ich das Gefühl hatte, dass jemand die Grenzfall-Diskussion nutze, um einem Gespräch über die klaren Fälle auszuweichen. Das trifft aber a) nach meiner Einschätzung nicht auf alle zu und b) ist damit noch eine Aussage darüber getätigt, WESWEGEN derjenige in der jeweiligen speziellen Situation nicht über dieses Thema reden will. Ich weiß, man ist dann schnell geneigt, zu sagen: "Der hat doch Dreck am Stecken!", aber denkbar sind auch eine ganze Reihe anderer Gründe für sein Schweigen.
Sich davor zu erwehren und jedem einen Spiegel vorzuhalten, der diesen Weg zu gehen droht, erachte ich als sinnvoll.
Ich glaube wie gesagt nicht, dass Gewalt da ein Erfolg versprechender Weg ist. Damit erreichst du nur, dass dein Gegenüber sich zurück zieht.
Zum einen, damit ich verstehe. Verpflichtend Verlangen kann ich es natürlich nicht.
Zum zweiten, und das ist weit wichtiger, sollte sich jeder darüber im Klaren sein, wie seine Haltung gegenüber solchen Fällen ist. Das ist eine wichtige Selbsterkenntnis.
Wer davor Angst hat diese Frage anzugehen, der merkt schonmal, dass da einiges im Argen lieht.
Damit DU verstehst... dein Gesprächspartner soll also etwas für dich tun. In Anbetracht dessen ist der Ton, den du hier zum Teil angeschlagen hast, wirklich ziemlich dreist. Wie gesagt, ich rate dir, das einmal zu überdenken... aus Gründen der Fairness und auch, weil du ja siehst, dass der grobe Weg zu nichts führt.
Ich hab jetzt auf einige Punkte nicht geantwortet, weil ich meine, dass wir zunächst zusehen sollten, dass das Gespräch einigermaßen vernünftig ins Rollen kommt. An einigen anderen Stellen wäre meine Antwort ein immer wiederkehrendes: "Deine Methode scheint mir nicht die brauchbarste" gewesen. Wenn dich also meine spezielle Meinung an einer bestimmten Stelle ineressiert, auf die ich jetzt nicht eingegangen bin, dann weis mich einfach noch mal eben darauf hin.
Ansonsten würde ich in deinem Sinne vorschlagen, dass wir zunächst das Referenzobjekt ändern, indem wir das Gespräch auf diese spezielle Situation mit Beteiligung von ehemaligen Forum-Usern richten. Da wäre es hilfreich, wenn jemand diese Situation mal möglichst umfassend schildern könnte. Wenn ich die Fetzen, die ich aufgeschnappt hab, richtig deute, dann scheint es sich dabei um ziemlich klare und unmissverständliche Fälle von Missbrauch und Kinderpornographie zu handeln (also im Sinne dessen, was sich der gemeine Laie darunter vorstellt). Ich denke, dadurch werden sich detailverlorene Abschweifungen einigermaßen effektiv vermeiden lassen.
Aber jetzt hau ich mich erst mal in die Falle! Hab morgen nämlich einen actionreichen Tag vor mir!
Gruß,
Ididit