Hallo Eule,
Dabei seid ihr doch die zärtlichen Kinderkuschler, dachte ich, relativ fern aller Geilheitsphantasien?
Sowohl als auch. Nur verstelle ich mich, und vielleicht auch andere, gerne ein wenig, da ihr in unseren Aussagen sofort die Bestätigung finden würdet, welche ihr uns vor die Füße werft. Im Endeffekt würde dann keiner mehr mit mir reden, weil ich ja auch Geilheitsphantasien habe. Wie "geil" ein Pädophiler aber wirklich ist, vermag er nur selbst zu sagen, wenn er das denn möchte. Wie auch unter anderen Sexualitätskreisen haben die einzelnen eine unterschiedliche Gewichtung ihrer eigenen Präferenzen.
Anyway, ja, genauso wie du es darstellst ist es im Prinzip: ich meine, wieviele 10jährigen beschäftigen sich schon mit Doktorspielen? Keine Ahnung, aber vermutlich wenig. Und wenn schon...
Och das sind mehr als du denkst. Wenn die erstmal Blut geleckt haben, dann gehts so richtig rund. Das macht denen nämlich auch Spaß und ist unheimlich faszinierend. Manche hingegen wollen aber auch nichts mit der Sache zu tun haben bzw. dürfen nicht. Die haben dann später ein eher feindliches Bild der Sexualität gegenüber, was aber nicht immer der Fall sein muss. Aber pauschal zu behaupten das dies nicht stattfindet bzw. immer schädlich oder gar krank sei, ist schon ein grober Griff ins Klo. Verschiebung von Theroie und Praxis - alles was mit der Theorie nicht in Einklang gebracht werden kann ist abgestempelt.
Der Unterschied besteht haargenau in der Disparität der Beteiligten. Das hat wenig mit Elektronen zu tun und alles mit symbolischen Positionen innerhalb eines gesellschaftlichen Netzwerks. Der Mißbrauch besteht im Verrat an der symbolischen Position und dies wird auch ein Kind mitbekommen, denn doof sind sie alle nicht. Das Trauma liegt also exakt in dieser Form des Mißbrauchs begründet, dem Gefühl, innerhalb der Symbolischen Ordnung auf einen Platz geschoben worden zu sein, auf den es nicht gehört.
Da du ja schon die symbolische Wirkung des gesellschaftlichen Netzwerkes ansprichst und daraufhin gleich den Kindern ihren "rechten" Platz zuweist, entkräftigst du alle anders denkenden und handelden Menschen. Wer aus der Reihe tanzt ist hier nicht Willkommen. Jetzt besteht aber bei diesem Tanz nicht einmal eine generelle Schädlichkeit. Der Glaube zu wissen auf welchen Platz, wie und auf welche Art und Weise ein Kind zu behandeln bzw. vorzubeireten ist. Das Kind darf einfach nicht sexuell sein. Oder wenn, dann bitte erst ab einem gewissen Alter. Schon mal über die Belastungen bei Kindern nachgedacht die unter solch einem Zwang leiden? Ich höre hier wieder das Argument "Kinder wollen das nicht!" Und doch machen sie es, sogar untereinander, was der Sicht der symbolischen Ordnung einen herben Schlag verpasst. Theroie und Praxis passen nicht zusammen.
Also, weil Kinder und Erwachsene Spaß daran haben, unterstellst du dem Erwachsenen einen Verrat im Sinne von Missbrauch aufgrund von herrschender allgemeiner Weisheit und Wahrheit. Klar bekommt das Kind das mit, wenn du ihm im nachhinein, egal ob das erlebte jetzt negativ, neutral oder positiv war, einredest, dass die Handlungen an ihm bzw. sogar seine Handlungen und auch das Verhalten schlecht waren. Dies stützt sich aber nur auf die theoretische Sichtweise. Wenn das in der Praxis völlig anders ausschaut werden die Augen verschlossen oder gar jene Erzählungen, können auch Kind + Kind sein bei denen später alles "normal" verläuft, einfach als Irrweg abgehandelt.
Ich finde es immer bedenklich, wenn sich Kinder zu früh (also vor 12 oder so) ausgiebig mit ihrer Sexualität beschäftigen.
Vor was hast du Angst? Wird dein Bild erschüttert? So kann eine Überforderung des Kindes, vorallem dann in der Pubertät, beginnen.
Kinder sollen Kinder sein dürfen.
Hier haben wir ein erhebliches Problem. Der Erwachsenen denkt alles was er sagt hat seine Richtigkeit und dient nur zum Wohle des Kindes bzw. auch zu seinem eigenen. Da wir uns aber nur noch weniger Bruchstücke an unsere Kindheit erinnern können, hat diese Sicht keine generelle Wahrheit gepachtet. Warst du selbst nicht auch mal Kind? Ja, aber du kannst dich, ebenso wie ich nicht mehr genau daran erinnern. Alles ist vernebelt. WIr müssten Kinder befragen was sie denn eigentlich wollen und dann im Anschluss eine Diskussion starten ob dies denn vertretbar ist oder nicht. Am besten wäre es wenn die Kinder dort auch teilnehmen würden.
Wenn da aber mal ein paar unschuldige Doktorspiele mit Gleichaltrigen dabei sind, dann führt eben der eine Blinde den anderen in kindlich-neugieriger Manier.
Vor was hast du Angst? Wenn den Kindern gesagt wird was sie machen dürfen, d.h. auch das Nein des anderen Kindes akzeptieren, dann ist dort kein Problem vorhanden. Ohne Zwang, Gewalt oder Macht sind Doktorspielchen etwas völlig natürliches und normales. Wenn keine in der Kindheit erlebt worden, dann kommt solch eine Verbohrheit, wie sie bei dir auftritt in Verbindun mit Angst, zu Tage. Du kannst dir nicht vorstellen bzw. hattest nie die Erfahrung gemacht, dass solche Spiele unglaubliche Lust verströmen können. Da kannst du gerne andere Erwachsene fragen, die ebenfalls solches erlebt haben. Sie sind "freier".
Prinzipiell denke ich aber, Kinder entdecken alles früh genug, es besteht da absolut keine Eile und Sex ist und bleibt etwas für Erwachsene.
Genau. Lasst sie bloß in Ruhe. Nehmt sie in Samthandschuhen. Kinder interessieren sich früher für Sex als so manchen Erwachsenem überhaupt lieb ist. Die reagieren da immer mit Angst und Panik. Absolut peinlich ist das dann für sie.
Kinder sind sexuelle Wesen, also gehört auch der Sex - in dieser Hinsicht kindlicher Sex - mit zur Reifung des Kindes.
Das Kinder andere Vorstellungen haben als jene Menschen, die der Pubertät schon entwachsen sind, ist völlig klar.
Du haust mit der allgemein vernichtenden Keule um dich.
Dein Bild ist: Kind + Sexualität = nono. Weiter sagst du Kinder könnten nicht reflektieren, dass nicht alles, was man wollen kann, auch gut ist. Klar wenn das Bild, welches am Anfang genannt wurde, zugegen ist, lässt sich leicht eine Schlussfolgerung ableiten und zwar jene die am besten passt. Du stehst für die Meinung des Kindes ein, ohne praktische Erfahrung, ich für die Meinung des Kindes, aber mit praktischer Erfahrung.
Da ich jetzt die Ansicht hege, dass du nie als Kind Doktorspielchen gemacht hast, ist mir auch deine Sicht der Dinge völlig verständlich. Ebenso müsste dir, weil ich welche hatte - und die mir jetzt bitte nicht unterstellst das diese zu meiner Pädophilie geführt haben, meine Sicht klar werden. Man kann etwas behaupten ohne entsprechenden Hintergrund, aber eben auch mit Fundament.
Nicht alle Erwachsenen, die als Kind Doktorspiele hatten, sehen im Schluss dann auch eine Berechtigung für Erwachsenen-Kind Beziehungen. Aber wenigstens können sie Ansatzweise verstehen.
Vieles hängt da mit Angst der Eltern und sogar Eifersucht zusammen.
Deine mitleidsvollen Worte hättest du dir sparen können, da du im noch nicht einmal im Ansatz weisst/verstehst mit welcher Belastung wir mehr oder weniger zu kämpfen haben. Und nein diese Belastung ist eine Fremdgröße. Sie wirkt von außen auf mich.
Falls es dich aber interessiert - was würdest du uns bieten für jene Forderungen die du uns gegenüber verlangst?
Und abschließend.
Warum hast du Angst vor Sexualität?
Warum hast du Angst vor kindlicher Sexualität?
Warum hast du keine Kinder?
Warum hast du Angst vor einer anderen Erzählwelt?