Chloë hat geschrieben:
Es geht mir nur darum, hier aus Sicht der Kinder zu argumentieren
Das kann keiner von uns. Die "
Sicht der Kinder" lässt sich nur in übertragener Weise stellvertretend und an individuellen Beispielen referieren.
Ein Beispiel habe ich oben im Link referiert.
Ich behaupte nirgends
aus Sicht der Kinder zu argumentieren, weil ich das prinzipiell nicht kann. Du auch nicht.
Chloë hat geschrieben:
Es ist wirklich schwer vorstellbar, dass die Intention in erster Linie die Wünsche der Kinder sind, denen diese Kontakte verwehrt bleiben. Das kann ich einfach nicht glauben.
Meine Intention ist einfach das
Interesse an dieser Fragestellung und dem Diskurs.
Ich habe hier in diesem Forum mehrmals gesagt, dass mir persönlich Sex gar nicht so wichtig ist, und ich sehr glücklich ohne lebe - und ich könnte Sex mit Gleichaltigen haben, weil ich sekundärpädophil bin.
Ich persönlich verbringe dagegen lieber Zeit mit Kindern etwas zu spielen, als mit Gleichaltrigen Sex zu haben.
Für meine pädosoziale, sexlose und unbekümmerte Haltung wurde ich in diesem Forum witzigerweise schon mehrmals gescholten und darauf aufmerksam gemacht, dass es andere mit gewissen Leidensdruck gibt etc. pp.
Auf meine kleine Supermarkt-Geschichte:
https://www.girlloverforum.net/forum/vi ... 30#p277230
antwortete mir SaO damals (und das ist mir bisher nicht aufgefallen).
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Schön deshalb, weil Du einen realen Vorgang ohne irrelevantes Pedovielenbeiwerk geschildert hast. Du hast Dein Erlebnis nicht zu einem Girlloverbramborium hochstilisiert, sondern die schlichte menschliche Interaktion dargestellt, auf die es ankommt. Das ist auch konsistent zu Deinem Prinzip, nicht den P-Begriff in den Fordergrund zu stellen, sondern die Kinderliebe als natürlichen Aspekt anzusehen, den man begrifflich nicht vom "Normalmenschen" unterscheiden muss.
Ich musste ein wenig überlegen was er meint. Aber vlt. war gemeint, dass in meiner Erzählung jegliche Art von pädophiler erotischer Schwärmerei fehlt. Vielleicht ist das auch etwas, was ich nicht so sehr nach außen ausdrücke, anders kanalisiere - oder eben, weil es mir tatsächlich nicht die wichtigste Komponente ist - aber sie existiert natürlich.
Nun ich musste dann lachen als dann ausgerechnet MIR vorgeworfen wird, ich argumentierte doch nur meiner eigenen sexuellen Interessen wegen. Ha!
Gerade deswegen ist menschliche Sexualität für mich so ein Mysterium. Es wird so ein Bohei daraus gemacht. Warum ist es so außerordentlich? Warum so extra? Warum wird es von Menschen so speziell behandelt?
Es wurde Sex mit dem gleichen Geschlecht verabscheut und als krank betrachtet - Homophobie sogar heute noch weit verbreitet. Warum? Und glaub mir - Argumentationen in Hülle und Fülle.
Masturbation war Sünde, macht angeblich - wortwörtlich - krank, und es gab damals sogar wissenschaftliche Artikel, die genau aufgeführt haben wie es der Gesundheit schade.... stellt sich heraus - war alles totaler Quatsch.
Malón hat dazu eine wunderbare Arbeit geschrieben:
Malón, Agustín (2010). "Onanism and child sexual abuse: a comparative study of two hypotheses"
Sehr treffend.
Nun geht es weiter. Jede sexuelle Interaktion - noch so banal, noch so zärtlich - zwischen Erwachsenen und Kindern, ist angeblich die Katastrophe überhaupt; schlimmsten der schlimmsten Verbrechen. Stimmt denn das? Tja.
Und
das interessiert mich eben. Wie es dazu kommt. Wie kann es sein, dass die Menschheit beim Thema Sexualität so verrückt spielt, so verzerrt denkt und das Jahrhunderte über Jahrhunderte.
Liegen wir ausgerechnet heute richtig? Also ist tatsächlich die Grenze zwischen Erwachsenen und Kindern die vernünftige Grenze?
Nun, wie du siehst, kann man auch an diesem Dogma rütteln.
Ich suche immer noch >das< Argument schlechthin. Und nicht nur ich. Malón tat ähnliches in seiner neusten Arbeit:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25677335
So - und damit können wir
hoffentlich endlich das Thema Ovid und seine Interessen begraben und zu dem inhaltlichen Teil kommen.
Chloë hat geschrieben:
Das lässt sich unter dem Aspekt der Förderung von Hobbies zusammenfassen. Ob Sex im Kindesalter ein fördenswertes Hobby ist, halte ich für fragwürdig.
Du kannst es gerne als Hobby degradieren. Ich finde Sexualität dagegen ist ein sehr basaler sozialer und emotionaler Lebensbezug.
Was hältst du denn z.B. an Doktorspielen für fragwürdig?
Chloë hat geschrieben:
Da die Wünsche und Vorstellungen der Kinder zu denen der Erwachsenen sehr stark differieren können, ist und bleibt das für mich ein Ausnutzen. Auch wenn es beiden gefällt. Es geht hier um unterschiedliche Bedürfnisse, da sich kindliche und erwachsene Sexualität sehr anders gestalten.
Dieser Unterschied besteht doch
prinzipiell. Eine Mutter mit Kinderwunsch erfüllt sich mit ihrem Kind ein mütterliches Bedürfnis.
Die Nähe des Kindes zu seiner Mutter ist ein kindliches Bedürfnis.
Beides weist fundamentale Unterschiede auf - ist aber
allein deswegen ja kein Problem.
Das heißt: Du müsstest darüber hinaus zeigen
warum der Unterschied XY im Fall von sexuellen Aktivitäten ein Problem wird?
(Männliche und weibliche Erwachsene haben auch unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse. Problem? Nein.)
Die Unterschiedlichkeit von Bedürfnissen ist übrigens in anderen sozialen Lebensbezügen, auch zwischen Kindern ein wichtiges Lernfeld.
Chloë hat geschrieben:
Die Intention. Geht es um Kuscheln zwischen Vater und Tochter ohne sexuelle Motivation, dann sind die Wünsche und das Verständnis für eben diese Handlung auf Augenhöhe,
Das stimmt nicht. Der Vater hat für das Kuscheln eine ganz andere Kognition und einen anderen Erfahrungshorizont, Hintergrundwissen und Intentionen (Bindungsersuchen, Zugang zum Kind...), die Tochter Geborgenheitssuche, Schutz.
Es
ist eine fundamental ungleiche Beziehung - aber deswegen eben nicht automatisch deshalb eine schlechte Beziehung.
Die Tochter wird ihre Rolle später als Mutter tauschen und eine andere Sicht einnehmen.
Sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenem und Kind sind sicher auch ungleich, es stecken unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse und Intentionen dahinter. Aber das allein ist kein Hinderungsgrund.
Was dir wohl widerstrebt ist dieser vermeintliche
Ruch der Eigennützigkeit den Sex im Allgemeinen sehr verbreitet.
Erinnerst du dich an den Link in meinem letzten Post? Hier kannst du
das Kind genau dieser Eigennützigkeit schuldig sprechen.
Das wäre aber nicht fair - es hat nicht gelernt, dass man so ein Verhalten als eigennützig betrachtet.
Das ganze Kartenhaus des Vorwurfs "
eigennütziger Intention" fällt auch prompt in sich zusammen, wenn es schlicht so ist, dass zwei Menschen (egal ob nun Kind/Kind, Erw/Erw oder Kind/Erw) sich gegenseitig ihre Wünsche erfüllen - sich sozusagen ergänzen.
Chloë hat geschrieben:
In einer perfekten Welt wäre das so, die Realität sieht da leider ganz anders aus.
Richtig, und deswegen haben wir Jugendämter, Polizei und Gerichte. Wir entziehen denjenigen Eltern ihre Kinder, die es nicht menschenwürdig versorgen können.
Was wir nicht tun: Wir verbieten das
Elternsein.
Chloë hat geschrieben:
Auch wenn das traurig ist, es gibt numnmal Leute, die Kinder schamlos ausnutzen. Denen kann und möchte ich keinen Freifahrtsschein erteilen.
Genauso wie es keinen Freifahrtschein für Eltern gibt ihre Kinder misshandeln, gibt es keinen Freifahrtschein dafür Kinder zu missbrauchen.
Dir fehlt das entscheidende Argument eben auch die nachweislich unschädlichen, positiven, beidseitig gewünschten Fälle nicht zu erlauben.
Volker Beck hatte einen ganz guten Kompromiss-Vorschlag: Eine Strafabsehklausel.
Selbst für diesen harmlosen Vorschlag wurde er aufs übelste verunglimpft.
Chloë hat geschrieben:
Darauf bin ich schon eingegangen. Stichwort: 'emotionale Deprivation'!!!
Fehlende Freunde, Spielzeuge usw. würden mit einer erhebliche Entbehrung einhergehen, die das Kind sehr deutlich spürt.
Das kommt doch drauf an.
Eigentlich wollte ich auf die Beliebigkeit eingehen: Man verbietet zum Beispiel nur eine kleine Sache daraus... öhm zum Beispiel: Keine Ballspiele mehr! Bälle verboten.
Wäre kein Problem.
Aber sinnlos allemal und völlig arbiträr. Dafür gibt es keinen Autounfall mehr wenn Kinder einem Ball hinterherlaufen.
Wer Kindern trotzdem einen Ball schenkt ... mehrjährige Haftstrafe mit Sicherungsverwahrung.
Ups. Jetzt hast du folgendes vergessen: Also nochmal.
Es geht nicht darum Dinge zu finden, die man weglassen kann. Es geht darum Gründe dafür zu finden,
warum man etwas weglassen muss.
Vieles kann man weglassen, aber muss man es? Wenn ja, warum?