GLF

[Namielle]

Michael Ende spricht mir aus der Seele. Mein kindliches Ich lebt auch noch in mir und ich fühle mich so wie damals. Während meines Jugendalters meinte eine Psychologin bezogen auf mich tatsächlich mal, dass mir Entwicklungsschritte fehlen würden. Weil ich mir nichts aus den (typischen) Interessen von Gleichaltrigen gemacht habe.

Ich finde es total schlimm, wenn Erwachsene keinen Spaß mehr kennen, nur an die Karriere bzw. den Beruf denken, in einer grauen Welt leben und ständig auf das Handy starren (z.B. letztens die Mutter auf dem Spielplatz - anstatt ihrem Kind Aufmerksamkeit zu schenken). Dabei wünschen sich Kinder die gemeinsame Zeit, werden dann aber noch als Grund vorgeschoben, um viel zu arbeiten. Das schönste Geschenk ist doch, zusammen sein zu können. So etwas muss nicht viel kosten.

Ich möchte meinem jetzigen Hauptberuf nie so einen Stellenwert einräumen und setze da andere Prioritäten.

Das Kind, das ich einmal war, lebt noch heute in mir, es gibt keinen Abgrund des Erwachsenwerdens, der mich von ihm trennt, im Grunde fühle ich mich als der gleiche, der ich damals war. An dieser Stelle sehe ich vor meinem inneren Auge so manchen Psychologen bedenklich die Stirn runzeln und murmeln: "Er ist eben nie wirklich erwachsen geworden." Das gilt ja heutzutage als schwerwiegender Fehler.

Nun, sei’s drum, ich gebe es zu, ich bin wohl tatsächlich nie so richtig erwachsen geworden. Ich habe mich mein Leben lang dagegen gewehrt, das zu werden, was man heutzutage einen richtigen Erwachsenen nennt, nämlich jenes entzauberte, banale, aufgeklärte Krüppelwesen, das in einer entzauberten, banalen, aufgeklärten Welt sogenannter Tatsachen existiert. Und ich berufe mich dabei auf das Wort eines großen französischen Dichters: Wenn wir ganz und gar aufgehört haben, Kinder zu sein, dann sind wir schon tot.

Ich glaube, dass in jedem Menschen, der noch nicht ganz banal, noch nicht ganz unschöpferisch geworden ist, dieses Kind lebt. Ich glaube, dass die großen Philosophen und Denker nichts anderes getan haben, als sich die uralten Kinderfragen neu zu stellen: Woher komme ich? Warum bin ich auf der Welt? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn des Lebens? Ich glaube, dass die Werke der großen Dichter, Künstler und Musiker dem Spiel des ewigen und göttlichen Kindes in ihnen entstammen – dieses Kind, das ganz unabhängig vom äußeren Alter in uns lebt, ob wir neun Jahre alt sind oder neunzig; dieses Kind, das nie die Fähigkeit verliert, zu staunen, zu fragen, sich zu begeistern; dieses Kind in uns, das so verletzlich und ausgeliefert ist, das leidet und nach Trost verlangt und hofft; dieses Kind in uns, das bis zu unserem letzten Lebenstag unsere Zukunft bedeutet.

Für dieses Kind in mir und in uns allen erzähle ich meine Geschichten, denn wofür sonst lohnte es sich überhaupt, etwas zu tun?

https://lesen.oya-online.de/texte/1863-vom-ewig-kindlichen.html

[Verehrer]

Dem kann man eigentlich nur zustimmen . Leider ist es nicht jedem Kind gegeben , eine wirklich kindgerechte
Entwicklung zu durchlaufen . Zu oft bleiben Verletzungen zurück , die nur schwer heilen . Viel zu oft , wird noch heute körperliche Züchtigung , als normales Mittel in der Kindererziehung angesehen . Selbst in der Schule ,
werden Kinder durch falschen Leistungsdruck gedemütig , statt aufgebaut .
Ich selbst habe soche Erfahrungen als Kind gemacht . Ich weis , wie alleine man sich dabei fühlt .
Trotzdem , ist es niemanden gelungen , mir beizubringen , den Ernst des Lebens , all zu ernst zu nehmen .
Es kann einem nichts schlimmeres passieren , als ein verknöcherter , verbitterter Erwachser zu werden .
Solchen Menschen sind Kinder , und erst recht Kinderlärm jeder Art unerträglich .