Mich würde es nicht wundern, wenn viele Leute das weinende Kind ignoriert haben und einfach weitergefahren sind. Aber wenn es darum geht, ihre Gewalt zu zeigen und einen vermeintlich Pädophilen anzugreifen, dann werden sie aktiv. Das erinnert mich an die Leute, die ständig im Internet gegen Pädophile hetzen oder gar als "Pädojäger" unterwegs sind, aber nicht den kleinsten Finger rühren, um sich für Kinder einzusetzen. Vielleicht war der Mann auch tatsächlich pädophil (wundern würde es mich nicht und zumindest schließt sich das doch nicht gegenseitig aus), aber welche Rolle spielt das nun? Leider wird darauf in dem Artikel nicht eingegangen. Das klingt schon wieder so, als wären wir Kindesentführer.«Nach eingehender Prüfung der Polizei» gebe es «keine Hinweise auf ein Fehlverhalten des hilfsbereiten Mannes», schrieben die Beamten am Freitagabend. Er habe am Donnerstagnachmittag in Lüdenscheid einem weinenden Kind angeboten, es ein Stück im Auto mitzunehmen. Das Kind sei freiwillig eingestiegen. Sekunden später habe ein Auto gehalten und ein 35-Jähriger habe den Fahrer als «pädophile Sau» beleidigt, ihm ins Gesicht gespuckt und massiv gegen eine Tür des Fahrzeugs getreten.
Natürlich, mir wäre so etwas auch zu riskant, weil das komisch wirken würde. Ich würde dem Kind dann eher versuchen anders zu helfen, wenn ich mit einem Auto unterwegs bin. Trotzdem war das Verhalten von dem 35-jährigen total falsch und selbst da ging es dann ja nicht um das Kind, sondern um einen angeblichen "ekligen Pädo".
Quelle: https://www.zeit.de/news/2023-09/08/ermittlungen-wegen-falscher-posts-mit-paedophilie-vorwuerfenIn sozialen Medien und Messengerdiensten würden nun Warnungen vor einem pädophilen Mann verbreitet und das Kennzeichen des Mannes geteilt. «Hierbei handelt es sich um eine Falschmeldung!», betonte die Polizei.