Creasy hat geschrieben:Ich werde aber sicher niemandem vertrauen, der davon überzeugt ist, dass einige sexuelle Handlungen mit Kindern unschädlich sind.
Das hat DünnesEis ja auch gar nicht geschrieben. Sie hat doch lediglich die bestehende Gesetzeslage kritisiert. Mir fällt im Moment allerdings nichts ein, warum ich persönlich die aktuelle Gesetzeslage kritisieren sollte. Selbst, dass Nacktfotos nicht mehr kommerziell hergestellt und gekauft werden dürfen, leuchtet mir vor dem Hintergrund ein, dass Kinder hier quasi gedrängt werden könnten, ihre nackte Haut zu verkaufen und dass einiger solcher Firmen Fotoserien bis zum Missbrauch/Vergewaltigung hin machen. So wurde es jedenfalls in den Medien erklärt.
Allerdings hatte auch ich bei folgender Aussage zugegebenermaßen Bauchschmerzen:
DünnesEis hat geschrieben:Zwar wird völlig zu unrecht vom Gesetz alles mögliche als Missbrauch gewertet, aber das steht auf nem anderen Blatt[..]
Hier schreibt DünnesEis jedoch lediglich, dass sie einiges im Gesetz nicht für Missbrauch hält, aber nicht was. Wie Mitleser geschrieben hat, gehen viele Menschen (sogar einige Pädos) da gleich von "einvernehmlichen" Kindersex aus. Aber vielleicht denkt sie ja einfach über die kommerziellen Nacktfotos u. ä. andere Dinge so. Das sie eben die Argumentation nicht für stichhaltig hält und das Verbot nicht verstehen kann.
Auch schreibt sie nicht, dass sie gegen Gesetze verstoßen will. Ich habe das eher so aufgefasst, dass sie einige von ihnen gerne ändern würde. So etwas kann man doch nur erreichen, wenn man über die Gesetzeslage diskutiert und andere von seiner Meinung dabei überzeugen kann. Jedenfalls wird keiner von uns die Gesetzeslage ändern, indem wir gegen Gesetze verstoßen.
Ob wir uns persönlich der Meinung von DünnesEis bzgl. der bestehenden Gesetze selber anschließen würden, können wir doch erst sagen, wenn sie uns genauer sagt, was sie eigentlich meint. Aber darum ging es hier doch gar nicht. Ich habe es erst nicht verstanden, fand nur die Einstellung gut, dass man sich um Kinder Sorgen machen sollte, dass dies gerade wir Pädos tun und uns das Wohl der Kinder am Herzen liegt. Aber ich glaube, Mitleser hat Recht. Es geht hier gar nicht um eine Umfrage. So wie DünnesEis es geschrieben hat, würden einige "Antis" im Offenen Bereich sich sicherlich genau auf diesen einen Satz stürzen. Sie würden DünnesEis alles Mögliche unterstellen, obwohl sie es gar nicht geschrieben hat. Darum geht es wohl. Es würde den "Antis" ganz deutlich die Vorurteile gegen uns aufzeigen.
Die von DünnesEis beschriebene Sorge, die sie sich um Kinder macht, ist jedenfalls liebenswert und begrüßenswert. Ein jeder Mensch mit gutem Herzen sollte diese Sorge in sich tragen. Ich habe keine Vorurteile gegen DünnesEis. Sie hat mich eher nachdenklich gemacht. Ich habe darüber nachgedacht, ob ich so sehr auf solche scheinbar trivialen Dinge wie Glasscherben im Sandkasten achte, wie sie. Ich dachte immer, ich bin ein guter Mensch. Aber ich lerne durch Euch, über mich noch besser nachzudenken als bisher. Vielleicht könnten auch "Antis" über sich, über ihre Einstellung zu Kindern und bestenfalls noch über ihre Einstellung zu "Pädos" in einer sachlichen Weise nachdenken. Ich denke jetzt, genau das war der eigentliche Sinn dieses Threads gewesen.
@Creasy
Erstens glaube ich nicht, dass Deine Befürchtungen auf DünnesEis in Bezug auf "einvernehmlichen" Kindersex zutreffen. Und zweitens denke ich, dass ein Mensch der sich so sehr um Kinder sorgt, auch für eine Argumentation gegen "einvernehmlichen" Kindersex offen wäre.
@Mitleser
Ich finde es auch sehr schade, dass man uns nur auf unsere sexuelle Ausrichtung reduziert. Wir GL tragen doch wirkliche Liebe für kleine Mädchen in uns. Es ist traurig, dass in fast jedem Tread immer ellenlang über dieses grausame Thema diskutiert wird. Das macht mich völlig fertig. Natürlich müssen wir uns damit beschäftigen, sonst werden wir unseren üblen Ruf niemals los. Deswegen hast Du hier ja auch geschrieben, wie Du Deine sexuelle Seite siehst und auch ich habe ausführlich an anderer Stelle beschrieben, wie ich meine Sexualität sehe und lebe (siehe z. B. "Erzieher lässt sich von Mädchen küssen").
Wir müssen zwar über das Thema Missbrauch sprechen, aber auch ich würde mir ab und zu mal wieder einen Tread wünschen, in dem wirklich nur über unsere Liebe und Zuneigung zu kleinen Mädchen bzw. wie wir (alle Menschen dieser Welt) noch besser mit ihnen umgehen können, diskutiert wird.
Creasy hat geschrieben:Es ist natürlich auch eine persönliche Sache. Jedesmal, wenn ein Pädo irgendwo schreibt, dass nicht alles was strafrechtlich gesehen Missbrauch ist auch tatsächlicher Missbrauch ist, wird es für mich schwerer akzeptiert zu werden, da mir solche Meinungen dann ebenfalls unterstellt werden.
Vielleicht sollten wir an anderer Stelle erst einmal schreiben, was alles als Missbrauch verstanden wird. Was das Gesetz definiert ist da die eine Sache, doch einige "Antis" sehen es sogar noch kritischer.
Beispiel:
Ein Bild, dass einfach nur eine nackte Frau zeigt, ist eben ein FKK Bild.
Bei einem Bild, dass ein nacktes Mädchen zeigt, sind sich einige "Antis" im Unklaren darüber, ob das nicht vielleicht ein Porno sein könnte. Das Gesetz für einen Komplettverbot für Kindernacktbilder, war ja schon in der Diskussion.
Das ist doch ein gutes Beispiel. In beiden Fällen geht es doch gar nicht um Sex. Was der Betrachter daraus macht, mag noch etwas Anderes sein. Doch beide beschriebenen Bilder zeigen nichts von Sex. Es sind einfach nur Bilder von nackten Menschen.
Schnell geht es bei dem Kinderbild um KiPo. Ich muss unbedingt noch nachlesen, ob es bei Edathy nur um die kritisierten Nacktbilder von Jungs ging. Aber sie werden als KiPo bezeichnet. Bei einem Bild von einem nackten Mann würde den Leuten der Begriff Porno wohl eher nicht in den Sinn kommen. Ich denke, hier haben die Leute aus moralischen Gründen, was immer man in diesem Zusammenhang unter Moral verstehen mag, unterschiedlche Ansichten dazu. In Bezug auf das Wort "Missbrauch" ist das sicherlich ähnlich. Genau deswegen denke ich, dass DünnesEis nicht unbedingt Sex mit Kindern meint, wenn sie sich auf "Missbrauch" bezieht.
Mitleser hat geschrieben:Genau das ist doch das Kernproblem, die Gesellschaft geht automatisch davon aus, dass alle Pädos Sex mit Kindern haben (egal, ob nun "einvernehmlich" oder was auch immer), aber - verdammt noch mal - es ist ihr (einschließlich Dir) partout nicht zu vermitteln, dass das keineswegs die Regel, sondern eher eine Ausnahme ist, und der allergrößte Teil der Pädos Kinder einfach nur lieb hat und ihnen nie etwas antun würde.
Ich weiß, dass man mit Creasy reden kann und er einer Argumentation gegenüber offen ist. Uns werden Vorurteile gegen Pädos von der Gesellschaft anerzogen. Auch in vielen Pädos steckt das drin. Ich habe schon im Internet gelesen, dass ein Pädo wirklich dachte, er sei ein Monster, nur weil kleine Kinder ihn erregen. Prompt hat er auch Antworten in Form "Das ist nicht normal.", oder "Du solltest unbedingt zum Arzt gehen." erhalten. Auch in mir stecken sicher noch einige von diesen Vorurteilen drin. Daher unterstütze ich auch die Vorgehensweise von Creasy. Es ist lobenswert, dass ein Student sich dafür einsetzt, wissenschaftlich zu beweisen, wie viel oder wie wenig dran ist. Das ist unsere Chance. Ich selbst bin allein schon durch das Lesen in diesem Forum viele meiner eigenen Vorurteile losgeworden. Und das können die "Antis" auch.
Mitleser hat geschrieben:Und genau das lasten viele Leute hier auch Beyer und Co. an, ihre "Kein Täter werden"-Therapie zielt einzig und allein darauf ab, dass sich die "potentiellen Täter" um ihrer "Gefährlichkeit" bewusst werden und dann konstant versuchen müssen, ihren Alltag bestmöglich zu meistern, um nur ja keinen "Missbrauch" zu begehen. Fakt ist jedoch, dass ich an eine solche "Ampel" überhaupt nicht denken muss, weil ich sehr wohl in der Lage bin, Fantasie und Wirklichkeit auseinanderzuhalten.
Genau das ist auch der Grund, warum ich selbst auf mich bezogen von dieser Aktion nicht wirklich viel halte. "Lieben Sie Kinder mehr, als Ihnen lieb sein kann." Auf diesen Satz kann ich heute nur antworten: "Wenn es Herzensliebe ist, kann man Kinder gar nicht genug lieben." Ich hatte mal mit einer "Normalo" Bekannten über Liebe und Sex gesprochen, ohne ihr zu verraten, dass ich ein GL bin. Ich habe ihr gesagt, dass Liebe und Sex eigentlich zwei verschiedene Dinge sind. Wer mit jemandem Sex hat, muss ihn nicht unbedingt lieben. Das wollte nur nicht in ihren Kopf hinein. Sie meinte, darüber haben sich schon andere Leute als ich Gedanken gemacht. Ob wohl alle "Normalos"/"Antis" so denken? Ich hoffe nicht. Aber ein Argument habe ich dagegen. Es ist mir bei meiner Bekannten nicht eingefallen: Niemand kann mir erzählen, dass jemand der zum Beispiel eine Frau vergewaltigt, diese aber noch nie in seinem Leben gesehen hat, diese Frau liebt! Trieb und Liebe ist ganz sicher was anderes. Und wir Pädos, die unseren Trieb eben nicht natürlich Ausleben können und dürfen, wissen das anscheinend genauer als so mancher "Normalo"/"Anti". Das ist wirklich sehr schade. Vielleicht sollten diese Leute noch einmal über ihre Einstellung zu Liebe und Sexualität nachdenken. Beides wird zwar häufig in einem Atemzug genannt, ist aber ganz sicher nicht dasselbe.
Creasy hat geschrieben:Wie gesagt glaube ich nicht einmal, dass bei vielen überhaupt irgendwas Sexuelles läuft. Was übrigens gar nicht so leicht ist, weil hier gern auch mal geschrieben wird, dass man auch den sexuellen Anteil seiner Neigung auslebt und auf Nachfrage dann rauskommt, dass das was ganz anderes bedeutet als das, was das Strafrecht meint (aber nicht erläutert, was das dann sein soll).
Du kannst auch wohl nicht von jedem erwarten, dass er hier im GLF "die Hosen runterlässt", so wie ich es getan habe. Es wäre natürlich wünschenswert. Ich habe hier sehr genau erklärt, wie ich meine Sexualität lebe, damit vor allem "Antis" daraus schlau werden. Ich finde es sehr wichtig, dass ich das gemacht habe und glaube fest, dass viele andere Pädos auf ganz ähnliche Weise leben. Auch Mitleser hat sich geöffnet und ein wenig von seiner "Inspiration" geschrieben. Dennoch kannst Du das nicht von allen erwarten. Das ist vielen doch sicher total peinlich. Glaubst Du, mir ist das leicht gefallen?
Creasy hat geschrieben:Wie soll ich bitteschön unterscheiden, wer das nur als intellektuelle Denkübung ansieht und wer als Leitfaden für sein Handeln?
Das ist Vertrauen. Natürlich meine ich damit nicht, Du sollst gleich jedem blind vertrauen. Aber man sollte den Menschen auch nicht gleich etwas unterstellen, bevor man mit ihnen richtig gesprochen hat. Wenn Du die Leute kennenlernst, mit ihnen diskutierst etc., wirst Du sie besser verstehen. Dann kannst Du immer noch entscheiden, in wie weit Du ihnen vertrauen möchtest.
Liebe Grüße
Euer Hase