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Madicken
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Familienszenarien

Beitrag von Madicken »

Ich würde hier gern mit Euch über das "Modell/Konstrukt" der Familie diskutieren/streiten/reden wollen. Was denkt/glaubt ihr :

Ist die (Achtung : AUCH rhetorisch gemeinte Frage!), zumeist "kleinbürgerliche" Kleinfamilie, wirklich die einzig denkbare/machbare Form menschlichen Zusammenlebens mit Kindern ? Oder, soll es (auch nur manchmal besser) wirklich gut/"normal" sein, wenn Hunderttausende Kinder nur noch mit einem Elternteil (hier, wohl in 90%, der Mutter) aufwachsen ?

Ist es an der Zeit, wie vor einem halben Jahrhundert schon einmal, über mögliche Alternativen nachzudenken ?

Mein derzeitiges Liebesmädchen lebt in einer Familie, die demnächst
auseinanderbrechen wird (Scheidung).
Bzw., nach dem was ich heute überaschenderweise erfahren habe, schon seit Jahren nur noch (nach außen hin) den Schein wahrt. In wie vielen Familien sieht es wohl
ähnlich aus ? Streitende, nicht mehr miteinander kommunizierende Eltern und deren (Vorbild/Beispiel)-Wirkung auf ihr(e) Kind(er).


Als zusätzlichen Denkanstoß : :arrow: http://www.zeit.de/kultur/film/2012-04/ ... cher-totem

Interessant finde ich nicht nur die Filmrezension, sondern auch die Kommentare darauf.

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Re: Familienszenarien

Beitrag von Tamaras-Boyfriend »

Wenn es zwqischen den Eltern nicht mehr klappt, und die sich dauernd nur streiten, ist das für ein Kind ohne Frage schlimm. Die Frage in einer solchen Situation ist: Was ist schlimmer, ein Ende mit Schrecken (Scheidung) oder ein Schrecken ohne Ende?

Aber manchmal gibt es auch andere Situationen, die zu einer Einelternfamilie führen. Und es muß nicht immer die Mutter sein, die das Kind erzieht. Beispiel: Ehepaar bekommt ein Kind, d.h. Frau wird schwanger, aber bei der Geburt stirbt die Frau, während das Kind überlebt. Dann muß Papa sein Kind auch allein großziehen. Und ohne Frage kann auch das ganz gut funktionieren.

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Madicken
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Madicken »

Tamaras-Boyfriend hat geschrieben:Dann muß Papa sein Kind auch allein großziehen. Und ohne Frage kann auch das ganz gut funktionieren.
Ja, ohne Frage. Aber "Funktionieren" ist hier vielleicht das richtige Wort.
Denn, ist es, insbesondere für das/ein Kind wirklich gut/zufriedenstellend, nur mit einem Elternteil aufzuwachsen ?

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Re: Familienszenarien

Beitrag von Tamaras-Boyfriend »

Madicken hat geschrieben: ist es, insbesondere für das/ein Kind wirklich gut/zufriedenstellend, nur mit einem Elternteil aufzuwachsen ? [/color]
Ich denke das kommt doch sehr auf den Einzelfall an. Jedes Kind ist anders, und jeder Vater und jede Mutter ist anders. Und dann ist ja auch die jeweilige Situation bei jedem anders.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass man das so ganz allgemein beantworten kann.

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Re: Familienszenarien

Beitrag von Horizonzero »

Eine intakte Familie- also keine Vatersäufer, Mutter abhängig - dürfte für Kinder ein besseres Umfeld sein, als alleinerziehende Elternteile.
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Ovid
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Ovid »

Möglichst viele Bezugpersonen möglichst jeden Alters und jeden Geschlechts, darunter notwendigerweise erwachsene lebenserfahrene Bezugspersonen mit bindenden Grundverantwortungen für Lebensversorgung, Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Liebe.
Ob das eine Familie sein muss? Nein, wieso denn?
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Madicken
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Madicken »

Ovid, Du bist der erste und bisher einzige, der in meine Denkrichtung läuft.

(P.S. Lass uns ein Kind adoptieren :wink: :herz: !)

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Re: Familienszenarien

Beitrag von Tropi »

Ovid hat geschrieben: darunter notwendigerweise erwachsene lebenserfahrene Bezugspersonen mit bindenden Grundverantwortungen für Lebensversorgung,
Genau so stelle ich es mir vor. Drei man gehen arbeiten, während die anderen acht Mann sich auf die Erziehung der fünf Kinder konzentrieren. Da müssen die drei aber ein verdammt gutes Einkommen haben.
Daran aber sind letztlich die Komunen in den wilden sechzigern auch schon gescheitert. ( Sieht man mal von den Drogen ab )
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
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Ovid
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Ovid »

Madicken hat geschrieben: (P.S. Lass uns ein Kind adoptieren :wink: :herz: !)
[/color]
Das wäre schöööön. Allein wäre ich dazu nur teilzeitfähig, anonsten bin ich dafür viel zu instabil. :|

@Tropi:
Jetzt hast du aber nur einen kleinen Teil von mir zitiert. Das Gesamte ist aber wichtig.
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Madicken
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Madicken »

(M)ein Bruder im Geiste hat geschrieben:...anonsten bin ich dafür viel zu instabil.
1. Toll, wie ehrlich Du bist oder versuchst zu sein, denn/aber....
2. .... glaub` ich das nicht und ansonsten....
3. .... ergibt Minus plus Minus nicht Plus ?

Nach Deinen/unseren Vorstellungen müssen wir uns ja sowieso noch ein paar Leute und Leutinnen dazu holen. Da darf dann jeder teizeitbedingt auch mal etwas instabil sein.

Madicken, jetzt also schon mal, bereits zum zweiten (nein, zum dritten!) Mal einen Adoptionsantrag ausfüllend.....

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Re: Familienszenarien

Beitrag von Waldbär »

Madicken hat geschrieben:Madicken, jetzt also schon mal, bereits zum zweiten (nein, zum dritten!) Mal einen Adoptionsantrag ausfüllend.....
Ja nee...
bezog sich die Frage jetzt auf die Kinder oder ging es darum, dass alleinstehende Pädos besser in einem Umfeld alt werden, in welchem sie familiären Anschluss an fremdgezeugte Kinder haben?

Waldbär verwirrt
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Ovid
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Ovid »

Ist doch fast die gleiche Frage.
Dort, wo es Kindern besser geht, geht es Pädos auch besser.
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Madicken
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Madicken »

Waldbär hat geschrieben:Waldbär verwirrt
Tut mir leid, dass wollte ich nicht (aber das ich das noch erleben durfte! :wink: )
Eigentlich bezog es sich auf die Kinder. Aber wie Ovid (Mein Kinderwunsch mit ihm erhöht sich fortwährend) treffend feststellt, kann man das auch erweitern.
Und ich füge hinzu : Da wo Kinder auch Kontakt zu sie liebenden Pädos haben (dürften), geht/ginge es auch ihnen besser !

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Re: Familienszenarien

Beitrag von dex »

Schwierige Frage, und schlussendlich wohl Glaubensfrage. Ist halt schwer zu untersuchen. Ich bin der Ansicht, dass ein Kind mindestens eine erwachsene Bezugsperson haben sollte. Das sind zumindest die vorläufigen Ergebnisse der Resilienzforschung: Bei Kindern und Heranwachsenden, welche von schweren Schicksalschlägen heimgesucht werden, wirkt sich die Stabilität schon einer einzigen solchen Bezugsperson-Beziehung dermassen förderlich auf das seelische Wohlbefinden des heranwachsenden Menschen aus, dass dieser durchaus - trotz Schicksalsschlägen - zu einem psychisch stabilen, glücklichen Menschen werden kann. Dabei ist es unerheblich, welches Geschlecht diese Bezugsperson hat.

Gerade bei Menschen, welchen eine solche Bezugsperson fehlt, vergrössert sich die Gefahr von seelischen Problemen usw. ungemein.

Und ja, ich glaube, mehr als eine Bezugsperson braucht es nicht. Aber natürlich ist es für den Horizont des Kindes förderlich, mit vielen Menschen verschiedenen Alters zu tun zu haben. Trotzdem denke ich, dass es mehr auf die Qualität als auch die Quantität ankommt.

@Ovid - Verantwortung für ein Kind zu haben: Ich glaub, da wird man sich beeilen, etwas an Stabilität zu gewinnen ;)
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Re: Familienszenarien

Beitrag von Tamaras-Boyfriend »

dex hat geschrieben:Bei Kindern und Heranwachsenden, welche von schweren Schicksalschlägen heimgesucht werden, wirkt sich die Stabilität schon einer einzigen solchen Bezugsperson-Beziehung dermassen förderlich auf das seelische Wohlbefinden des heranwachsenden Menschen aus, dass dieser durchaus - trotz Schicksalsschlägen - zu einem psychisch stabilen, glücklichen Menschen werden kann.
Das denke ich eben auch. Es ist wurscht, wieviele Bezugspersonen ein Kind hat, Hauptsache es ist eben mindestens eine(r) da, dem es rückhaltlos Vertrauen kann.

Beste Grüße



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