GLF

[dex]

http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausl ... 16494.html


An sich offtopic - Dennoch: Die Sorgen und Ängste von Eltern darüber, was Kindern zuzutrauen ist, zuzumuten ist, womit sie klar kommen können, gepaart mit dem Unwissen darüber, was Kinder eigentlich wollen können - das alles kommt mir bekannt vor...


"Kinder wollen doch nicht "alleine" Abenteuer in nem fremden Land erleben".

"Wenn ein Kind sowas möchte, stimmt doch etwas nicht in dieser Familie".

"Das Kind wird traumatisiert werden, sich im Stich gelassen fühlen und wird sich nie mehr zurechtfinden im Leben "

"Kinder haben eine gänzlich andere Konzeption des Reisens als Erwachsene. Sie können die Folgen nicht einschätzen. Es ist Missbrauch, in dieser Hinsicht den auf eigenen Realitätsverzerrungen fussenden wahrgenommenen Reiseabsichten eines Kindes stattzugeben." Es liegt in der Verantwortung des Erwachsenen, solche irrgeleiteten Wünsche im Keime zu ersticken.

"Meine Eltern haben mich als Kind nach Frankreich geschickt. Diesen Verrat habe ich ihnen nie verzeihen können. Heute hänge ich an der Nadel. Und schon beim Gedanken ans Reisen wird mir übel".

[Amiga]

Gehst noch ? Mit 9 ist doch viel zu jung,ist das überhaupt legal ?
Echt super,wie unsere Kinder immer früher zu "Erwachsenen" gemacht werden.

[Gelöscht_10]

Ich verstehe nicht, was daran so schlimm sein soll?!? Ich selbst war mit 9 allein zur Kur - allein also im Sinne ohne Eltern und sonstige Bezugspersonen und etwa 500 km von "zu Hause" entfernt. Aus Gesprächen mit anderen Heute urz alten konnte ich erfahren, welche Erkenntnisse, Erfahrungen und Erlebnisse diese aus einer Zeit mitnahmen, wo diese in etwa in dem Alter allein weit entfernt von zu Hause, teils auch in anderen Ländern auf Reisen waren. Warum denn nicht? Wer hier mit mangelnder Erfahrung argumentiert, dem sei entgegengehalten, dass ein Mensch dann überhaupt nichts tun solle, was er nicht schon selbst erlebte: Also nichts.

Auch hier spielt die Sache mit der Bewertung im Nachhinein eine gewichtig große Rolle. Waren die Erfahrungen zu negativ, dann wurde man gedrängt. Waren diese positiv, dann war es ein Segen, das erleben zu dürfen. Heute neigt man schneller zu einer negativen Bewertung. Eigentlich - außer in Ausnahmefällen - ohne Grund, denn wertvolle Lebenserfahrung dürfte man allemal gesammelt haben. Es wird oft aber durch Außenstehende oder suggestiv durch Medien oft spätestens im Nachhinein suggeriert, dass das "nicht richtig" war. Dann rückt die Erfahrung und das Erlebte in den Hintergrund und es wird sich abgeschoben, misshandelt, verraten, wie auch immer gefühlt.

Eine Cousine von mir war sehr früh in Frankreich und sie ist dadurch sehr selbstständig und selbstbewusst geworden. Meine Schwester war schon sehr früh etwa 150 km entfernt in einem Sportinternat (aus eigenem Willen heraus - meine Mutti ließ sie ungerne gehen!) und auch sie hat das - abgesehen vom sportlichen Erfolg - persönlich weitergebracht. Ihre alten SchulkammeradInnen und FreundInnen jedenfalls krebsen größtenteils immernoch auf niedrigem Allgemeinniveau herum ("uns geht's so schlecht", "wir haben nichts" <- "wir können nichts dafür" ..... ).

Es gibt sicher auch Argumente dagegen. Warum aber gibt es diese Argumente? Mag man sich die Frage mal ehrlich stellen!

lg kim

[Amiga]

Ich würde mein Kind nie abschieben auf jeden Fall nicht solange es noch klein ist,ab 16 wäre das völlig ok aber sicher nicht mit 9.Etwas anderes wäre es wenn mein Kind mit anderen Kinder für ne Woche oder zwei mal einen Urlaub macht oder an einem Schulausflug teilnimmt.

[Arminius]

Meine Güte...du bist nicht besser als deine "RTL-Assi's".

Du nennst es "Abschieben". Wenn es aber richtig organisiert ist und auch "ordentliche" Familien daran teilnehmen hat das nichts mit abschieben zu tun. Nicht alle die keine Pädo's sind, sind gleichzeitig zu blöd was gutes für Kinder zu tun.

Wie Kim es eig schon sagte: Es kann auch sehr viel Gutes daran sein. Allein das gestärkte Selbstvertrauen und mehr Selbstbewusstsein. Doch irgendwie sind wir Deutschen dazu geschaffen, nur das Negative zu sehen und uns auch nur an Schlechtes zu erinnern, kann das irgendwie sein???

[Felicitas]

Wer hier mit mangelnder Erfahrung argumentiert, dem sei entgegengehalten, dass ein Mensch dann überhaupt nichts tun solle, was er nicht schon selbst erlebte: Also nichts.

Würde ich so nicht sagen. Er sollte immer mal etwas neues ausprobieren, aber nach Möglichkeit nichts, dessen Anforderungen seine Fähigkeiten zu weit überschreiten

Mal abgesehen davon, wäre es mir nicht recht wenn mein hypothetisches Kind ein halbes Jahr an einem weit von mir entfernten Ort verbringen würde, da ich dann auf seine Erziehung keinen Einfluss mehr nehmen könnte, sondern diese Verantwortung einfach an einen anderen weitergeben würde. Zudem möchte ich meinen Kind zu jeder Zeit in der es aufwächst nahe sein.

Ein zwei Wochen ja, auch wenn ich da schon Bauschmerzen kriegen würde, das muss man halt wegstecken. Aber ein halbes Jahr ?

[Amiga]

Eben das sage ich doch,ein halbes Jahr ist zu lang auf jeden Fall für ein so junges Kind.Ab 16 geht das ok und das würde ich dann auch unterstützen.

[dex]

Ich hätte es geliebt!

Wenn ein Kind sowas von sich aus wünscht, alles gut organisiert ist, die Gastfamilie tauglich, dann scheint daz einige Problem doch dasjenige der Eltern zu sein. Ängste hier, Ängste da. Kommt mir irgendwie bekannt vor.

[Bird of Hermes]

Hab mal gesehen wie ein ca 11yo mädchen von Der schönen schweiz nach deutschland gefahren ist mit dem zug..
Die hatt das super gemacht und war weitaus weniger gestresst und "professioneler" unterwegs als die meisten alten schachteln die dieselbe strecke hatten.

Eigentlich wollte ich ihr ja mit dem Koffer tragen helfen aber ich hatte zu der zeit mein comming in und war ein bischen sehr paranoid.

Manche Kinder können sowas wieder andere sind damit überfordert.

[dex]

Eigentlich wollte ich ihr ja mit dem Koffer tragen helfen

Hmm. Irgendwie denk ich, sie hätte Dir in die Eier getreten.

[Amiga]

Das ist auch ein Knackpunkt,die Frage ist doch ob das Kind das wirklich von sich aus will und nicht nur weil es ihm aufgezwungen wird von den Eltern die ihrem Kind das Ganze auch noch schön reden.

[Bird of Hermes]

Hmm. Irgendwie denk ich, sie hätte Dir in die Eier getreten.

Süsser süsser schmerz.
Bei ihr wärs mir egal gewesen ich hätt sie dann einfach kuro kagami genannt.

[Felicitas]

Manche Kinder können sowas wieder andere sind damit überfordert.

Stimmt, und als Vater oder Mutter muss sollte man das einschätzen können. Ich habe auch nicht gesagt, das das Ergebnis zwingend schlecht sein muss, aber es wäre nicht die Art der Erziehung die ich für mein Kind vorgesehen hätte. Angst hätte ich, ja, aber das wäre nicht das Entscheidende. Als Vater würde ich immer so handeln wie ich es für mein Kind als das Beste erachte, auch wenn ich selbst darunter leiden muss. Ich denke aber das ich um meinem Kind den richtigen Weg zeigen zu können bei ihm seien muss. Nicht als jemand der ihm alle Entscheidungen abnimmt, aber als jemand der es dabei unterstützt und beobachtet.

[Ovid]

Gibt keine allgemeingültige Antwort. *schulterzuck*

Ich stell mir grad so vor, wie eine 9-Jährige vor einem "runden Tisch" voller Erwachsene steht und zuhören muss wie heiss disktutiert und gefochten und gekämpft darüber wird, was das Beste für sie sei und das nur abhängig davon, dass sie 9 Jahre alt ist...

Als wäre das Alter die einzige Eigenschaft, die Kinder haben. So empfinde ich viele Diskussionen. Die einzige Variable von der man alles abhängig macht: das Alter.

[Felicitas]

Natürlich ist das Alter ein Bewertungsfaktor wenn es darum geht die wahrscheinlichen Fähigkeiten einer Person einzuschätzen. Aber wenn es um so eine Frage wie hier geht muss man natürlich jede Person egal welchen Alters einzeln einschätzen. Nichts desto trotz, es bleibt hier die Entscheidung der Eltern, was sie für richtig oder falsch erachten. Das mein Kind so etwas auch will wäre für mich natürlich Grundvoraussetzung.