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Bruno
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TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Bruno »

TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

"Tideland" ist ein 2005 entstandener Film von Terry Gilliam. (Romangrundlage: Mitch Cullin)
Der Film wurde bei seinem Erscheinen stark kontrovers und vielfach ablehnend aufgenommen. In den deutschen Kinos wurde er nicht gespielt, auf DVD ist er aber in einer deutschen Synchronfassung erhältlich.

Für Girllover ist der Film mitunter aus zwei Gründen interessant: Zum ersten, weil die 9-jährige Jodelle Ferland in der Hauptrolle der Jeliza-Rose zu beeindrucken weiß, zum Zweiten, weil eine pädophil anmutende Beziehung zwischen einem Erwachsenen und einem Kind thematisiert wird. Die vielen Zitate aus "Alice im Wunderland", die einen Bezug zu Lewis Carroll herstellen sollen - Jeliza-Rose liest immer wieder Passagen aus dem Buch -, sind noch das Tüpfchen auf dem I.

Mir selbst hat der Film nicht gefallen. Mein Eindruck war, dass Gilliam die Darstellung von Grauenhaftigkeiten als Selbstzweck offenbar leider wichtiger war, als eine dramaturgisch interessante Geschichte, die die Laufzeit von über 1,5 Stunden rechtfertigt. Und der durch die immer wiederkehrenden Alice-Zitate postulierte Bezug zu Lewis Carroll ist insgesamt - wenn überhaupt - lediglich auf einer sehr oberflächlichen Ebene vorhanden. (Was letzteres betrifft, ist Gilliams Werk freilich beileibe kein Einzelfall.)

Interessant war für mich die Auseinandersetzung mit dem Film aber dennoch. Und nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Film selbst, sondern auch mit den (ebenfalls im Doppel-DVD-Paket enthaltenen) Kommentaren Gilliams zum Film und zu der gegen ihn vorgebrachten Kritik.
Zunächst aber kurz zum Filminhalt:

Das kleine Mädchen Jeliza-Rose (gespielt von Jodelle Ferland) wächst unter drogenabhängigen Eltern auf, die mit ihrer elterlichen Rolle heillos überfordert sind. Als Jeliza-Rose 9 Jahre alt ist, stirbt ihre Mutter. Der Vater zieht mit Jeliza-Rose daraufhin in sein abgeschieden gelegenes, verfallenes Geburtshaus, wo er kurz darauf ebenfalls an einer Überdosis stirbt. Jeliza-Rose lebt nun dort alleine neben der verwesenden Leiche ihres Vaters. Realität und Fiktion beginnen nun für sie zunehmend zu verschwimmen: Sie spricht mit dem toten Vater ebenso wie sie mit abgetrennten Puppenköpfen Zwiegespräche führt. Bei ihren Streifzügen durch die Gegend entdeckt Jeliza-Rose ein anderes abgeschiedenes Haus, in dem Dell und deren Bruder Dickens leben. Der etwa 20-jährige geistig behinderte Dickens lebt ebenso wie Jeliza-Rose in einer von der Realität weitgehend abgekoppelten Traumwelt. Auf dieser Ebene knüpfen Jeliza-Rose und Dickens Kontakt, der sich schnell intensiviert und später auch den Austausch sexueller Handlungen beinhaltet. Am Ende des Films kommt es zu einem Eisenbahnunglück, da Dickens den vorbeifahrenden Zug für einen zu bekämpfenden Haifisch hält und mit Dynamit in die Luft sprengt. Man sieht am Schluss lediglich noch kurz , wie Jeliza-Rose schließlich mit überlebenden Fahrgästen des verunglückten Zuges in Kontakt gerät.

Dass diese Geschichte, besonders auch aufgrund ihrer vielfach sehr detailreichen Darstellung, zu einem guten Teil auf Ablehnung stoßen würde, war Gilliam freilich schon im Vorfeld klar (und die Provokation wohl auch seine Absicht). Im Vorspann des Filmes "entschuldigt" sich Gilliam daher in einer kurzen an den Zuseher gerichteten Vorrede für den Film, und versucht zu erklären, was er mit der Geschichte eigentlich sagen wollte. Sinngemäß ins Deutsche übertragen sagt Gilliam Folgendes:

Viele Menschen werden den Film nicht mögen, viele werden ihn aber lieben und viele wiederum werden am Ende nicht wissen, was sie davon halten sollen. Das wichtigste ist aber, dass sie darüber nachdenken. Beenken Sie bitte Folgendes: Der Film wurde aus der Perspektive eines Kindes gedreht. Was schockierend wirkt, entspringt der Unschuld. Ich lade Sie daher ein, Ihre Erwachsenen-Erfahrungen, ihre damit verbundenen Ängste, Vorurteile, vorgefertigten Meinungen und alles, was den Blick auf die Welt beschränkt, bitte zu vergessen. Versuchen Sie wieder, wie ein Kind zu empfinden: Offen für Wunder, voller Unschuld und vergessen Sie dabei auch nicht den Humor. Denn Kinder sind stark, unverwüstlich und voller Lebensmut. Ich selbst habe, wie ich diesen Film machte, das Kind in mir wiederentdeckt und es hat sich gezeigt, dass es ein kleines Mädchen ist.

Gilliam betont also, dass der Film "aus der Perspektive eines Kindes gedreht wurde". Richtiger müsste es aber wohl heißen: Terry Gilliam hat das Drehbuch so geschrieben, wie er behauptet, dass ein Kind aus seiner Perspektive die Dinge erleben könnte. Das ist doch ein kleiner Unterschied.
Und wenn Gilliam so selbstsicher meint, dass das "was schockierend wirkt, der Unschuld entspringt", so scheint auch hier ein Einwand vonnöten zu sein: Denn wenn in dem Film etwas schockierend wirkt, dann ist es die detailreiche offensichtliche Darstellung von Grauenhaftigkeiten als Selbstzweck, die nicht durch einen übergeordneten dramaturgischen Rahmen wirklich schlüssig gerechtfertigt erscheint. Und diese Darstellung entspricht wohl nicht - wie von Gilliam behauptet - kindlicher Unschuld, sondern ganz alleine Gilliams eigenem - nicht unbedingt unschuldigem - erwachsenen Gehirn.

Wenn Gilliam in dem oben bereits angesprochenen Interview auch die im Film gezeigten - sexuelle Handlungen miteinschließende - Beziehung zwischen dem geistig behinderten 20-jährigen Dickens und der 9-jährigen Jeliza-Rose als "unschuldig und nicht verwerflich" bezeichnet, so scheint auch hier eine nähere Erklärung angebracht:
Der geistig behinderte Dickens kann moralisch freilich nur eingeschränkt für sein Tun als verantwortlich angesehen werden. Das gilt für seine - sexuelle Handlungen einschließende - Beziehung zu Jeliza ebenso wie für den von ihm verübten fatalen Sprengstoffanschlag auf den Zug, den er für einen zu bekämpfenden Haifisch hält. Dass die Taten des geistig behinderten Dickens fatale Auswirkungen auf die Außenwelt haben können - und zwar völlig unabhängig davon, ob sie nun vom (individuellen) moralischen Standpunkt aus unschuldig oder verwerflich sind - zeigt sich spätestens durch das Zugsunglück hingegen mehr als offensichtlich.

Gilliam meint, dass viele Betrachter auch deshalb mit der Tatsache, dass das Kind in einem sexuellen Kontext erscheint, Probleme haben, da sie bei sich selbst ungewollte Reaktionen beobachten. So stellt er etwa im Interview fest:

Wenn das 9-jährige Kind Jeliza sich mit Perücke und Lippenstift herrichtet, verwandelt es sich plötzlich scheinbar in eine attraktive junge Frau. Männer führen sich unwohl, wenn sie das Mädchen plötzlich attraktiv finden, obwohl es in Wirklichkeit erst 9 Jahre alt ist und fragen sich vielleicht, ob sie pädophil sind. Das ist aber ein Unsinn, da es sich ja lediglich um eine Reaktion auf ein sexualisiertes Bild handelt, wie wir es in vielfältiger Weise ständig in den Medien finden und darauf reagieren.

Gilliam meint also, dass erwachsene Männer, die den Film sehen, die kleine Jodelle Ferland in ihrer Rolle als Jeliza-Rose in den Momenten plötzlich selbst "attraktiv" finden könnten, wo sie sich künstlich älter und reifer aussehen lässt.
Damit mag er Recht haben. Ich wage aber zu behaupten, dass bei vielen Girllovern - bei mir selbst weiß ich es sicher - der Fall genau umgekehrt liegt: Das Mädchen verliert durch die versuchte künstliche Elimination der Kindlichkeit an Attraktivität. Freilich: Die Kindlichkeit geht nie ganz verloren, auch dort nicht, wo sich das Mädchen in einem gemachten erotisch-sexuellen Kontext befindet. Aber in diesen Momenten dominiert die Ambivalenz zwischen noch nicht erlangter Erwachsenenreife und dem sich schon Erwachsen-Geben und schafft - in Abgrenzung zur Kindheit und Kindlichkeit - die neue Qualität der Jugend. Wenn genau dieser Zustand der Auslöser für ein Attraktivitätsempfinden seitens des erwachsenen Mannes ist, dann hat Gilliam wohl Recht, dass es sich dabei kaum mehr um Pädophilie handelt (schon gar nicht um Girllove "Carroll'scher Prägung", wie die Alice-Zitate im Film zu Unrecht unterschwellig suggerieren), sondern vielmehr um heterosexuell orientierte - wohl weit verbreitete - Tendenzen eines "Lolitasyndroms".
Dass letzteres durch die moderne (Medien-)Gesellschaft forciert wird und die Kindheit tendenziell eliminiert, ist keine neue Erkenntnis und wurde auch von Gilliam richtig beschrieben, wenn er zB. feststellt:

Beim Casting hatten wir ein Problem: Im Buch ist das Mädchen 12 Jahre alt, d.h. an der Schwelle zur Pubertät. Aber die 11- oder 12-jährigen Mädchen (in Kanada), die wir uns angesehen haben, waren schon nicht mehr unschuldig. Sie glichen zu sehr dem, wozu die Medien sie machen wollten: Sie trugen Miniröcke und waren "schick, wie große Mädchen". Für den Film mussten wir ein Mädchen finden, dass noch kindlich-unschuldig ist, aber dennoch die Filmrolle gut genug spielen konnte.

Gilliam sagt hier am Ende indirekt selber, dass es für ihn offenbar reizvoll ist, seinen eigenen Beitrag zur gesellschaftlich so forcierten exogenen Kindheits-Elimination zu liefern. Wenngleich dies aufgrund des bereits fortgeschrittenen Prozesses - was wohl richtig ist - immer schwieriger wird und man altersmäßig immer früher ansetzen muss. Nun ja.
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Die Zitrone
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Die Zitrone »

-Tideland- ist einer meiner Lieblingsfilme. Absolut perfekt gemacht, wunderschöne Bilder.
Gelöscht_10
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Gelöscht_10 »

Der Film ist gut gemacht, aber ehrlich gesagt hat er mich auch etwas verstört. Das war wohl auch Absicht des Autors. Jeliza ist zum verlieben süß, ich mag ihre Art wie sie mit den teilweise sehr seltsamen Dingen umgeht.
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.

Ich sehne mich doch nur nach Dir,
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MaraFan
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von MaraFan »

Jodelle zählt, nach Dakota, wie zuvor zu meinen Lieblingsschauspielerinnen. Auch in diesen Film ist sie wieder mal Großartig. Komischer weise spielt sie nur in so Psyscho /Horror Filme mit..
robins
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von robins »

Hallo,

den film gibts auf youtube oder gabs.mir blieb nur die erinnerung im kopf wenn die beiden miteinander mit der zunge spielen und sich küssen:lol:werde mir den film wieder anschauen.vielleicht gefällt er mir jetzt mehr.möchte mir jetzt "La cite des enfants perdus (entschuldigungg weiß den deutschen titel nicht),Amour fou,Versteckte Liebe, L`Immoralita,Adieu mon ami,Mein erstes wunder,La Drolesse" bestellen.

auf youtube gibts auch den film "Bandyta" mit till schweiger mit einer kuß und nacktscene :) "Lawn Dogs" gefällt mir auch.irgendwann werd dann eine liste aufstellen mit meinen beliebtesten filmen.muss mir aber viele filme erst anschaun.
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Gambit77
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Wo war die Pädophilie?

Beitrag von Gambit77 »

Terry Gilliams eigenwillige Filme haben mich schon immer magisch angezogen, und „Tideland“ scheint vollkommen seinem Kosmos entsprungen zu sein. Tatsächlich hält er sich aber ziemlich eng an die preisgekrönte literarische Vorlage. Vor dem Hintergrund irritiert es mich, dass der Film so kontrovers aufgenommen wurde. Aber es stimmt schon: Sich ansehen zu müssen, wie ein Kind mit äußerst bedenklichen Situationen und kranken Erwachsenen konfrontiert wird und dies spielerisch verarbeitet, ohne augenscheinlich psychischen Schaden zu nehmen, ist für die meisten Erwachsenen offenbar nur schwer zu ertragen.
Die ‚Liebesspiele’ mit Dickens gehen meines Erachtens nie zu weit und haben mich keineswegs verstört. Ich konnte jedenfalls keine explizit sexuellen Handlungen erkennen. Es ist durchaus vorstellbar, dass auch Kinder untereinander so spielen, und Dickens steht dem kindlichen Zustand immer noch deutlich näher als dem erwachsenen. Zudem wüsste ich gern, was der Film mit Pädophilie zu tun haben soll.
Der Hinweis von Bruno, dass Dickens in seiner Unwissenheit durch sein Verhalten massiven Schaden anrichten kann, ist dennoch nicht von der Hand zu weisen. Auf diese Weise ebnet er Jeliza-Rose schließlich aber auch den Weg in die Normalität und die Chance auf eine behütete Kindheit.

@ robins:
"La cité des enfants perdus“ heißt auf deutsch „Die Stadt der verlorenen Kinder“.
gelöscht_17
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von gelöscht_17 »

Gilliam ist und bleibt einer der besten Regisseure aller Zeiten. Ich kenne und liebe alle seine Filme, Tideland freilich ganz besonders.

BTW - hat schon jemand den neuen von ihm gesehen, 'Das Kabinett des Doktor Parnassus' - ein wie gewohnt geniales Meisterwerk. Mir gefällt vor allem die weibliche Hauptrolle, die zwar nicht in eurem Beuteraster liegen wird, aber ein so aussergewöhnliches Gesicht mit so wahnsinnig grossen Augen hat, dass ich mich spontan in sie verlieben musste. Die Möpse sind für meinen Geschmack zwar etwas überdimensioniert, aber offensichtlich echt, also noch vertretbar. Aber der Mensch ist ja mehr als die Summe seiner Einzelteile...

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Die Nacktfotos erspare ich dem empfindlichen Knudel-GL mal lieber, könnten etwas offensiv wirken anhand unserer Thematik hier...

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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von gelöscht_17 »

Gilliam ist und bleibt einer der besten Regisseure aller Zeiten. Ich kenne und liebe alle seine Filme, Tideland freilich ganz besonders.

BTW - hat schon jemand den neuen von ihm gesehen, 'Das Kabinett des Doktor Parnassus' - ein wie gewohnt geniales Meisterwerk. Mir gefällt vor allem die weibliche Hauptrolle, die zwar nicht in eurem Beuteraster liegen wird, aber ein so aussergewöhnliches Gesicht mit so wahnsinnig grossen Augen hat, dass ich mich spontan in sie verlieben musste. Die Möpse sind für meinen Geschmack zwar etwas überdimensioniert, aber offensichtlich echt, also noch vertretbar. Aber der Mensch ist ja mehr als die Summe seiner Einzelteile...

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Khenu Baal
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Khenu Baal »

Die Nacktfotos erspare ich dem empfindlichen Knuddel-GL mal lieber
Danke *g*.

Was "Tideland" angeht gehöre ich offenbar zu der vom Regisseur genannten Gruppe derer, die mit dem Film nicht viel anfangen können. Fand ihn keinesfalls schlecht, eher verstörend.
Dorian
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Dorian »

Ich schreibe nun mein Review, während ich parallel den Film schaue und schreibe meine Gedanken dazu auf. Ich mache das unglaublich gerne so, wenn ich die Zeit dazu habe, denn so entsteht eine ganz andere Form und ich kann über einzelne Szenen besser nachdenken, als nach dem Film über den unvollständigen Gesamteindruck.
Ein sehr eigenes Review, aber passen für diesen Film. Alle Fehler hab ich drinnen gelassen und es nicht nochmal überarbeitet, um es ursprünglich zu lassen. Mal sehen, wem es taugt...



Wie fängt denn der Film an? Mit einem Intro durch den Regisseur, das ist ja auch selten. Dazu klingt es fast wie eine Mahnung. Tideland, bedeutet "Wattenmeer" und ist wohl eine Anspielung auf Dänemark, um das es am Anfang geht. Mir gefällt "Land der Gezeiten" viel besser. Jedenfalls fällt hier mal der erste Hinweis auf eine pädophile Komponente des Films: Aus der sicht eines Kindes gedreht und der Autor hatte überspitzt formuliert sein comming in mit 64 und fühlt Sympathien zu dem kleinen Mädchen in sich.


Der Anfang ist wunderbar, die kleine Spielt (allein) und ist glücklich, dann hat man aber das Gefühl im falschen Film zu sein, denn sie setzt dem Vater nen Schuss (H) und massiert der Mutter die Beine, die sie voll heult und mit Zagarettenqualm voll pustet. Echt ein krankes Missbrauhcszenario.
Richtig bewusst, wurde mir der Rollentausch erst, als die Kleine dem Vater aus Alice im Wunderland (zweiter Hinweis auf eine Pädo-Komponente)vorliest. Es ist eine richtig verkehrte Welt und es müsste eigentlich anders um sein, die Erwachsenen müssten sich liebevoll um sie kümmern und Sie dürfte ihre Kindlichen Probleme haben. Das nun die Erwachsenen ihre Erwachsenenprobleme (Drogen, Soziale Probleme etc.) haben und die kleine sich darum kümmert, wie die Mutter, die ihrem Kind das Fläschchen macht bzw. sie ihrem Vater die Spritze, gefällt mir schon sehr gut im Bezug auf den Titel bezogen. Bei den Gezeiten wechselt sich auch etwas ab und es dreht sich um 180 Grad.

Der Tod der Mutter ist auch krass in Szene gesetzt. "Mom ist Tod, was soll das", der Vater beginnt Gegenstände auf das Bett und die Tote zu werfen und versucht das ganze in Wikingermanier anzuzünden. Seine Tochter, die wirder erwachsen handelt und mit der Stimme der Vernunft spricht, hält ihn davon aber ab, mit der begründung, dass sonst das ganze Haus abbrennen könnte. Ihr Vater geht zur nächsten impulsiven Handlung über, die aus der Flucht, wegen der Angst besteht, dass das Jugendamt ihm sein Kind weg nehmen könnte.
Sie erträgt es alles einfach, ihre Welt erscheint für mich furchtbar, aber für sie ist es gelebte Normalität.

Im Haus ihrer Oma angekommen, verkennt der Vater, dass seine Mutter längst tod ist und das Haus seit langem unbewohnt ist. Wie ernst er das nimmt, weiß ich nicht, aber der Charakter ist derartig abgedreht, dass es möglich wäre. Sie fällt wieder in ihre Fantasiewelt, in die der Zuseher nun ein wenig mehr Einblick bekommt. Zu schön, wie sie den sterbenden Schwan spielt, zu schade, dass kein Arzt da ist um eine Diagnose zu stellen für das Blut in ihrem Mund. Ich tippe auf einen Milchzahn, aber weiß, dass die Szene später noch wichtig sein könnte.

Wie sie Spielt mit den abgetrennten Puppenköpfen (elisarose und Mstique) , ist wirklich eine wahre Freude! So könnte der ganze Film und das ganze Leben sein. Traumhaft. "Nur Glühwürmchen können verzauberte Feen sein" Hach...
Und es gibt ein kleines Dejavu für mich. Sie findet eine kleine Tür, als sie dem Eichhorn auf den Fersen ist. Das ist wie Alice im Wunderland!

"Sind deine Ferien noch nicht zu Ende, Daddy?" Fragt sie engelsgleich, als sie wieder bei ihrem Vater ist, der noch immer voll auf dem Trip und dadurch unansprechbar ist, um so die Nacht zu verbringen. Auch nach dem Aufstehen, keine Regug, nach dem Spielen, keine Regung. Ist er nun auch tod, hat sie ihm eine Überdosis gespritzt und wird, wenn sie erwachsen ist ewige Schuld empfinden? Sie macht ihn zur Puppe, spielt mit ihm, denkt nicht an den Tod, woher soll sie auch wissen, was es ist?

Nun trifft sie draußen ihre schwarze Hexe, ihren Hausgeist und man kriegt echt Angst beim zusehen! "Sie hasst mcih nciht, sie mag mich" schreit sie rennend auf dem Rückweg, nachdem der erste Schreck verflogen und eine smpathie zu der eigenartigen Frau emporgestiegen ist. "Zuhause" angekommen, ist der Vater noch immer Tod und mich erinnert das ganze nun etwas an Psycho, indem Frau Bates auch immer regungslos im Stuhl sitzt und angesprochen wird. Gruselig, aber für die kleine ist er noch voll da und sie erzählt ihm alles Schöne, es ist ihr Kindheit und die gestaltet sie sich so aufregend und lässt sie sich von keiner toten Mutter, keinem Junkievater und keinem Geist verderben. Sie ist so stark!

Die Synchro ist zwar irgendwie mies, aber ihr quickendes vitales Lachen, ist KiPo für die Ohren! Sorry, was poetischeres kam mir gerade nicht in den Sinn und soweit liest hier sicher auch kein normaler Mensch :)

Wieso muss ich, wenn ich Kürbisse sehe an der Zauberer von Oz denken? Cinderella in ihrer Kutsche liegt näher, aber für mich sind Kürbise aus Oz. Genau dorthin geht sie nun: zum Haus der Hexe bzw,. des Geistes. Sie hört mit, dass das Kannienchen geschlachtet werden soll und rennt direkt zum Bau und warnt es. Zuhause erzählt sie Mstique von ihren Erlebnissen und belügt sie! Sie wurde nich eingeladen in das Haus und auch das Radio wurde nicht repariert. Und Mystique antwortet... Mit verschlägt es die Sprache, ohne das ich gesprochen habe, aber sie antwortet wirklich? Bislang hat die kleine doch immer für sie gesprochen... Nun antwortet sie aus dem hinteren linken Lautspecher meiner 5.1 Anlage. Unheimlich!!! Wird sie nun von ihrer Fantasie heimgesucht und hört wirklich Stimmen?

Wielang der Vater schon schon so dasitz, weiß man nicht genau, aber er scheint schon übel zu riechen und die Fliegen kreisen auch schon um ihn. Plätzlich taucht ein Irrer auf, es ist . Er ist der Bruder von Dale, der Hexe nd scheint Geistig verwirt zu sein, aber harmlos. Es ist Malerisch, wie er seine Taucherbrille aufhat und in gefolgt von der kleinen Lolita, der roter Lippenstift fantastisch gut steht, durch das mannshoch gewachsene Feld "taucht". Sie hat ein so schönes Lachen und scheint einen Freund gefunden zu haben, der genau die selbe Phantasie spielen und leben kann, wie sie. Können nur Kranke wie Kinder sein?
Er führt sie zu seinem Versteck, wo die Kleine etwas entdeckt und fragt: "Was soll das denn sein, ein Periskop?" Woher hat sie denn den Begriff? Wieso sie so gut lesen kann, hab ich mich schon anfangs gefragt, aber nun das noch, weil zur Schule ist sie ganz ganz sicher nicht gegangen!
Als er weg muss, ruft sie ihm hinterher "Machs gut, mein Freund! Ertrink' nicht!" und die Kamera entfernt sich langsam von ihr. Sie steht allein auf den Gleisen und mich macht es leicht traurig.


Es folgt ein genial inszenierter Traum einer Unterwasserwelt. Besser, als die hässlichen CGI-Bienen vorhin, sieht es aus und ich habe das gefühl auch unterwasser zu sein. Alles ist schwerelos, himmlisch. "Keine Angst, Capt. Dickens (Nemo?) wird uns retten! Er ist gerade weit unten im Meer er taucht in die Tiefe, dahin wo all die Träme gemacht werden. Er schländert an der Küste entlang, wo das Treibgut aus Träumen und Hoffnungen gestrandet ist. Dickens, mein tapferer Capitän."


GENIAL und vermutlich das Herzstück des Films ist der Sex zwischen de Hexe und dem Lieferanten aus der sicht von der kleinen! Es wird abgerundet durch den Dialog mit Mystique, die beschreibt und interpretiert. Sehr gut gemacht, leider irgendwie etwas kurz. "Sie saugt sein Blut aus, wir sind als nächstes dran" wäre doch ausbaufähig gewesen, aber sie rennt weg und hört leider auf zu beobachten.

Am nächsten morgen, ist der Captain zu besuch und sie reden über ihren Vater. Das er tod sein könnte, was nun eigentlich absolut sicher ist, kommt ihr nicht in den Sinn, den Gestank schiebt sie auf seine schlechten Manieren zu Lebzeiten und Fürze. Dickens ist spielt mit ihr und hält sich nicht mit Nichtigkeiten, wie dem stinkenden toten Mann auf, sondern ist mit ihr Kind, was ihr allerdings langsam nicht mehr so gut gefällt, Sie bekommt hunger und möchte Mystique retten, die am Vortag in den Kanienchenbau gefallen war.
Als sie sie nicht finden, sagt sie ganz traurig: "Sie ist tod!".

Die Situation eskaliert, als der Monsterhai über die Köderfäht und die Hexe mit ihrer Donnerbüchse schreiend auf Elirose zurennt, die rückwärts in den Kanienchenbau gesogen wird. Sie erwacht in ihrem Bett und hört, dass draußen Menschen sind und sieht nach, obwohl ihre Freundinnen sie warnen.
Sie steigt langsam die Stiegen hinunter, grünes Licht strahlt nach oben und ihr Vater liegt am Boden und kniend über ihm die Hexe!
Es sieht aus, als würden sie in einem Operationssaal sein und ihn gerade aussaugen, als sie entdeckt wird. Wirklich ein ekelhafts bild, wie er bis auf die Unterhose unbekleidet da liegt, die haut ganz blass und die Venen deutlich sichtbar. Die Hexer errzählt, was sie ungeheuerliches mit dem toten vo hat und stickt mit einem Messer in dessen Bauch, als die kleine ohnmächtig wird.
Für mich ist das der American Albdream... Rednecks/Hinterwäldler die Menschen ausweiden. Schon hundertmal gesehen von Texas Chainsaw Massacre bishin zu Wrong Turn.

Sie wird aufgeweckt und sieht ihn oder besser seine Haut und fragt direkt: "Geht es nun ein weng besser?". Es wird wieder zu einem aus erwachsenersicht kranken Ritual, beidem sie zwei ihrer geliebten Freundinnen in seinen Bauch gibt, der darauf zugenäht wird. Er soll wohl ausgestopft und erhalten werden.

"Wir räumen dein Haus auf. Wo sauber ist, wohnen saubere Leute"

Könnte mein Lieblinkszitat aus diesem Film werden. Sick!
Nun beginnt unter untermalung eines fröhlichen Liedes der Putz und man kriegt fast das Gefühl, als würde neues Leben in das Haus einkehren. Alle verstehen sich, es gibt eine Kissenschlacht und es macht Spass.

Nun folgt das gemeinsame Essen, was geprägt von einem religiösem Gebet ist und mir gar nicht gefällt. Je kränker, desto religiös, so kommt es mir vor und wäre der Film noch ein wenig blutiger, stünde er sicher in der Horrorabteilung, da er nun doch einige Parallelen aufweist.

Ich frag mich echt, wie die das mit der kleinen gedeht haben... einen ausgestopften für einen Film zu küssen, kann ja schon nicht einfach erklärbar gewesen sein. Im Film fügt sie sich aber und es entsteht auch durch das Essen eine klassische Famieliensituation. Ausgestopfter Mann, Mütterliche Frau und zwei Kinder. Immer widerkehrend ist das Thema Tod!

Der nächste Traum ist schon ein Stück eigener... Auch das sie mit Dickens spielt und ihn dabei mit Lipenstift schminkt, erscheint mittlerweile als normales Spiel. Wie würde es sein, wenn das nun jemand sieht und einfach in diese sureale Welt eintritt? Geisteskrank, wäre sicher das Urteil. Aber es ist so schön, wie sie spielen!
Und es kommt zum ersten Kuss. Von ihm mit Gefühlen, wird er von ihr als doof abgetan. "Doofer Küsser" und ich denke wieder an Pädophilie, als erzählt wird, dass Dickens von der Alten Frau auch gekussiet wurde, als er klein war... Somit armt er es gerade nur nach. Das es sich dabei wirklich um mehr, als nur Küsse handelt, war mir schon klar, bevor er beschreibt, dass es ZK waren. Das mit der Schlange gefällt mir gut, muss ich auch mal ausprobieren... Ihm jedenfalls scheint es gefallen zu haben.
Ach und schon wieder wird eine latent sexuelle Szene, die sich sicher noch spannend weiter entwickelt hätte unterbrochen...

Oh, doch nicht zu Ende, nur an einen anderen Ort verlagert. Nun geht die kleine aber ran... Mit ihrer Kindlichen Neugierde, möchte sie Dickens Dick sehen. Ich bin gespannt, ob sie dann das Verhalten, was sie zuvor bei der hexe gesehen hat imitieren wird und dabei von einem Arbeiter der Baugrube erwischt wird und der arme geistig benachteiligte den amerikanischen Schuss (=Todesspritze) dafür bekommen wird.

Hm, nein. Nichts passiert. Nun ist die Szene wirklich vorbei und es ist gut.
Sie spricht wieder mit einer ihrer Freundinnen über Jungs und probiert aus, wie das Küssen so ist und erzählt ihr, dass sie zusammen sind!
Welcher normale Mensch soll den Film bitte verstehen? Verstehe ich ihn richtig?

Frag mich echt noch immer, wie man wissen kann, was ein Pereskop ist, aber gleichzeitig denkt, dass man vom Küssen ein Baby bekommt. Langsam macht das Sinn für mich, dass es so dargesteltl wird, denn das Wesentliche wird den kids nicht mehr beigebracht, wobei hier ja eigentlich gar keine Erziehung statt gefunden hat.

Nun geht sie zum Hexenhaus, in Brautkleid! Aber sie trifft niemanden an.
Lol flash! Sie "trifft" das Eichhorn, welches redet und sie versteht es auf einmal!!! Dickens ist jedenfalls auch dort und sie reden und sie besteht schon darauf sein "Geheimnis" zu sehen.
Nun kommt nicht der "Sexual Harassment Panda" aus Southpark, sondern das Sexuellebelästigungseichhörnchen und spielt sich als Moralapostel auf mit dem Argument, dass Neugierde es auch in den Käfig gebracht hätte...

Dickens läd sie zu sich, in sein Zimmer ein. "Setz dich lieber aufs Bett, damit dich nicht noch was kaputt macht" Oh oh oh, pöse Pädosprüche, die mich erahnen lassen, was diese Kriminelle Plant!
nun liegen se schon aufeinander und wackeln mit ihren Schlangen... Wieso nicht nebeneinander..... muss das so sein? Lol, ja. Damit er vom Bettfallen kann um Panik zu bekommen, "Mama" geweckt zu haben.

Um nachzusehen, gehen sie in das Zimmer der mutter und wie zu erwarten war, ist auch sie nur mehr ein Fetzen Haut. Aber die kleine Entdeckt die Karte von Jutland, sowie Familienfotos von ihrem Daddy mit der Hexe, die damals nicht so aussah. Es macht den Eindruck einer normalen Amerikanischen Familie, der er gut geht. Was also ist passiert, dass ihr Vater zum Junkie und ihre Tante (?), die Hexe zur Hexe wurde?
Ach, sie waren nicht Bruder und Schwster, sondern Küsser, also ein Paar?
Die Situation eskaliert, als die Hexe in der Tür steht und die beiden im Verbotenen Zimmer erwischt. Sie hat Mystique! Woher denn das bitte? Der Captain bekommt einen epileptischen Anfall und die Hexe kümmert sich um die Mutter, die ein klein wenig verbeult aussieht, dachdem sie die kleine auf ihr gesicht geworfen hat.

Sie rennt zum anderen Haus, zu ihrem Daddy und beichtet, dass sie das Eichhörnchen frei elassen hat und große Angst hat und weint sie bei ihm aus. Ihr daddy ist nicht begraben und ansprechbar, sicher ein Vorteil fü die kleine, in einer Angsterfüllten Welt und besser, als mit vor einem Grab zu stehen!

*BÄÄÄM* Ihr Schluchtzen wird durch eine Explosion (schon die zweite im Film) unterbrochen. Da ist ein ganz dicker Fisch ins Netz gegangen... so, als hätte man nicht mit Angel oder Netz, sondern mit Dynamit gefischt...

"Das Ende der Welt" sagt sie.

Und läuft zum brennenden Zug. Wird sie sich unter die Menschen mischen und in den Wirren von einem Retter entdeckt werden und so ein neues Leben beginnen?

Sie schreitet durch die Verletzten, ein Horrorszenario, welches ich selbst immer wieder habe. Ein Kind, welches apartisch nach einem Tsunami oder Erdbeben durch Gott geschützt wurde und apathisch durch die Reihen der klagenden geht und seine Eltern sucht. Hier ist es aber anders!
Sie findet Dickens und güßt ihn mit den Worten "Dickens, du hast ihn getötet! Du hast den Monsterhai getötet, dickens, ich liebe dich so!"
Kein Gefühl, dass da Menschen und Kinder zu Schaden gekommen sind...

Und wie erwartet, wird sie von einer Dame angesprochen, die ja denken muss, dass sie in dem Zug gesessen hat. Selbst die verrückte Hexe, die nach Dickens ruft, passt nun in diese Welt!! Sie bekommt Essen und eine Herzliche Umarmung *schnief* von der Frau, die genau so allein zu sein scheint und sich vielleicht zum ersten mal in ihrem kleinen Leben fürsorglich um sie kümmert
Ein magischer moment, indem die Glühwürmchen wiederkehren und umherschwirren.
Wahhh, was für ein gelungenes Ende!!!!!

10/10

"basieren auf der Novelle "Tideland" von Mitch Cullin.
Schade, scheint es nicht in deutscher Sprache zu geben...

Gut, dass ich ihn auf DVD habe (sogar wirklich jetzt, nicht kopiert!) kann ich mir das Intro nocheinmal ansehen!

"Viele werden den Film nicht mögen, viele ihn aber lieben."
Ich liebe ihn nicht, aber er ist wirklich sehr sehr gut!
Was man davon halten soll... Ich halte was davon und ob das noch jemand tut, kann er ja, wenn er obriges liest erfahren.

Der erste Film, der aus der Perspektive eines Kindes gedreht wurde? Ich weiß gerade nicht... "Was schockieren wirkt, entspringt der Unschuld".

Wie stark und unverwüstlich Kinder sind und was sie ertragen können, zeigt der Film. Allerdings halte ich wenig von dieser "glorifizierung", denn Kinder sind verletzlich!






laut ebay hab ich den film letztes jahr gekauft. bewerung abgegeben, meint ihr, dass ich den finden würde????
naja "a promise i kept" und "angela" bleiben noch, wobei ich mir vorallem von letzterem viel verspreche. aber verdammt, wo ist die doofe dvd nur.

edid : die ahs war schuld! lag unter den flyern:D
War eine Zeit, da war ein Gott verliebt; In eine Taube weiß und rein; Hat sie gejagt, jedoch die Taube flog; In einen Wald ganz tief hinein © http://www.ostmusik.de/bernsteinlegende.htm Text: Kurt Demmler
Gelöscht_21
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Gelöscht_21 »

War der Pädo da auch nackt???

Stewy
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Shirley
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Shirley »

Stewart Otis hat geschrieben:War der Pädo da auch nackt???
es gab keinen pädo...

hab mir den film gerade angesehen... jodelle ist soooo süß und ihre stimme *_*
(ja, ich hab den im o-ton gesehen xD)


gut... ziemlich gut... aber auch seltsam... sehr seltsam...
"Nun wie gefallen sie dir?", fragte Marilla.
"Ich kann mir vorstellen, dass sie mir gefallen", antwortete Anne vage.

Anne bekommt neue Kleider
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Sakura
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Sakura »

Hallo zusammen,

gerade ärgere ich mich über fast zwei volle verschwendete Stunden.
Ich habe "Tideland" gesehen.

Dieser Film ist überflüssig, denn er spielt in einer völlig von der Realität losgelösten Parallelwelt.
Die Ekelhaftigkeiten und Gruseligkeiten sind jedoch so inszeniert, dass der Normalkinobesucher sich nicht gleich mit Grausen abwenden muss. Das Ganze ist auf interessante Weise ästhetisiert, aber gerade dadurch schlicht unwirklich und ohne Aussage.
Die Begleitung durch Alice-Zitate soll der krausen Handlung etwas Tiefe verleihen durch gestohlene Bezüge zu diesem Text, denn aus sich heraus kann der Film sich nicht rechtfertigen.

Ärgerlich mal wieder aus Sicht eines GL, dass nochmals ein widerlicher Schwachsinniger als Partner eioner "Beziehung" zu dem Kind herhalten muss, als ob ein geistig intakter Mensch das nicht noch besser könnte. Das löste bei mir den selben Verdruss aus, wie "Digging to China (Träume bis ans Ende der Welt)", in dem das gleiche Stereotyp benutzt wurde.

Die ganze Geschichte soll konsequent aus der Perspektive des Mädchens heraus konstruiert werden, aber dieser Ansatz geht spätestens dann nach hinten los, wenn ihr "Freund", der ihr hoffnungslos unterlegen ist, auftritt und sie, nach den Jahren in der Szene ihrer Eltern, aus der sie kommt, noch dem Glauben anhängt man würde durch Küssen schwanger.
So ein Blödsinn!
Zwar gelingt es, durch den Diebstahl an "Alice im Wunderland", die Erlebnisse der Kleinen so darzustellen, dass sie als isolierte Parallelwelt eines Kindes glaubwürdig wirken, das mit einer grässlichen Realität konfrontiert wird, aber eben diese Ästhetisierung wirkt zynisch verharmlosend, denn solche Kinder gibt es wirklich - und die leben eben nicht in einer Traumwelt, sondern müssen ihre brutale Wirklichkeit täglich durchstehen.
Dies ist der zweite ärgerliche Aspekt, den auch der normale Zuschauer, der mit Verstand hinguckt, nicht ohne Protest hinnehmen wird.

Erst am Schluss, als das völlig verdreckte Kind von einer Frau aufgelesen wird, die eine vom Schwachsinnigen verursachte Zugentgleisung überlebt hat, entsteht eine Ahnung einer Zukunftsperspektive für de Kleine. Das rettet den Film nicht.

Fazit: Ein Film der für den unbedarften Zuschauer künstlerisch nur deshalb nicht ganz missraten ist, weil er sich der Literatur als Stützkorsett bedient, aber in seiner schieren Existenz neben einer Wirklichkeit, die er verhöhnt, nur eine Obszönität darstellt.

Sakura
"Destiny is always revised. Anytime, everywhere." (Siddhartha)
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von gelöscht_06 »

Willkommen in der Welt von Terry Gilliam... Sakura.
Die Dunkelheit ist das Tor zum Licht
Das Elend ist der Weg zur Schönheit
Der Tod ist die Schwelle zum Leben
{Quelle: Pans Labyrinth}
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Sairen
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Re: TIDELAND, Terry Gilliam und Pädophilie

Beitrag von Sairen »

Ich habe ihn gesehen und sagen wir es mal so: Jodelle ist der einzige Grund, warum ich den Film überhaupt zu Ende gesehen habe.
Man findet keinen wirklichen Zugang zur Story. Man sieht nur ein Spektakel aus Kleinigkeiten welchem hier aber zu einem "Mysterium gespickt mit versteckten Narichten" wird.
Der Alice im Wunderland Bezug wirkt wirklich aufgedrängt, und bringt die Geschichte keinen Zentimeter weit.
Die Geschichte stolpert so vor sich hin. Man hat keinen Schimmer wohin sie sich entwickeln wird, und nach einiger Zeit verliert man auch das Interesse wohin.
Ihren Vater fand ich wirklich interessant, und war wirklich enttäuscht als er starb. Die Freaks die dann seinen Platz einnehmen wirken haltlos und ohne jegliche Konsistenz. Sie wirken nur als Hilfsmittel die Story möglichst verwirrend und anstößig zu machen.
Das einzige was mich aber wirklich geschockt hat, war, als ich nach einiger Zeit gemerkt hatte, dass erst die Hälfte des Films vorbei war.

Insgesamt wurde ich dem Film eine 1/10 geben.
See you on a dark night
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