Sieben- und achtjährige Cousinen für „Sexdienste“ mit fünf Euro bezahlt
Bonn/Troisdorf - Der Fall von Kindesmissbrauch wäre vielleicht nie ans Tageslicht gekommen und war bei den Beteiligten fast schon in Vergessenheit geraten. Aber das Bundeskriminalamt in Wiesbaden war durch eine Flut von kinderpornographischem Material auf einen 31-Jährigen aus Troisdorf aufmerksam geworden. ...
...Bei der Hausdurchsuchung fanden [die Ermittler] neben dem Material, mit dem sie gerechnet hatten, zudem noch obszöne Sexfilme mit Kindern, die offenbar „hausgemacht“ waren.
Der Angeklagte räumte sofort ein, dass die zwei Mädchen auf den Handyvideos seine Cousinen sind, die zu Beginn der sexuellen Übergriffe sieben und acht Jahre alt gewesen waren.
Acht Jahre nach dem schweren Kindesmissbrauch hat die Jugendschutzkammer des Bonner Landgerichts den Troisdorfer nun in 30 Fällen zu vier Jahren Haft verurteilt.
Zwei Jahre lang waren die beiden jungen Cousinen bei ihm vorbeigekommen. Für ihre „Sexdienste“ wurden sie mit Taschengeld – mal waren es zwei, mal fünf Euro – entlohnt. Auch gab der Angeklagte ihnen Pfandflaschen, die sie einlösen und das Pfandgeld behalten durften. Oder er lud ihnen Filme herunter, die sie gerne sehen wollten.
„Die Mädchen“, rechtfertigte sich der Angeklagte, „kamen oft freiwillig, wenn sie wieder Taschengeld brauchten.“ Für die Bonner Jugendrichter gab es dennoch kein Pardon: „Auch wenn die Kinder freiwillig gekommen sein sollten, ist das ein schweres Verbrechen“, hieß es im Urteil. Der Angeklagte habe die kindliche Neugier der Mädchen schamlos für seine pädophilen Neigungen ausgenutzt.
Vorfälle vergessen
Durchaus ungewöhnlich an dem Fall: Die beiden Cousinen sind durch die Übergriffe offenbar nicht traumatisiert. Denn als die Polizei die Frauen, heute 17 und 18 Jahre alt, befragen wollte, sei eine der beiden Cousinen regelrecht überrascht gewesen.
Sie habe die zweijährige Episode vergessen, komplett aus ihren Erinnerungen gestrichen, berichtete ein Polizeibeamter durchaus erstaunt im Prozess. Die Zweite soll bis heute noch freundschaftlichen Kontakt mit dem Angeklagten haben.
Quelle: http://www.rundschau-online.de/25386146 ©2016
[leicht gekürzt]
"ungewähnlch an dem Fall..."
Re: "ungewähnlch an dem Fall..."
"Durchaus ungewöhnlich" für das Gericht und die Zeitung vielleicht, aber ich glaube, das dürfte eher der Normalfall sein. Nun wissen wir nicht, wie diese "obszönen Sexfilme" auf dem Handy des Angeklagten im Detail ausgesehen haben, aber da die Mädchen ja offenbar in keinerlei Art und Weise davon geschädigt wurden und die Ereignisse komplett in Vergessenheit geraten sind, obwohl sich die Vorfälle über zwei Jahre hingezogen haben, kann es sich eigentlich nur um recht harmlose Dinge gehandelt haben.
Da hier weder von "Missbrauch" noch "Vergewaltigung" gesprochen wurde, dürfte es sich wohl um vergleichsweise harmloses Posieren vor der Kamera, vielleicht auch "Doktorspiele" und dergleichen gehandelt haben, also genau das, was vor allem durch die kindliche Neugier angetrieben wird und eigentlich als unschädlich angesehen wird, mit dem Unterschied, dass es hier filmisch dokumentiert wurde und es sich somit um "Kinderpornographie" handelt.
Natürlich fragt sich nun, was in den Köpfen der Mädchen passiert, nachdem sie wieder an die Vorfälle erinnert wurden. Da muss es ihnen im Moment nur mal schlecht gehen, und schon projizieren sie ihre schlechten Gefühle auf den damaligen "Missbrauch", der nach einhelliger Auffassung ja immer schlimm und traumatisch sein muss. Es wäre schade und ärgerlich, wenn ihnen nachträglich das Leben damit versaut wird. Bleibt zu hoffen, dass sie auf der Seite des Angeklagten stehen, das gegenseite Verhältnis war ja bisher offenbar immer gut.
Da hier weder von "Missbrauch" noch "Vergewaltigung" gesprochen wurde, dürfte es sich wohl um vergleichsweise harmloses Posieren vor der Kamera, vielleicht auch "Doktorspiele" und dergleichen gehandelt haben, also genau das, was vor allem durch die kindliche Neugier angetrieben wird und eigentlich als unschädlich angesehen wird, mit dem Unterschied, dass es hier filmisch dokumentiert wurde und es sich somit um "Kinderpornographie" handelt.
Natürlich fragt sich nun, was in den Köpfen der Mädchen passiert, nachdem sie wieder an die Vorfälle erinnert wurden. Da muss es ihnen im Moment nur mal schlecht gehen, und schon projizieren sie ihre schlechten Gefühle auf den damaligen "Missbrauch", der nach einhelliger Auffassung ja immer schlimm und traumatisch sein muss. Es wäre schade und ärgerlich, wenn ihnen nachträglich das Leben damit versaut wird. Bleibt zu hoffen, dass sie auf der Seite des Angeklagten stehen, das gegenseite Verhältnis war ja bisher offenbar immer gut.
- Smaragd aus Oz
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Re: "ungewähnlch an dem Fall..."
Lol, damit ist es jetzt vorbei.[color=#000000]Nabokov[/color] hat geschrieben:Die beiden Cousinen sind durch die Übergriffe offenbar nicht traumatisiert.
Sie habe die zweijährige Episode vergessen, komplett aus ihren Erinnerungen gestrichen

... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
Re: "ungewähnlch an dem Fall..."
@Mitleser:
Ferner:
Hier ist aber die Rede von schwerem Missbrauch....dürfte es sich wohl um vergleichsweise harmloses Posieren vor der Kamera, vielleicht auch "Doktorspiele" und dergleichen gehandelt haben
Und schon bei leichtem gibt es ein Vergessen nach verbreiteter, fachkundig unterstützter Uberzeugung absolut nicht.Nabokov hat geschrieben: Acht Jahre nach dem schweren Kindesmissbrauch
Ferner:
Interessant ist nicht, dass der Angelagte dies aussagt. Das sagen zwei von drei Angeklagten. Interessant ist, dass das Gericht dem nicht widersprochen, sondern es implizit bestätigt hat:„Die Mädchen“, rechtfertigte sich der Angeklagte, „kamen oft freiwillig,
Die Möglichkeit, dass es sowas an sich geben kann, wird hier nicht dogmatisch ausgeschlossen. Damit wird gegen die feministische Lehre sowie gegen die ältere Lehre von der "kindlichen Unschuld" verstossen.Für die Bonner Jugendrichter gab es dennoch kein Pardon: „Auch wenn die Kinder freiwillig gekommen sein sollten,
Re: "ungewähnlch an dem Fall..."
Jep.Smaragd aus Oz hat geschrieben: Jetzt wird alles aufgearbeitet.
Re: "ungewähnlch an dem Fall..."
Naja, die Zeitung schreibt von "schwerem Missbrauch", aber wie üblich ist es dem geneigten Leser freigestellt, was er sich darunter vorzustellen hat, denn es werden ja keine Details genannt, außer den "obszönen Sexfilmen". Irgendwo habe ich gelesen, dass der Missbrauch "schwer" sei, wenn in "Körperöffnungen" eingedrungen wurde, also kann das theoretisch auch ein Zungenkuss gewesen sein. Und klar, selbst wenn die Mädchen aus freien Stücken mit Begeisterung mitgemacht haben, ist es laut Gesetz "sexueller Missbrauch von Kindern" und somit zu bestrafen...
Re: "ungewähnlch an dem Fall..."
Ein kleines Mädchen hat mal meinen Daumen in den Mund genommen und daran ein bisschen gesaugt. Ich glaube, sie wollte einfach nur sehen, wie ich reagiere. Sie ist ein bisschen frech. Mir war das egal und ich hab sie halt machen lassen, nach fünf Sekunden war es dann wohl langweilig für sie und sie hörte auf.
Wenn ich das richtig interpretiere, könnte ich jetzt ins Gefängnis kommen, wegen "schwerem Missbrauch". Ist ja lustig. Oder eben nicht, wenn es dann wirklich so oder so ähnlich geschieht ...
Schon jedes Mal aufs Neue verblüffend, wie realitätsfern, widersprüchlich und destruktiv die Staatsgewalt oft handelt.
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Re: "ungewähnlch an dem Fall..."
Was mir beim Lesen sofort in den Sinn kam: Wenn Untersuchungen über die Auswirkungen sexuellen Missbrauchs gemacht werden, dann finden solche Ereignisse gar keine Berücksichtigung, weil sich jene "Opfer" gar nicht melden und angesprochen fühlen. Trifft auf eine Vielzahl von Fällen zu und verfälscht die Ergebnisse dramatisch (siehe Untersuchungen von Rind et al oder Clancy).
Musste ich an der Stelle einfach mal los werden, da die Anzeigen in Zeitungen, Flyern etc. für solche Studien häufig sinngemäß so anfangen: "Wurden Sie als Kind sexuell missbraucht? ...". Wie selektiv die Zielgruppenauswahl ist und wie repräsentativ die Datensätze sind, wird leider kaum wirklich (oberflächlich schon) hinterfragt.
Musste ich an der Stelle einfach mal los werden, da die Anzeigen in Zeitungen, Flyern etc. für solche Studien häufig sinngemäß so anfangen: "Wurden Sie als Kind sexuell missbraucht? ...". Wie selektiv die Zielgruppenauswahl ist und wie repräsentativ die Datensätze sind, wird leider kaum wirklich (oberflächlich schon) hinterfragt.
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Re: "ungewähnlch an dem Fall..."
Das größte Problem ist doch: Keiner kann es nachprüfen! Würde man es nachprüfen, dann würde man sich strafbar machen!Mitleser hat geschrieben:Naja, die Zeitung schreibt von "schwerem Missbrauch", aber wie üblich ist es dem geneigten Leser freigestellt, was er sich darunter vorzustellen hat, denn es werden ja keine Details genannt, außer den "obszönen Sexfilmen".
Das ist schon eine interessante Konstruktion eines "Rechtsstaats". Wobei man m.E. m.A.n. zu Recht hinterfragen darf, ob es noch rechtsstaatlich ist, wenn die Nachprüfbarkeit an solcher Stelle mit der Strafandrohung quasi ausgehebelt wird.
Als "schwerer" Missbrauch gehen übrigens auch andere Dinge durch als Zungenkuss oder so. Z.B. Wenn der "Täter" in den letzten 5 Jahren schon einmal wegen SKM verurteilt wurde, wenn mit einer Flüssigkeit in Körperöffnungen eingedrungen wird (unter "Juristisches" ist eine BGH Entscheidung dazu gepostet), mehrere "Täter" beteiligt sind (also z.B. drei Kinder irgendwas sexuelles machen - vielleicht sogar nur zwei, da es ja bei Doktorspielen unter Kindern immer auch mindestens zwei "Täter" gibt - das sieht das Gesetz insb. unter Beachtung des Legalitätsprinzips so vor), oder wenn die Handlung z.B. mit einer Kamera aufgenommen wird, um diese Bilder, Filme oder Töne weiter zu verbreiten.
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