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Luna
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US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von Luna »

Hanako Montgomery wurde für VICE (so etwas wie die US-Version der BLÖD-Zeitung) auf die Weltweit größte Animemesse in Japan geschickt. Natürlich müssen Animezeichnungen von Mädchen in leichter Bekleidung auf solche Schmierblattjournalisten pornographisch wirken. Selbstverständlich wird darin dann auch eine sehr große Gefahr für echte Kinder gesehen und schnell so etwas wie ein „auf den Geschmack kommen“ konstruiert. Sie kritisiert das auf der Messe viele Plakate ausgestellt sind, auf denen „Kinder“ in knapper Kleidung abgebildet sind. Dabei sind das ja gar keine echten Kinder, sondern nur Striche. Darunter Charaktere aus Kobayashis Dragon Maid oder In the Heart of Kunoichi Tsubaki.

Später trifft sie einen Mangazeichner. Er versucht der Journalisten zu erklären das es keinen Zusammenhang zwischen den Zeichnungen und echten Kindesmissbrauch gibt. Das seine Arbeit auch echte Straftaten vermeiden könnten. Das darauf in dem Video nicht weiter eingegangen wird ist für uns deutsche ja nichts neues. So einen Standpunkt kann es nicht geben. Diese Erwartung hatte ich auch ehrlich gesagt nicht von so einer schlechten Boulevarddoku gehabt. Mich wundert es ehrlich gesagt das die das überhaupt drin gelassen haben.

Viele zensierte Bilder untermalt mit gruseliger Musik. Musik die auch perfekt in Hitlerdokus passen würden. Natürlich kommt auch ein vermeintlicher Sexualstraftäter zu Wort der die kruden Zugsamenhänge zwischen Lolicon und Kindesmissbrauch bestätigt. Ebenso ein Sozialarbeiter der glaubt das man nicht pädophil geboren wird. Sondern das die japanische Gesellschaft ihre Bürger pädophil erzieht. Das pädophile nicht zu Tätern werden aber dieses Material sie dazu motiviert Täter zu werden. Natürlich kommt auch eine Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes zu Wort und ist über diese Kunstform, wer hätte es gedacht, entsetzt.

Montgomery schleicht sich später auch mit versteckter Kamera in einen 18+ Bookstore ein. In dem das Filmen verboten ist. Die Moderatorin kritisiert daraufhin den Laden auf seinen „unmoralischen Inhalt“ und das man die Mangas dort sogar für unter 10 Dollar bekommt.

Vice hat sich dagegen entschieden das Video in Japan auszustrahlen und kritisiert das die Leute auf anderen Plattformen über das Video diskutieren. Denn vice habe extra die Kommentarfunktion auf YouTube deaktiviert. Warum wohl? Weil die mit Gegenwind rechnen? Besonders aus dem Land der aufgehenden Sonne?


Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich bei so einem Schwachsinn kotzen möchte. Ich habe mich für euch geopfert. Verschwendet bitte nicht eure Lebenszeit :mrgreen:
:arrow: https://www.youtube.com/watch?v=Ky3HqvT3M8E
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naylee
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von naylee »

ZU SPÄT!

3 Sekunden nach dem Aufruf der Adresse schon der erste Schock für mich


"Warning

This video contains graphic content"




Echt jetzt?

=====================

Edit: Ich muss mich korrigieren. Kann gut sein, jemand fühlt sich von den dargestellten Szenen getriggert. Insofern ist die Warnung nicht verkehrt.
Zuletzt geändert von naylee am 01.12.2022, 02:34, insgesamt 1-mal geändert.
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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naylee
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von naylee »

"You can't force someone to stop just because you're disgusted. And you can't create laws just because of personal obejections" (Shinji, Manga artist)



Hat sich schon in der zweiten Minute gelohnt :)



Mal abgesehen davon: die Vergewaltigung eines Kindes zu zeichnen und ihr dabei einen Lustgewinn zu unterstellen ("perverted child") finde ich schon seltsam und nicht gerade förderlich und es widerspricht meiner Einstellung zu kindlicher Sexualität. Aber gibt es in unseren Landen nicht genügend andere Dinge, die ebenfalls äußerst fragwürdig und dennoch gesellschaftlich anerkannt sind?

- Zocken an der Börse kostet Menschenleben und verbrennt den Planeten.
- Wie viele Traumata werden durch Autos bei Kindern verursacht?
- Immer das neueste Handymodell? Den ganzen Elektroschrott können wir demnächst ja auf den Mond schießen
- Wie oft wird das Kindergeld hierzulande verraucht und versoffen? Das wäre mal eine Statistik wert!
- Der Weihnachtsmann... mittlerweile Gallionsfigur für unsere oberflächliche Konsumgesellschaft



Hat der Comiczeichner tatsächlich gesagt, er fühlt sich sexuell zu Kindern hingezogen? Unverpixelt in die Kamera, einfach so??? Wo bitteschön kann ich den Ausreiseantrag nach Japan unterzeichnen?
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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naylee
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von naylee »

Zu dem Sexualstraftäter, der hier als "pedofile" betitelt wird, muss ich allerdings trotzdem noch was loswerden.

Er gibt an, er sei in seiner Jugend, während der Collegezeit mit sexuellen Inhalten diesbezüglich konfrontiert worden, und dies sei dann seine "sexuelle Welt" geworden. Darin sehe ich sehr wohl eine Gefahr. Gewalt gegen Kinder kann und darf keine Normalität sein, die unreflektiert abgebildet und damit auch konsumiert wird.

Gleichzeitig ist das aber auch der Knackpunkt an dem Video. Es wird nicht unterschieden zwischen gewaltverherrlichenden Mangas und sexuell expliziten Mangas. Und damit bläst VICE genau in das Horn, welches hierzulande (und höchstwahrscheinlich auch in Amerika) allzeit Präsenz zeigt: es wird einfach nicht unterschieden, welche Formen der Pornographie existieren. Es wird kein Unterschied gemacht zwischen Posing (bzw. kleinen Manga-Mädchen in sexy Posen) und Gewalt. Alles ist einfach nur "child pornography".


Fast amüsant kommt das Interview mit dem Politiker Minoru Ogino daher, der hier behauptet, es sei bisher kein Zusammenhang zwischen (gewaltverherrlichenden) Mangas und sexuellem Kindesmissbrauch bewiesen worden. Gerade ein Magazin aus Amerika sollte hier einen kurzen Schwenk auf die Heimat machen und die Parallelen zur dortigen Gesetzgebung ziehen: freie Verfügbarkeit von Waffen und Gewalt in Computerspielen und auf Fernsehbildschirmen. Aber natürlich, was rede ich hier, diese Industrie schafft (auch in Europa) wertvolle Arbeitsplätze. Also steht das nicht zur Diskussion. Komisch.


In diesem Sinne möchte ich folgende Worte von dem vorhin zitierten Comiczeichner hervorheben. Sie legen schonungslos unsere europäische und amerikanische Doppelmoral offen:

"Logically speaking, what I'm doing isn't good. I'm not doing anything praiseworthy. But I haven't broken the law either." (Shinji, Manga artist)
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Leni
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von Leni »

naylee hat geschrieben: 01.12.2022, 01:45
Mal abgesehen davon: die Vergewaltigung eines Kindes zu zeichnen und ihr dabei einen Lustgewinn zu unterstellen ("perverted child") finde ich schon seltsam und nicht gerade förderlich und es widerspricht meiner Einstellung zu kindlicher Sexualität.
Das ist widerlich und ich hab mich fast übergeben beim Zuhören, als er das sagte.

Für mich ist dieser schwammige, übergewichtige Typ in seinem Messie-Kinderzimmer eine ekelhafte und selbst perverse Kreatur! :evil:
Aber gibt es in unseren Landen nicht genügend andere Dinge, die ebenfalls äußerst fragwürdig und dennoch gesellschaftlich anerkannt sind?
Wieso schreibst du das in direktem Anschluss an seine Aussage? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Du allein warst mein Beschützer, Inhalt meines Lebens.
Du warst mir ein Freund und Vater. Ich liebe dich.
:herz:
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naylee
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von naylee »

Weil es bei uns in unserer Gesellschaft so viele Dinge gibt, die unsere Gesellschaft kaputt machen und als total normal und cool angesehen werden.

Rauchen schadet der Gesundheit. Trotzdem wird Rauchen in den meisten Filmen immer als was total cooles dargestellt.

Schnelles Autofahren schadet der Gesundheit. Die Leidtragenden sind meist die, die nicht im Auto sitzen.

Pornographie. Ist ne Milliardenindustrie. Aber bitteschön: Welches Frauenbild wird denn dort vermittelt? Warum ist sie nicht verboten?

Alkohol: Ich möchte nicht wissen, wie viel meiner Steuergelder jedes Jahr zur Schadensbegrenzung von Personen- und Sachschäden, verursacht durch Alkohol, verschwendet werden. Und was passiert? Nichts.

Ballerspiele. Warum muss das Töten im virtuellen Raum zelebriert werden? Da kann ich auch die virtuelle Vergewaltigung eines Kindes zelebrieren. Aber das darf nicht sein. Warum nicht? Gleiches Recht für alle. Denn: Wenn Ballerspiele keine Amokläufer hervorbringen, dann bringt die virtuelle Vergewaltigung eines Kindes auch keine richtigen Kindervergewaltiger hervor. Simple Logik.
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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Leni
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von Leni »

Bin ganz auf deiner Seite.
Du allein warst mein Beschützer, Inhalt meines Lebens.
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Yukio
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von Yukio »

naylee hat geschrieben: 03.12.2022, 23:40 Weil es bei uns in unserer Gesellschaft so viele Dinge gibt, die unsere Gesellschaft kaputt machen und als total normal und cool angesehen werden.
[/Quote]

Hi Naylee,
das ist mir auch schon aufgefallen. Unsere Gesellschaft gibt sich immer so aufgeklärt und "bewußt", daß man glauben könnte, alles würde voller Achtsamkeit getan. In Wahrheit tappt sie im Dunkeln.
Der Fehler ist vielleicht ganz allgemein, daß alles was an Erkenntnisen von den Medien dargeboten wird, nicht mal auf die Bewußtseinsebene vorstößt, wo Entscheidungen gefällt werden.
Es werden nur Reflexe erzeugt, keine Erkenntnisse vermittelt.
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Luna
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von Luna »

naylee hat geschrieben: 01.12.2022, 01:45 Mal abgesehen davon: die Vergewaltigung eines Kindes zu zeichnen und ihr dabei einen Lustgewinn zu unterstellen ("perverted child") finde ich schon seltsam und nicht gerade förderlich und es widerspricht meiner Einstellung zu kindlicher Sexualität.

Auf der einen Seite ist es seltsam und abstoßend. Auf der anderen Seite ist es fiktiv und nicht real. Was in der Realität ein absolutes Nogo ist sollte in der Kunst doch erlaubt sein?

Für mich ist die Kunstfreiheit und die Meinungsfreiheit sehr wichtig. Deshalb bin ich der Ansicht das man solche krassen Werke / Meinungen aushalten muss. Ich muss mir das am Ende des Tages ja auch nicht angucken. Selbst wenn alles zärtlich und kawaii und einvernehmlich gezeichnet werden würde, würde es immer jemanden geben der das seltsam und abstoßend findet. Kritisch finde ich das in solchen Reportagen wieder mal nur Extreme vorgestellt werden, wie ein Pädo oder ein Pädobefürworter auszusehen hat. Ein dicklicher Mann der natürlich BDSM-Lolicon zeichnet. Der auch noch in einer vermüllten Wohnung haust. Damit werden Bilder in den Köpfen der Zuschauer geschaffen das ja alle so Leben müssen.
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

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Leni
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von Leni »

Luna hat geschrieben: 04.12.2022, 13:37 Kritisch finde ich das in solchen Reportagen wieder mal nur Extreme vorgestellt werden, wie ein Pädo oder ein Pädobefürworter auszusehen hat. Ein dicklicher Mann der natürlich BDSM-Lolicon zeichnet. Der auch noch in einer vermüllten Wohnung haust. Damit werden Bilder in den Köpfen der Zuschauer geschaffen das ja alle so Leben müssen. [/color]
Ja, das ist mir auch aufgefallen.
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Du warst mir ein Freund und Vater. Ich liebe dich.
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naylee
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von naylee »

Obwohl ich ihn gar nicht so schlimm fand. Wortgewandt war er, etwas sonderlich sicherlich, aber das sind wir doch alle irgendwo. Die japanische Kultur ist einfach eine andere, ich denke in deren Verständnis ist er weniger schräg als wir hier vermuten.
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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Yukio
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Re: US-amerikanischer Kulturimperialismus trifft auf Japan: „Manga-Industrie fördert Pädophilie“

Beitrag von Yukio »

Hi Luna!
Kann man wirklich von US-Kulturimperialismus sprechen?
Das würde doch bedeuten, daß ein Land die eigene Kultur anderen Ländern aufzwingt, aber die Amerikanische Kultur stieß in Europa schon immer auf große Akzeptanz.
Niemand hat die Deutschen je gezwungen, sich kollektiv Rock 'n Roll anzuhören oder Popmusik mit (meist sinnfreien) englischen Texten.

Im Gegenteil waren es doch die Ostblock-Länder, die hungrig nach westlichem Lebensstil waren und der Genosse Generalsekretär Erich Honnecker hatte befürchtet, daß die "Jäh-Jäh-Musik" das Rowdytum fördere.

Aber wer hungert im Westen nach ruzzischer "Kultur? :rotfl:

Yukio
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