Es geht ganz allgemein gesagt darum, welche Einstellung, Haltung, Gesinnung ein Pädophiler gegenüber seiner Sexualität haben sollte. Besser gesagt, welche man nicht haben sollte.
Meine pädophile Selbstreflektion zeichnet sich vor allem durch Unbekümmertheit, Bewusstheit und Leichtigkeit aus, ein positives anerkennen und erfassen seiner eigenen Neigung in seine Identität.
Marcos, und auch andere Selbstreflektionen, zeichnen sich durch das Erkennen eigener "Abgründe" und übermäßigem arbeiten an einem spezifischen pädophilen Verantwortungsbewusstsein und Bewusstwerdens seines eigenen "Dämons" in sich, aus.
(Wobei ich für diese Formulierung keine Garantie übernehme. Es ist äußerst Schade, dass Marco hier nicht mitdiskutiert)
Der folgende Eintrag sollte noch in Marcos Gästebuch landen, wurde aber nicht freigeschaltet (wie jetzt ca. 4 Stück)
Er richtet sich unter anderem an Humbert02, aber auch an Max.
Die Kardinalfrage in diesem Thread heisst also:Hallo Humbert02,
hilf mir mal ein bisschen auf die Sprünge, damit die "Verantwortung", die du immer ansprichst nicht eine leere Hülse bleibt. Denn, halten wir mal fest, kennst du eigentlich nur meine Worte. Und aus denen klingt Unbekümmertheit.
Machst du den Fehler Unbekümmertheit mit Verantwortungslosigkeit gleichzusetzen? Klingt mein Umgang mit Kindern zu unglaubwürdig? Ich würde gerne erfahren, wo es da genau hängt.
Denn ich ziehe meine Verantwortung, die ich habe, aus zwei wesentlichen Dingen. Erst einmal aus den zahlreichen Rückmeldungen von Lehrern, Eltern, Betreuern, Kindern und nicht zuletzt, die Kinder, die ihren Sprung in die frühe Jugendlichkeit vollzogen haben.
Und zweitens aus meiner über die Jahre aufgebauten klaren Bewusstheit von Grenzüberschreitungen. Das geht so weit, dass ich in annähernd sexuell konnotierten Situationen - sei es auch nur, dass ein Mädchen mich küssen möchte - aus mehreren Ängsten da sofort eine Grenze ziehe. Von mir selbst aus ist da eine deutliche Hemmung gegeben. Wie übrigens auch bei heterosexuellen männlichen Betreuern, die aufgrund von Pädophilieverdacht da leider auch sehr verkrampft sind und sogar normalen situativen Körperkontakt meiden, was sehr Schade ist. Das habe ich heute hinter mir, je mehr ich mit Kindern zu tun hatte, desto selbstbewusster wurde ich mit ihnen unverkrampft und normal situativ umzugehen ohne, dass dies in sexuelle Bahnen gerät, denn da hätte ich deutliche Ängste.
Es ist durchaus möglich, und es fehlt mir irgendwo das pädosoziale(!) Gegengewicht zur reinen sexuellen Diskussion.
Meine ersten Gedanken zu verschiedenen Mädchen sind nicht sexuelle Attraktivitätsmerkmale. Ich sehe ihre Art, ich höre ihre Worte, ich spüre ihre Aufmerksamkeit, und bewundere ihre Schönheit. Und das macht mich bei manchen über alle Ohren verliebt.
Hallo Max,
nun kann ich dich etwas besser verstehen. Ich möchte jetz nicht irgendwie "besser dastehen" als ihr, sondern ich trage die Hoffnung in mir, noch andere zu treffen, die im Ansatz ihre Pädophilie so erleben, und meine Sichtweise als Ankerpunkt erkennen können. Das wäre nämlich sehr erfreulich, wenn man seine Neigung in dieses positive Selbstbild hineinflechten kann ohne in die Negativität abgerissen zu werden und in Depressionen hineinzustürzen.
Vielleicht hast du Max, einfach nur welche kennengelernt, die überfordert waren, zu starke Sehnsüchte hatten, Depressionen usw. Das liegt bei der Neigung doch auch irgendwie Nahe.
Aber es müssen auch sehr viele Pädophile ohne die Therapie auskommen - was heisst müssen - können, wollen, tun es! So viele Therapieplätze gibt es ja nicht.
Ich habe übrigens keinen Kontakt mit Pädophilen im realen Leben. Es ist also überaus schwer da überhaupt einen Überblick zu bekommen.
Für dich Max, dominiert sicher das Pädophilen-Bild aus der Therapie.
Aber wie war das nun eigentlich mit der Charite? Ich las irgendwo mal, dass eine ganze Reihe Pädophiler als "nicht gefährdet" von der Therapie abgewiesen wurden. Es kann also durchaus so sein, dass jemand aus eigener "Kraft", "Bestreben" oder eben angeeigneter Unbekümmertheit sein Leben leben kann.
Welchen inneren Umgang, welche Haltung, und welche allgemeine Einstellung (positiv, negativ) sollte man mit seiner Neigung haben?
Wenn man denn jahrelang mit einer positiven unbekümmerten Weise durch sein pädophiles Leben stapft, sollte man dann die Notbremse ziehen und alles noch einmal überdenken?
Oder, wenn man jahrelang unter angelernten zwanghaften Selbstkontrollen lebt und sich für notorisch gefährlich hält, sollte man dann nicht eher auf eine innere Selbstsicherheit hinarbeiten?