juniorartist hat geschrieben:
Ich stelle Euch hier Tails 2.0 vor. Ich denke mal, den Meisten dürfte das kennen[/b]
Komisch wie wenig Zuspruch das hier bekommt.
Man steht ja mit einem Bein (oder einem Teil eines Beines) schnell im Gefängnis, auch wenn man kosequent nichts verbotenes tut. So oder so hat Tails einige Features, die Pädos echt entgegen kommen.
Woran liegts also?
Kein Bock die vertraute Umgebung gegen etwas anderes einzutauschen?
Weil Linux bäh ist?
Weil es zu kompliziert sein könnte?
Oder weil das Konzept eines Live-Systems nicht Frage kommt? (Also der Umstand dass vieles nicht gespeichert sondern beim Beenden des Systems vergessen wird.)
Ich habe in nem anderen Thread ja meine puristische Handhabung ein wenig beschrieben. In Wirklichkeit kann man bei Tails aber auch einige Konfigurationen usw. verschlüsselt speichern und muss das nicht jedes mal neu einstellen. Und wenn Tails auf einem schnellen(!) USB-Stick eingerichtet ist, läuft es auch flott.
Auch der gleichzeitige Betrieb des normalen Systems und Tails ist möglich, wenn man Tails in einer virtuellen Maschine laufen lässt. Das klingt zwar furchtbar nerdig und kompliziert, ist es aber gar nicht für Leute, die etwas Verständnis für PCs haben. Ich habe das mit Virtual Box ausprobiert und finde es rund. Auf der Homepage von tails gibt es eine prima Anleitung für den Betrieb in Virtual Box. Da kann man eigentlich nichts falsch machen, selbst wenn man eigentlich keine Peilung hat.
Wenn man sich die Anleitung von Tails mal durchliest merkt man, dass den Leuten die dahinterstecken genau die Art von Sicherheit sehr wichtig ist, die Pädos gut gebrauchen können. Ähnlich wie seinerzeit bei der Anleitung von TrueCrypt, allerdings nicht so tiefgehend (die Anleitung von TrueCrypt war aber auch echt gut). Sehr verständlich bekommt man die Sicherheitsfeatures erklärt und die verbleibenden Sicherheits-Probleme werden anschaulich thematisiert.
Um Tails auszuprobieren muss man an seiem PC nichts verändern. Und auch später wird das nicht nötig sein. (Außer ggf. Software für virtuelle Maschinen, aber das ist völlig optional. Das ist eines der Besonderheiten bei Tails: nichts wird am PC verändert) Der einfachste Weg ist, Tails als Iso-Datei runterzuladen ("Install Tails" und dann etwas versteckt "Download only"). Um die Iso-Datei runterladen zu können muss man sich von der Webseite oder von Mozilla ein kleines Firefox-Addon installieren - Ist erstmal seltsam, im Laufe der Zeit aber sehr praktisch, weil so gleich der korrekte Download überprüft wird. Die Iso-Datei dann auf eine DVD brennen, DVD ins Lufwerk tun und den PC dann neustarten. Die meisten PC starten nun von DVD, wenn nicht muss man die Bootreihenfolge so ändern dass das DVD-Laufwerk vor der Festplatte steht. (nicht weiter kompliziert)
Nach dem Start erscheint der sog. Greeter. Hier stellt man Deutsch als Sprache ein, ansonsten (erstmal) nix, dann kommt die normale Oberfläche, Tor startet und dann kanns losgehen. Es stehen eine Reihe von Programmen zur Verfügung. Auf die eingebaute Festplatte kann man nicht zugreifen. Man kann es möglich machen, sinnvoll ist es aber nicht, Daten die man aufheben will speichert man besser auf einem Stick oder einer externen Platte oder dem persisten Speicher falls man den eingerichtet hat. Nachträgliches Installieren von Software wird zwar nicht empfohlen (weil nicht vom Tails-Team getestet) geht aber. TrueCrypt z.B. kann man sehr einfach installieren. Läuft Tails vom Stick (bei DVD nicht) kann man einen persisten verschlüsselten Speicher einrichten, in den Tails auch einige Konfigurationen speichert. Wer gestört wird, kann Tails per Not-Aus runterfahren. Allgemein lässt sich das Runterfahren nicht anhalten, außerdem wird der Arbeitsspeicher komplett durch Überschreiben gelöscht. Nimmt man die DVD oder den Stick raus, startet sich der PC dann wieder von Festplatte als wäre nie etwas anderes gewesen.
Ich finde Tails alltagstauglich und einfach in der Handhabung. Außer dass die Benutzoberfläche im Detail anders ausseiht wie Windows, verhält es sich doch irgendwie fast genauso. Bei jeder Veränderung muss man sich eben an Kleinigkeiten neugewöhnen.
Tails soll ja auch nicht das eigentliche System und seine eigentliche Benutzerumgebung ersetzen sondern erweitern.