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Annika
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Alles über meine Vulva - Enthüllung des unsichtbaren Gesch..

Beitrag von Annika »

Mithu M. Sanyal
Vulva - Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts

Interview Mp3:
http://download.radioeins.de/mp3/_progr ... 0_frau.mp3

Alles über Vanillekipferl und Hahnenkämme
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... 93,00.html

Das öffentliche Entblößen der Vulva war einst ein beliebtes Fruchtbarkeitsritual. Heute gilt es als obszöner Akt. Denn eine unverhüllte Vulva ist bei uns ein Tabu, ein Fall für den Jugendschutz
Hier geht es darum das Wunder der Schöpfung zu verehren, die Vielfalt, Schönheit und Einzigartigkeit der Vulva zu erkennen und alte Sichtweisen und Glaubenssätze zu entlarven - die uns daran hindern, diesen Teil des Körpers magisch und wundervoll zu empfinden.
Was nicht existiert, benötigt keinen Namen, und was keinen Namen hat, existiert nicht, das ist die Ausgangsthese von Mithu Sanyals Kulturgeschichte des weiblichen Genitals, einer Pionierarbeit, denn in dieser Form ist die Präsentation der Vulva noch nicht beschrieben und als subversiver Akt untersucht worden In vergessenen Quellen stößt sie auf fast sakrale Wertschätzung ebenso wie auf hasserfüllte Diffamierung; auf dem Feld der Darstellung wurde der Kampf um die Definitionsmacht über den weiblichen Körper ausgetragen.
Und die Göttin Baubo hat Demeter, die Göttin des Ackerbaus, geheilt, indem sie ihr ihre Vulva zeigte. Die Vulva hat häufig die Welt gerettet.
Auch in vorchristlichen Zeiten galt die Vulva als Glücksbringer. Uralte Steinfiguren mit deutlichen weiblichen Geschlechtsorganen sollten Unheil abwenden. In eine Vulva-Form eingebettet ist selbst der heilige schwarze Stein der Muslime an der Kaaba in Mekka. In Europa waren solche Steinreliefs in Klöstern, Kirchenwänden und Stadttoren eingemauert. "Die Darstellungen sind auch häufig abgegriffen, also Menschen haben sie offensichtlich angefasst und gestreichelt", sagt Sanyal.

Um die Zeitenwende nahm das öffentliche Streicheln ein Ende. Aristoteles definierte das weibliche Geschlechtsorgan als einen nach innen gestülpten Phallus. Und selbst Freud verstieg sich in der Vorstellung, die Frau sei nichts weiter, als ein Mann ohne Penis. Die Vulva galt als tödlicher Abgrund, im Mittelalter sogar als Einfallstor zur Hölle. Verantwortlich für solch haarsträubende Vorstellungen war der christliche Glaube: Das Weib sollte dem allmächtigen Gott bei der Erschaffung des Lebens keine Konkurrenz machen.

"Es gab einen Gottvater, der sich reproduziert hat, ohne Geschlechtsverkehr haben zu müssen", sagt Sanyal. "Es gab halt den einsamen asketischen Gott. Es war die erste Religion, die den einen Gott ohne eine Göttin oder Gefährtin hatte."


Darstellungen der Jungfrau Maria waren asexuell - die Vulva tauchte verschlüsselt auf. Die Kröte zum Beispiel ist ein Symbol für die Vulva. Der Begriff "freche Kröte" erinnert bis heute daran. Im Paradies stellt der Apfel das weibliche Geschlecht dar, auch das Herz ist ein Symbol für die Vulva.


"Wenn man das Genital nimmt und die Schamlippen nach außen öffnet, dann ergibt das wirklich eine Herzform", sagt Sanyal. "Das Herz ist auch das Piktogramm für die Feige, im Grimmschen Wörterbuch findet man noch 'feige', das hieß ursprünglich 'geil', 'lüstern', und die 'Ficarier', die Feigenmänner, waren die Männer, die lieber die Feigen ihrer Frauen fickten - das Wort 'ficken' kommt auch von Feige - und nicht in den Krieg zogen."
Wie Sanyals ebenso instruktives wie frech provokant geschriebenes Buch nachweist, wurde 'der Kampf um die Definitionsgewalt über den weiblichen Körper' vor allem am weiblichen Geschlechtsorgan ausgetragen
Und findet auch, nach langem Suchen, vergessene Quellen in alten Mythologien und Religionen, in denen das weibliche Geschlecht angebetet und verehrt wurde. Magische und heilende Kräfte wurden der Vulva zugeschrieben. Ein hochgezogener Rock, der die Vulva zeigte, konnte den Teufel besiegen und Menschen und Städte retten.



http://www.ceiberweiber.at/index.php?ty ... es&id=1173
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv ... 5017e36c7f
http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/ ... -die-welt/
http://www.online-artikel.de/article/we ... 186-1.html
http://www.stern.de/unterhaltung/bueche ... 61567.html
http://www.br-online.de/bayerisches-fer ... 321484.xml
http://www.kulturbuchtipps.de/archives/208
http://www.aviva-berlin.de/aviva/conten ... id=1424843


sogar im Weltbild Verlag erhältlich
Zuletzt geändert von Annika am 29.08.2009, 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
Dumm fickt gut. Noch Fragen ??
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Cocolinth
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Re: Alles über meine Vulva - Enthüllung des unsichtbaren Gesch..

Beitrag von Cocolinth »

Sanyal, Roche und Bitch Ray könnten mit ihrer "pornografischen Offenheit und Bekenntnis" nur die Vorhut einer neuen Generation von Frauen sein, die schon in ihren Kindertagen weit stärker als die Generationen zuvor unter dem Einfluss pornografischer/sexualisierender Medien stand.

Die Auswirkungen der kindlichen Begegnung mit der lustbetonten sexuellen Freizügigkeit von Pornos auf VHS und später Internet werden erst mit dem Heranwachsen der Betreffenden sichtbar werden. Sie werden nicht schweigen, auch wenn man versucht sie als "sexuell verwahrlost" oder "sozialethisch desorientiert" zu pathologisieren und diffamieren.


Zumindest ist das die Hoffnung.
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
(Thx @ ChrisGL&Anwalt)
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