Du erwähnst in deinem Posting, dass Kinder durch ihr Aussehen und Verhalten in der Regel für dich attraktiver als erwachsene Menschen sind. Hier setze ich noch mal mit meiner wiederholt gestellten (und nun anders formulierten) Frage an, auf die ich immer noch keine Antwort bekommen habe: Worin besteht dieses Verhalten der Kinder, dass sie für dich in der Regel attraktiver als erwachsene Menschen macht?
In dem Thread "Was ist für dich ein Kind?" habe ich eine (freilich keineswegs vollständige) Liste geschrieben, die für mich typisch kindliche Eigenschaften bzw. typisch kindliches Verhalten - als Konglomerat auftretend - beinhaltet:
Ein echtes Kind ist: offen, spontan, neugierig, ernsthaft, unwissend, unerfahren, abhängig, unverbildet, AUTHENTISCH.
( http://www.girlloverforum.net/forum/vie ... 875#p11875 )
Viele der genannten Eigenschaften (etwa: Abhängigkeit, Unwissenheit, Unerfahrenheit und damit zusammenhängend aber auch: Unverbildetheit, Ernsthaftigkeit, Authentizität [!]) geraten dem in der heutigen oberflächlichen und kinderfeindlichen hedonistisch-sexualisierten Medien- und Konsumgesellschaft lebenden Kind (tendenziell) verlustig, wodurch das gesamte kindliche Eigenschaften-Konglomerat zu zerbröseln droht.
Falls du doch irgendwann "verrätst", was nun die für die attraktiven Eigenschaften des Kindes sind - d.h. das von dir zwar genannte aber nicht näher spezifizierte für dich attraktive "Verhalten der Kinder" -, so könnte man dann in der Folge überlegen, ob nicht auch diese (tw.) durch die moderne Gesellschaft bedroht werden.
Ich habe Lautmanns Gedankenansätze (vor allem aus dem Schlusskapitel des Buches) nur insofern weitergesponnen, dass ich versucht habe, Lautmanns soziologischen Standpunkt verstärkt auch auf das Individuum zu beziehen (etwas, das Soziologen naturgemäß leider in der Regel vernachlässigen). D.h. ich habe versucht, die sich daraus für das Individuum ergebende Verantwortung konkret anzusprechen. Dennoch steckt das Fundament der von mir getätigten Aussagen eindeutig in Lautmanns Buch selbst drinnen. Auf S. 133 schreibt Lautmann (im Kapitel "Wandel der Kindheit") z.B. wörtlich:
Es mutet fast tragikomisch an, wie in der Möglichkeit des pädophilen Begehrens dessen Repression schon eingeschlossen ist.

Und der letzte Absatzes des Buches lautet wörtlich folgendermaßen:
Wohin wird sich Pädophilie als Bekenntnis wenden? Das hängt ab von den Tendenzen der Kindheit. Ich sehe drei Impulse am Werk: Familie und Schule sind nicht mehr die maßgeblichen Orte, an denen Kindheit gestaltet wird, Stichwort: Freiheitsrechte des Kindes; die Angst vor Kindmonstern greift um sich, Stichwort: Unerziehbarkeit; die Meldungen über den sexuellen Zugriff auf Kinder nehmen sintflutartig zu, Stichwort: Mißbrauch. Wer wird diese Strömungen aufhalten? Wenn sie weiter ansteigen, dann wird die Idylle der Kindheit untergehen und mit ihr die hier beschriebene Pädophilie.

Neben dem Buch von Lautmann (und hier insbesondere dem Schlusskapitel) gebe ich dir eine weitere Literaturempfehlung: Ein berühmt gewordenes Buch von einem amerikanischen Medienwissenschaftler, der manches, was ich hier über die Tendenz und Gefahr des Verschwindens der Kindheit in unserer Gesellschaft und seine Folgen zu sagen versuchte, in bessere Worte kleiden konnte:
Postman, Neil: Das Verschwinden der Kindheit. Frankfurt am Main (15. Aufl.) 2003.