von Manta-Klausi » 20.04.2010, 02:51
Der Pädagoge Bernhard Bueb rät angesichts der Missbrauchsfälle in Bildungseinrichtungen Lehrern zu einem vorsichtigen Umgang mit Schülern. Lehrer sollten sich jeglicher körperlicher Berührung von Kindern enthalten, empfahl der ehemalige Leiter der Internatsschule Schloss Salem in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Überlingen am Bodensee. Emotionale Nähe muss überhaupt nicht körperlicher Natur sein, das ist vollkommen unnötig. Er spüre bei den Erziehern wegen der täglichen Meldungen über Fälle von Kindesmissbrauch eine Verunsicherung, sagte der 71-Jährige, der von 1974 bis 2005 an der Spitze des privaten Internats stand, in dem Jungen und Mädchen unterrichtet werden. Kinder nicht spontan und unbefangen anzufassen, um Missverständnisse zu vermeiden, rät er vor allem Lehrern. Denn zu 95 Prozent seien Männer die Täter. Wenn eine Lehrerin ein kleineres Kind oder selbst einen Jugendlichen in den Arm nimmt, etwa um zu trösten, denkt niemand etwas Schlechtes.
Die Nähe zwischen engagierten Lehrern und Schülern, die sich die
Reformpädagogik auf die Fahnen geschrieben hat, dürfe aber auf keinen
Fall aufgegeben werden. Es wäre eine Katastrophe, wenn sich Lehrer
jetzt distanziert zurückziehen, sagte Bueb. Die emotionale Nähe ist
ein großer Gewinn und ein Fortschritt für die Pädagogik, das muss
bewahrt werden. Er wies den Vorwurf zurück, die Reformpädagogik, die
Schüler zu selbstständigen Persönlichkeiten erziehen und nicht nur
Wissen vermitteln will und sich auch an vielen staatlichen Schulen
durchgesetzt habe, fördere den Missbrauch. In Waldorf- oder
Montessori-Schulen beispielsweise sei bislang kein Vorfall
bekanntgeworden.
Eine Ausnahme bilde die Odenwaldschule, in der Bueb von 1972 bis
1974 Lehrer war. Aber dort sei der Leiter der Hauptverdächtige
gewesen. Heute werfe er sich vor, nicht für eine rückhaltlose
Aufklärung eingetreten zu sein, als die Missbrauchsvorwürfe gegen die
hessische Privatschule 1998 zum ersten Mal öffentlich wurden. Im
Internat Salem seien während seiner Zeit drei Fälle dokumentiert.
Bereits 1977 habe er einen Lehrer wegen eines Vorfalls sofort
entlassen. Da sei nichts vertuscht worden, betonte er. Nur habe das
Thema damals die Öffentlichkeit nicht interessiert.
Machtmissbrauch wie sexuelle Übergriffe oder Prügel habe es
vielmehr in einigen kirchlichen Einrichtungen gegeben. Manche
kirchliche Schulen, in denen es zu Missbrauch kam, sind durch
autoritäre Ferne gekennzeichnet, betonte der Publizist, der 2006 mit
seinem Buch Lob der Disziplin eine kontroverse Debatte über Bildung
und Erziehung angestoßen hatte.
Sexueller Kindesmissbrauch ist Trieb-Perversion
Bueb stellte klar: Sexueller Missbrauch von Kindern ist für mich
eine Trieb-Perversion. Übergriffe könnten überall passieren, in
Familien, Schulen oder Sportvereinen. Es sind Triebtäter, vor denen
man Kinder schützen muss. Als notwendig für diesen Schutz nannte er
klare Gesetze, klare Aufsicht durch pädagogische Leitung, soziale
Kontrolle und eine Atmosphäre des Vertrauens. Soziale Kontrolle sei
umso mehr gewährleistet, je weiter eine pädagogische Einrichtung von
der Familie entfernt ist. Denn dort passierten die meisten sexuellen
Übergriffe. Ein Internat ist ein guter Schutzraum für Kinder, wenn
die Leitung stimmt.
Pädophilie muss nach Buebs Meinung außerdem scharf von
Homosexualität getrennt werden. Man darf nicht sagen, ein
Homosexueller darf nichts mit Kindern zu tun haben. Homoerotisch
orientierte Lehrer seien oft ganz hervorragende Pädagogen, weil sie
ein besonders großes Einfühlungsvermögen für andere Menschen und auch
für Kinder und Jugendliche haben, meinte Bueb.
Read more:
sds-newsline.de OnlineZeitung Lehrer sollten Körperkontakt vermeiden
Super oder ? Und das wird sicher noch schlimmer.
Der Pädagoge Bernhard Bueb rät angesichts der Missbrauchsfälle in Bildungseinrichtungen Lehrern zu einem vorsichtigen Umgang mit Schülern. Lehrer sollten sich jeglicher körperlicher Berührung von Kindern enthalten, empfahl der ehemalige Leiter der Internatsschule Schloss Salem in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Überlingen am Bodensee. Emotionale Nähe muss überhaupt nicht körperlicher Natur sein, das ist vollkommen unnötig. Er spüre bei den Erziehern wegen der täglichen Meldungen über Fälle von Kindesmissbrauch eine Verunsicherung, sagte der 71-Jährige, der von 1974 bis 2005 an der Spitze des privaten Internats stand, in dem Jungen und Mädchen unterrichtet werden. Kinder nicht spontan und unbefangen anzufassen, um Missverständnisse zu vermeiden, rät er vor allem Lehrern. Denn zu 95 Prozent seien Männer die Täter. Wenn eine Lehrerin ein kleineres Kind oder selbst einen Jugendlichen in den Arm nimmt, etwa um zu trösten, denkt niemand etwas Schlechtes.
Die Nähe zwischen engagierten Lehrern und Schülern, die sich die
Reformpädagogik auf die Fahnen geschrieben hat, dürfe aber auf keinen
Fall aufgegeben werden. Es wäre eine Katastrophe, wenn sich Lehrer
jetzt distanziert zurückziehen, sagte Bueb. Die emotionale Nähe ist
ein großer Gewinn und ein Fortschritt für die Pädagogik, das muss
bewahrt werden. Er wies den Vorwurf zurück, die Reformpädagogik, die
Schüler zu selbstständigen Persönlichkeiten erziehen und nicht nur
Wissen vermitteln will und sich auch an vielen staatlichen Schulen
durchgesetzt habe, fördere den Missbrauch. In Waldorf- oder
Montessori-Schulen beispielsweise sei bislang kein Vorfall
bekanntgeworden.
Eine Ausnahme bilde die Odenwaldschule, in der Bueb von 1972 bis
1974 Lehrer war. Aber dort sei der Leiter der Hauptverdächtige
gewesen. Heute werfe er sich vor, nicht für eine rückhaltlose
Aufklärung eingetreten zu sein, als die Missbrauchsvorwürfe gegen die
hessische Privatschule 1998 zum ersten Mal öffentlich wurden. Im
Internat Salem seien während seiner Zeit drei Fälle dokumentiert.
Bereits 1977 habe er einen Lehrer wegen eines Vorfalls sofort
entlassen. Da sei nichts vertuscht worden, betonte er. Nur habe das
Thema damals die Öffentlichkeit nicht interessiert.
Machtmissbrauch wie sexuelle Übergriffe oder Prügel habe es
vielmehr in einigen kirchlichen Einrichtungen gegeben. Manche
kirchliche Schulen, in denen es zu Missbrauch kam, sind durch
autoritäre Ferne gekennzeichnet, betonte der Publizist, der 2006 mit
seinem Buch Lob der Disziplin eine kontroverse Debatte über Bildung
und Erziehung angestoßen hatte.
Sexueller Kindesmissbrauch ist Trieb-Perversion
Bueb stellte klar: Sexueller Missbrauch von Kindern ist für mich
eine Trieb-Perversion. Übergriffe könnten überall passieren, in
Familien, Schulen oder Sportvereinen. Es sind Triebtäter, vor denen
man Kinder schützen muss. Als notwendig für diesen Schutz nannte er
klare Gesetze, klare Aufsicht durch pädagogische Leitung, soziale
Kontrolle und eine Atmosphäre des Vertrauens. Soziale Kontrolle sei
umso mehr gewährleistet, je weiter eine pädagogische Einrichtung von
der Familie entfernt ist. Denn dort passierten die meisten sexuellen
Übergriffe. Ein Internat ist ein guter Schutzraum für Kinder, wenn
die Leitung stimmt.
Pädophilie muss nach Buebs Meinung außerdem scharf von
Homosexualität getrennt werden. Man darf nicht sagen, ein
Homosexueller darf nichts mit Kindern zu tun haben. Homoerotisch
orientierte Lehrer seien oft ganz hervorragende Pädagogen, weil sie
ein besonders großes Einfühlungsvermögen für andere Menschen und auch
für Kinder und Jugendliche haben, meinte Bueb.
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sds-newsline.de OnlineZeitung Lehrer sollten Körperkontakt vermeiden
Super oder ? Und das wird sicher noch schlimmer.