von Lavinia Halbritter » 06.09.2023, 21:48
Lain87 hat geschrieben: ↑17.08.2023, 18:05Biste schonmal bewusstlos gewesen? dann haste an die Grenze des Todes geleckt (Eternal Oblivion)
Ich war schonmal Bewusstlos, mein Kopf hat danach wehgetan. Ich hatte vor vielen Jahren aber auch eine Erfahrung die ich nun als Nirodha-samāpatti einordne - völliges Auslöschen der Wahrnehmung und des Bewusstsein. Jedoch ist es ganz anders als Bewusstlosigkeit, denn als ich zurück kam hat sich die Realität schrittweise wieder aufgebaut: Licht, Farben, Formen, Bäume, Hügel, Raum, Zeit und schließlich ich Selbst. Ich war unglaublich dankbar in diese Welt geworfen worden zu sein, glücklich wie nie zuvor.
Ich bin dabei zu lernen das absichtlich herbeizuführen. Es gibt auch ähnliche Zustände die leichter zu erlernen sind. Die 8 Dhyanas von denen Nr. 7 die Wahrnehmung von "Nichts" ist und Nr. 8 "Weder Wahrnehmung noch keine Wahrnehmung". Dann gibt es noch "Auslöschungsmomente" die wie "kleine" Nirodha sind und nur einen Moment anhalten. Wenn du "Eternal Oblivion" willst, aber mit der Möglichkeit zurückzukehren, dann wäre das ein Weg mit nur positiven Nebenwirkungen.
Cirilla.of.Cintra hat geschrieben: ↑17.08.2023, 22:58Wonach soll ich streben und Leid ertragen, wenn mein Leben ins Nichts führt?
[...]
Warum ich dann gerade Christ bin und kein Moslem, Jude (muss man eh hineingeboren werden) oder Buddhist?
Die Buddhisten lehren, dass wenn du es schaffst alles streben sein zu lassen, du auch nicht mehr leiden wirst. Wer das schafft ist auch kein "Buddhist" mehr weil er nicht mehr glaubt, sondern nur noch sieht. Und wer nur sieht hat auch keine Angst mehr vor dem Nichts. Denn Nichts und die Dinge sind ein und das selbe. Man kann in allen Dingen das Nichts sehen, aber man kann auch im Nichts alle Dinge sehen.
Buddhismus ist im Kern keine Religion, sondern eine Anleitung Illusionen zu durchschauen. Das schwierige dabei ist, man hat die Illusionen die man hat, weil man sich von ihnen etwas erhofft. Aber das was man sich erhofft findet man nicht in den Illusionen, sondern in deren Abwesenheit. Um zu finden was man sucht muss man aufhören zu suchen.
Lain87 hat geschrieben:Meine Welt ist virtuell, so wie ich sie mir gestalten kann!
Das heißt du kannst dich entscheiden einfach das Leben zu genießen. Tu deine Belohnungsfunktion umprogrammieren. Nimm jeden Moment an wie er ist ohne darüber nachzudenken wie er sein könne oder sollte.
Ich denke du bist über einen Aspekt der Realität gestolpert den die allermeisten Menschen nicht wahrnehmen. Jetzt geht es darum daran zu arbeiten, es zu verstehen und zu integrieren. Trainiere deine Wahrnehmung. Lerne die Welt so zu sehen wie sie ist ohne eine Idee wie sie sein soll. Nimm deine Sinne ungefiltert wahr. Jeden Tag, immer wieder, bis es automatisch wird.
Lain hat geschrieben:Ich kann vieles dem Taoismus abgewinnen aber nicht dem Budhhua!
Warum nicht? Dabei sind beide sich sehr ähnlich. Der Chan Buddhismus, und besonders der Huayan Buddhismus sind stark vom Taoismus beeinflusst. Was verstehst du nicht an dem was der Buddha sagt? oder besser: Was glaubst du zu verstehen?
Sakura hat geschrieben: ↑06.09.2023, 08:34Wer glaubt nicht, dass ein Sinn bereits darin sei, ohne dass wir etwas wahrgenommen haben? Dies ist aller Glaube: Dass ein Sinn in allem sein möge, dem wir nur dienen müssen. Aber das Universum ist ohne Sinn. Am Ende steht das Nichts.
Ist nicht die Sinnzuschreibung an alles was wir sehen, nur ein Echo des ewigen Samsara, der zehntausend Dinge, die wir täglich sehen und immer ordnen wollen, damit das Nichts, der Abgrund, sie nicht verschlingt?
Warum bist Du heute Morgen aufgestanden. Die Antwort erscheint leicht: "Ich hab doch meine zehntausend Werke zu tun!" Und Du legst dir das Joch auf die Schultern, glaubst, dadurch dem Abgrund zu entrinnen.
Aber er kommt. Dahinter ist nichts.
Shinzen Young sagt: Erleuchtet zu sein ist wie im freien Fall zu sein.
Weil man sich an nichts festhalten kann. Nur konnte man das auch vorher nicht. Nicht erleuchtet zu sein heißt zu versuchen sich an irgendetwas festzuhalten. Doch immer geht der Griff ins Leere. Wer die Illusion aufgibt es gäbe einen Halt und sieht, dass
alles leer, unbeständig und nicht zufriedenstellend ist, der lässt das Greifen, Zeihen, und Wegstoßen sein. Der findet völlige Ruhe und Freiheit im Fall. Aber es ist ein Fallen
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[quote=Lain87 post_id=398414 time=1692291914]Biste schonmal bewusstlos gewesen? dann haste an die Grenze des Todes geleckt (Eternal Oblivion)[/quote]
Ich war schonmal Bewusstlos, mein Kopf hat danach wehgetan. Ich hatte vor vielen Jahren aber auch eine Erfahrung die ich nun als Nirodha-samāpatti einordne - völliges Auslöschen der Wahrnehmung und des Bewusstsein. Jedoch ist es ganz anders als Bewusstlosigkeit, denn als ich zurück kam hat sich die Realität schrittweise wieder aufgebaut: Licht, Farben, Formen, Bäume, Hügel, Raum, Zeit und schließlich ich Selbst. Ich war unglaublich dankbar in diese Welt geworfen worden zu sein, glücklich wie nie zuvor.
Ich bin dabei zu lernen das absichtlich herbeizuführen. Es gibt auch ähnliche Zustände die leichter zu erlernen sind. Die 8 Dhyanas von denen Nr. 7 die Wahrnehmung von "Nichts" ist und Nr. 8 "Weder Wahrnehmung noch keine Wahrnehmung". Dann gibt es noch "Auslöschungsmomente" die wie "kleine" Nirodha sind und nur einen Moment anhalten. Wenn du "Eternal Oblivion" willst, aber mit der Möglichkeit zurückzukehren, dann wäre das ein Weg mit nur positiven Nebenwirkungen.
[quote=Cirilla.of.Cintra post_id=398435 time=1692309508 user_id=18663]Wonach soll ich streben und Leid ertragen, wenn mein Leben ins Nichts führt?
[...]
Warum ich dann gerade Christ bin und kein Moslem, Jude (muss man eh hineingeboren werden) oder Buddhist?[/quote]
Die Buddhisten lehren, dass wenn du es schaffst alles streben sein zu lassen, du auch nicht mehr leiden wirst. Wer das schafft ist auch kein "Buddhist" mehr weil er nicht mehr glaubt, sondern nur noch sieht. Und wer nur sieht hat auch keine Angst mehr vor dem Nichts. Denn Nichts und die Dinge sind ein und das selbe. Man kann in allen Dingen das Nichts sehen, aber man kann auch im Nichts alle Dinge sehen.
Buddhismus ist im Kern keine Religion, sondern eine Anleitung Illusionen zu durchschauen. Das schwierige dabei ist, man hat die Illusionen die man hat, weil man sich von ihnen etwas erhofft. Aber das was man sich erhofft findet man nicht in den Illusionen, sondern in deren Abwesenheit. Um zu finden was man sucht muss man aufhören zu suchen.
[quote=Lain87]Meine Welt ist virtuell, so wie ich sie mir gestalten kann![/quote]
Das heißt du kannst dich entscheiden einfach das Leben zu genießen. Tu deine Belohnungsfunktion umprogrammieren. Nimm jeden Moment an wie er ist ohne darüber nachzudenken wie er sein könne oder sollte.
Ich denke du bist über einen Aspekt der Realität gestolpert den die allermeisten Menschen nicht wahrnehmen. Jetzt geht es darum daran zu arbeiten, es zu verstehen und zu integrieren. Trainiere deine Wahrnehmung. Lerne die Welt so zu sehen wie sie ist ohne eine Idee wie sie sein soll. Nimm deine Sinne ungefiltert wahr. Jeden Tag, immer wieder, bis es automatisch wird.
[quote=Lain]Ich kann vieles dem Taoismus abgewinnen aber nicht dem Budhhua![/quote]
Warum nicht? Dabei sind beide sich sehr ähnlich. Der Chan Buddhismus, und besonders der Huayan Buddhismus sind stark vom Taoismus beeinflusst. Was verstehst du nicht an dem was der Buddha sagt? oder besser: Was glaubst du zu verstehen?
[quote=Sakura post_id=398750 time=1693985691 user_id=3]Wer glaubt nicht, dass ein Sinn bereits darin sei, ohne dass wir etwas wahrgenommen haben? Dies ist aller Glaube: Dass ein Sinn in allem sein möge, dem wir nur dienen müssen. Aber das Universum ist ohne Sinn. Am Ende steht das Nichts.
Ist nicht die Sinnzuschreibung an alles was wir sehen, nur ein Echo des ewigen Samsara, der zehntausend Dinge, die wir täglich sehen und immer ordnen wollen, damit das Nichts, der Abgrund, sie nicht verschlingt?
Warum bist Du heute Morgen aufgestanden. Die Antwort erscheint leicht: "Ich hab doch meine zehntausend Werke zu tun!" Und Du legst dir das Joch auf die Schultern, glaubst, dadurch dem Abgrund zu entrinnen.
Aber er kommt. Dahinter ist nichts.[/quote]
Shinzen Young sagt: Erleuchtet zu sein ist wie im freien Fall zu sein.
Weil man sich an nichts festhalten kann. Nur konnte man das auch vorher nicht. Nicht erleuchtet zu sein heißt zu versuchen sich an irgendetwas festzuhalten. Doch immer geht der Griff ins Leere. Wer die Illusion aufgibt es gäbe einen Halt und sieht, dass [i]alles[/i] [b]leer, unbeständig und nicht zufriedenstellend[/b] ist, der lässt das Greifen, Zeihen, und Wegstoßen sein. Der findet völlige Ruhe und Freiheit im Fall. Aber es ist ein Fallen [i]nach oben[/i] :herz: