von Gelöscht_10 » 04.09.2010, 21:30
„Wer Arbeit ablehnt, verdient keine Stütze“
Fakt ist: Wer als Hartz-IV-Empfänger „zumutbare Arbeit“ ablehnt, muss bisher mit Einbußen rechnen. Die Stütze (359 Euro/Monat) kann um 30 % gekürzt werden. Im Wiederholungsfall erlaubt das Gesetz sogar die komplette Streichung. Allerdings greifen die Jobcenter nur selten hart durch. Bundesweit müssen gerade mal 2,5 Prozent der Hartz-IV-Empfänger Einbußen hinnehmen. Am häufigsten wird in Bayern gekürzt (bis zu 6,2 %), am seltensten in ostdeutschen Regionen (teilweise nur 0,6 %–0,8 %).
Das mit den Kürzungen sehe ich kritisch, ich finde auch die derzeitige Praxis nicht gut.
Ich hatte selbst mal den Fall, dass die Arge mir die Leistung für 3 Monate zu 100% gekürzt hat. Grund war, dass ich 2 Tage bei einer Trainingsmaßnahme krank war. Die Gesellschaft, bei der die Maßnahme stattfand, hätte angeblich nie einen Krankenschein erhalten. Hat sie aber und zudem braucht man bei 2 Tagen Krankheit (die sich selbst behandeln lässt auch ohne Arzt) nicht mal einen Krankenschein (gab's ne Entscheidung des BAG). Egal. jedenfalls musste ich die 3 Monate mit Lebensmittelgutscheinen einkaufen gehen (monatlich insgesamt soweit ich mich erinnern kann 135 €, einmal nur 90€ - mehr gabs nicht!) und das war sehr erniedrigend. Geld für Strom, Versicherungen, Müllgebühren etc. musste ich mir leihen bzw. kam es in 2 Angelegenheiten sogar zum Inkassofall mit sehr hohen Kosten. Nach 9 Monaten erst bekam ich das Geld dann wieder, nachdem man (auf Druck von mir) erkannte, dass man einen Fehler machte. Nur die Erniedrigungen beim Einlösen der Lebensmittelgutscheine und die wieteren entstandenen Kosten bekam ich natürlich nicht ersetzt. Da ich in der Zeit der Leistungskürzung im Krankenhaus lag (wo durch die Leistungskürzung der Versicherungsschutz erloschen ist!), hatte ich dann noch 3 Jahre lang einen Streit mit Krankenkasse und ARGE über die Kostenübernahme - ich sollte doch tatsächlich 2.500 € selbst bezahlen (als damaliger ALG II Empfänger wohlgemerkt). Also so toll und durchdacht ist das mit den Leistungskürzungen nicht.
„Wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein“
Fakt ist: Viele Beschäftigte arbeiten hart – und bekommen trotzdem kaum mehr als Stützeempfänger. Betroffen sind u. a. Pflege- und Putzkräfte, Wachleute, Kellner. Die Bundesagentur für Arbeit hat errechnet: Ein Kellner (verh., 3 Kinder) hat im Bundesschnitt monatlich 1745 Euro zur Verfügung (inkl. Kindergeld). Als Hartz-IV-Familie wäre er mit Wohnkostenzuschuss dagegen fast bei 1980 Euro. Der Kellner kann zusätzlich Aufstockung beantragen, hätte dann knapp 2290 Euro/Monat. Das sind zwar 310 Euro mehr als bei der Hartz-IV-Familie – aber dafür muss er auch jeden Tag hart arbeiten.
Da stimme ich gerne zu. Ich hatte potentielle Arbeitgeber erlebt, die mich mit einem monatlichen Lohn unter ALG II Niveau abspeisen wollten. Eine absolute Frechheit und pure Ausnutzung der Lage als ALG II Empfänger (man darf ja nicht ablehnen) - und das als gut ausgebildete Fachkraft. Traf aber nur für Zeitarbeitsfirmen zu, normale Arbeitgeber hatten mehr Anstand.
„Kinderschänder gehören für immer weggesperrt“
Fakt ist: Schon 2001 forderte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder: Kinderschänder „wegschließen – und zwar für immer!“ Seitdem hat sich an der Rechtsprechung jedoch kaum etwas geändert. 2009 zählte das Bundeskriminalamt 11 319 Fälle von Kindesmissbrauch in Deutschland. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher, wohl bei deutlich über 100 000 Fällen. Immer wieder kommen vorbestrafte Kinderschänder auf freien Fuß. Jeder zweite Kinderschänder ist ein Wiederholungstäter.
Na wenn das "Kinderschänder" auf alle 11 319 Fälle von Kindesmissbrauch in Deutschland zutrifft, dann hätten wir erstens jedes Jahr etwa 4.000 neue Jugendliche, Heranwachsende und Kinder für lebenslänglich im Knast sitzen und dazu noch insgesamt etwa 6.000 Unschuldige. Na toll

. Denn die gut 11.000 Fälle sind alle bekanntgewordene, wobei es gerade in diesem Bereich sehr viele Anschuldigungen gibt und nur etwa 2.500 Täter jährlich verurteilt werden (bei insgesamt etwa 8.500 Verdächtigten).
Quelle: Sarrazin
Ah von dem ist das

.
[quote][b]„Wer Arbeit ablehnt, verdient keine Stütze“[/b]
Fakt ist: Wer als Hartz-IV-Empfänger „zumutbare Arbeit“ ablehnt, muss bisher mit Einbußen rechnen. Die Stütze (359 Euro/Monat) kann um 30 % gekürzt werden. Im Wiederholungsfall erlaubt das Gesetz sogar die komplette Streichung. Allerdings greifen die Jobcenter nur selten hart durch. Bundesweit müssen gerade mal 2,5 Prozent der Hartz-IV-Empfänger Einbußen hinnehmen. Am häufigsten wird in Bayern gekürzt (bis zu 6,2 %), am seltensten in ostdeutschen Regionen (teilweise nur 0,6 %–0,8 %).[/quote]
Das mit den Kürzungen sehe ich kritisch, ich finde auch die derzeitige Praxis nicht gut.
Ich hatte selbst mal den Fall, dass die Arge mir die Leistung für 3 Monate zu 100% gekürzt hat. Grund war, dass ich 2 Tage bei einer Trainingsmaßnahme krank war. Die Gesellschaft, bei der die Maßnahme stattfand, hätte angeblich nie einen Krankenschein erhalten. Hat sie aber und zudem braucht man bei 2 Tagen Krankheit (die sich selbst behandeln lässt auch ohne Arzt) nicht mal einen Krankenschein (gab's ne Entscheidung des BAG). Egal. jedenfalls musste ich die 3 Monate mit Lebensmittelgutscheinen einkaufen gehen (monatlich insgesamt soweit ich mich erinnern kann 135 €, einmal nur 90€ - mehr gabs nicht!) und das war sehr erniedrigend. Geld für Strom, Versicherungen, Müllgebühren etc. musste ich mir leihen bzw. kam es in 2 Angelegenheiten sogar zum Inkassofall mit sehr hohen Kosten. Nach 9 Monaten erst bekam ich das Geld dann wieder, nachdem man (auf Druck von mir) erkannte, dass man einen Fehler machte. Nur die Erniedrigungen beim Einlösen der Lebensmittelgutscheine und die wieteren entstandenen Kosten bekam ich natürlich nicht ersetzt. Da ich in der Zeit der Leistungskürzung im Krankenhaus lag (wo durch die Leistungskürzung der Versicherungsschutz erloschen ist!), hatte ich dann noch 3 Jahre lang einen Streit mit Krankenkasse und ARGE über die Kostenübernahme - ich sollte doch tatsächlich 2.500 € selbst bezahlen (als damaliger ALG II Empfänger wohlgemerkt). Also so toll und durchdacht ist das mit den Leistungskürzungen nicht.
[quote][b]„Wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein“[/b]
Fakt ist: Viele Beschäftigte arbeiten hart – und bekommen trotzdem kaum mehr als Stützeempfänger. Betroffen sind u. a. Pflege- und Putzkräfte, Wachleute, Kellner. Die Bundesagentur für Arbeit hat errechnet: Ein Kellner (verh., 3 Kinder) hat im Bundesschnitt monatlich 1745 Euro zur Verfügung (inkl. Kindergeld). Als Hartz-IV-Familie wäre er mit Wohnkostenzuschuss dagegen fast bei 1980 Euro. Der Kellner kann zusätzlich Aufstockung beantragen, hätte dann knapp 2290 Euro/Monat. Das sind zwar 310 Euro mehr als bei der Hartz-IV-Familie – aber dafür muss er auch jeden Tag hart arbeiten.[/quote]
Da stimme ich gerne zu. Ich hatte potentielle Arbeitgeber erlebt, die mich mit einem monatlichen Lohn unter ALG II Niveau abspeisen wollten. Eine absolute Frechheit und pure Ausnutzung der Lage als ALG II Empfänger (man darf ja nicht ablehnen) - und das als gut ausgebildete Fachkraft. Traf aber nur für Zeitarbeitsfirmen zu, normale Arbeitgeber hatten mehr Anstand.
[quote][b]„Kinderschänder gehören für immer weggesperrt“[/b]
Fakt ist: Schon 2001 forderte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder: Kinderschänder „wegschließen – und zwar für immer!“ Seitdem hat sich an der Rechtsprechung jedoch kaum etwas geändert. 2009 zählte das Bundeskriminalamt 11 319 Fälle von Kindesmissbrauch in Deutschland. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher, wohl bei deutlich über 100 000 Fällen. Immer wieder kommen vorbestrafte Kinderschänder auf freien Fuß. Jeder zweite Kinderschänder ist ein Wiederholungstäter.[/quote]
Na wenn das "Kinderschänder" auf alle 11 319 Fälle von Kindesmissbrauch in Deutschland zutrifft, dann hätten wir erstens jedes Jahr etwa 4.000 neue Jugendliche, Heranwachsende und Kinder für lebenslänglich im Knast sitzen und dazu noch insgesamt etwa 6.000 Unschuldige. Na toll :roll:. Denn die gut 11.000 Fälle sind alle bekanntgewordene, wobei es gerade in diesem Bereich sehr viele Anschuldigungen gibt und nur etwa 2.500 Täter jährlich verurteilt werden (bei insgesamt etwa 8.500 Verdächtigten).
[quote]Quelle: Sarrazin[/quote]
Ah von dem ist das :lol:.