Nebel
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Es war erst letztes Wochenende. Ich befand mich auf der Heimfahrt nach Bad Blankenburg. Es war Abend, es war dunkel und es war vor allem eins: neblig.

Ganz Thüringen schien unter einer grauen, undurchdringbaren Dunstglocke zu liegen. Der Lichtkegel der Scheinwerfer verschwand kurz hinter der Stoßstange im absoluten Nichts und von der Straße war auch nicht viel zu entdecken. Normalerweise hasse ich es, wenn mir Nachts Fahrzeuge entgegenkommen. Diesmal aber war ich froh für jedes Auto, daß mir begegnete, zeigte es mir doch, wo ungefähr eine Straße sein mußte.

Auf den Abschnitten, wo ich die Strecke einigermaßen kannte, kam ich ja noch vorwärts. Ganz schlimm wurde es erst da, wo ich mich nicht mehr auskannte. Man fährt, aber in's Nichts. Man kommt vorwärts, aber weiß nicht wohin. Jeder Meter kann ein Fehler gewesen sein, aber das weis man erst hinterher. So ist das im Nebel. Und dann endlich kam wie eine Erlösung die Rettung: vor mir ein Auto. Ich brauchte mich nur noch dranzuhängen. Die Sicht erweiterte sich plötzlich um etliche Meter und ich hatte zwei rote Augen vor mir, denen ich nur folgen mußte. Dann war alles ganz einfach. Den Weg gab der Andere vor. Ich mußte nur folgen. Da war mir klar: das ist das nächste Wort zum Montag, denn genauso ist mein Leben.

Was weis ich schon von morgen, nächstem Jahr, ...? Ich habe viele Pläne und ausgereifte Vorstellungen. Aber was wirklich kommt? Ich weis es eben doch nicht. Ich bewege mich wie im Nebel. Was ich brauche, ist einfach jemand, an den ich mich hängen kann. Es muß jemand den Weg voranfahren, wenn ich nicht irgendwann mal im Graben landen will.

Gestern war 1. Advent. Advent heiß übersetzt »Ankunft«. Advent meint, es ist jemand auf dem Weg zu mir. Gott will sich in Jesus mit mir treffen und vorangehen. Er kennt den Weg (sonst wäre er nicht Gott) und auch mein Leben. Er will mir den Weg ausleuchten und mich in Nebelschwaden auf der Bahn halten. Und ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht: er läßt keinen im Stich, der ihm vertraut.

Und wie immer einen Satz aus der Bibel dazu. Es ist ein Segenswort, das davon spricht, wie Gott sich freundlich zuwendet und den Weg hell macht. Ich wünsche es dir, wenn du es willst.

» Gott, der Herr, lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! « (4. Mose 6,25)

Gottes Segen in dieser Adventswoche
Andreas

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