Antwort verfassen | Forum-Hauptseite | FAQ


Thema: Ein neuer hier

Original Beitrag
Name: Simon
Datum: 15.November, 1998 um 03:45:35 auf dem baumstark-Server
Homepage: Sebastians Karteieintrag
Thema: Ein neuer hier

Beitrag:

Mich hat dieses Wochenende (neben 33 baumstark-Postings, 5 privaten Mails und 59 SchrottMails) ein neuer Karteieintrag erreicht.

So ergriffen war ich noch von keinem der Einträge. Ich kann nur wärmstens empfehlen ihn zu lesen, den direkten Link setze ich mal hier hinein, damit keiner suchen muß.

Simon


Antwort Nummer 1
Name: Engelchen
Datum: 15.November, 1998 um 04:34:45 auf dem baumstark-Server
Thema: Ein neuer hier

Antwort:

Warum muß Milch immer weiß sein?
Habe grade versucht einem Jungen den Sinn des Textes zu erklären.
"was will der denn?" hat er gefragt."Verstehe ich nicht!"
Und ich auch nicht.



Antwort Nummer 2
Name: Fuh-der-Bär
Datum: 15.November, 1998 um 07:36:40 auf dem baumstark-Server
Thema: Ein neuer hier

Antwort:

Hallo Sebastian,

Wenn Du meinen Karteieintrag mit Deinem vergleichst, wirst Du feststellen, dass wir in vielen Punkten übereinstimmen. Das freut mich.

Doch obwohl ich Dir im Ergebnis im großen und ganzen zustimme, finde ich Deinen Ansatz bedenklich. Hier wird nämlich ganz schön pauschal geurteilt und Menschen eine Motivation unterstellt, die wirklich nicht vorhanden sein muss.

Ich formuliere meine Argumente gegen Sex mit Kindern von mir aus; ich habe das so, wie ich es dargelegt habe, für richtig erkannt und bin entschlossen, nach dieser eigenen Erkenntnis zu leben und meine Kontakte zu Kindern zu gestalten. Freut mich sehr, wenn Du das auch tust (und auch noch andere hier, hallo beisammen!).

Ich verstecke mich mit meinen privaten Ansichten nicht, sondern stelle sie in diesem Forum unter anderem dazu dar, um ein Beispiel dafür abzugeben, wie man mit pädophiler Neigung umgehen kann. Ich freue mich über jeden, der das liest und darüber nachdenkt, und über jeden, der mich darin bestätigt, UND über jeden, der mich ehrlich hinterfragt.

Aber ich werde niemals einem Menschen, der eine wirklich liebevolle sexuelle Beziehung zu einem Kind hat, ins Gesicht sagen (wie Du es tust): "Du missbrauchst Deinen Autoritäts- und Entwicklungsvorsprung dem Kind gegenüber, du gibst nur VOR, das Kind zu lieben - in Wirklichkeit denkst du an deine Befriedigung und sonst nichts."

Bitte nicht falsch verstehen: Ich würde diese Beziehung sehr wohl hinterfragen, und ich würde ihm auch sagen, aus welchen Gründen ich an seiner Stelle auf Sex verzichten würde. Aber ich werde ihm niemals von vornherein egoistische Motive unterstellen, bevor ich die beiden und ihre Beziehung überhaupt kennengelernt habe. So was nenne ich ein Vorurteil, und zwar von genau der "akademischen Diskussionsebene" herunter, die Du in der anderen Richtung (mit Recht!) so anprangerst.

Ich weiß nicht, wie viele pädophile Menschen und Beziehungen Du kenndt. Ich habe auch Deine Gedichte noch nicht gelesen, tschuldigung, habe den Hinweis erst gesehen, als ich offline war; vielleicht kenne ich Dich dann wirklich besser - aber wenn Du verallgemeinernd von "dem Erwachsenen" redet, der, Zitat, "der dem Kind immer in der Rolle einer Autoritätsperson gegenübertritt, wie sehr er sich auch bemüht, durch Studium und Praxiserfahrung scheinbar und doch nur trügerisch trainiert, einen gleichgestellten Partner zu mimem. Ein Erwachsener ist IMMER ein Ideal, ein Bild, dessen Züge alle Kinder nachzuzeichnen versuchen..."

...dann glaube ich das einfach so allgemein nicht. Die Menschen sind so verschieden, die Erwachsenen wie die Kinder - warum soll es in der ganze Welt nicht eine einzige Beziehung geben, in der sich beide Partner wirklich auf einer Ebene begegnen?

Bitte, Sebastian, verstehe die Kritik nicht falsch. Meine Einstellungen sind in vielen Fällen Deine, wovon Du Dich selbst überzeugen kannst. Aber Deinen Denkansatz finde ich gefährlich - weil Du in letzter Konsequenz allen hier Anwesenden, die sexuelle Beziehungen zu Kindern haben, unterstellst, eben doch tief drinnen nichts als egoistische Kinderschänder zu sein. Und da wollen wir ja gerade herunterkommen, so sehr das auch Deine eigene Meinung sein mag.

Sebastian, ich freue mich sehr darauf, Dich kennenzulernen!

Liebe Grüße,
Fuh


Antwort Nummer 3
Name: Marcus Baumgartner
Datum: 15.November, 1998 um 12:18:41 auf dem baumstark-Server
Thema: Ein neuer hier

Antwort:

Also, zugegeben, dies wird mit Sicherheit kein besonders sachlicher Beitrag. Aber Sebastians Stellungnahme zum Thema "Sex mit Kids" ist so mit das blödeste, was ich in der letzten Zeit dazu gelesen habe. Tief bewegt haben mich die Beladenheit mit Vorurteilen und die Pauschalisierungen.

Auf einen Punkt gebracht:

ZUM KOTZEN!


Antwort Nummer 4
Name: Uwe
Datum: 15.November, 1998 um 16:57:50 auf dem baumstark-Server
Thema: Ein neuer hier

Antwort:

Hallo Sebastian!

Schön das Du dazu gekommen bist.

Habe mir gerade Deinen Karteieintrag vorgenommen.

Ganz so kann ich es nicht sehen.

Ein Erwachsener kann eine Autorität sein, er muß es aber nicht! Bei Eltern ist es etwas anderes, als bei eine Pädo / Kind Beziehung. Das wäre dann nämlich ein Paar und in einer Partnerschaft sollte es keine Autoritätspersohn geben.

Kann aber sein, Du akzeptierst keine echte Partnerschaft (soweit möglich), was mich wundern würde. Gut, ich betrachte meine Maus nun nicht als Partnerin, aber ich fühle mich ihr gegenüber auch nicht als Autoritätsperson. Wenn ich ihr etwas sage oder erkläre, soll sie es nicht annehmen, weil ich für sie eine Autorität bin, sondern weil sie mir vertraut! Und sie vertraut mir, das macht mich glücklich. Sie _weiß_ ich will nur ihr Bestes. Sie deshalb nie zu enttäuschen, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Im Prinzip habe ich auch eine Beziehung zu ihr, für mich eine ungeheuer wertvolle.

Liebe Grüße und allen eine gute Nacht!
Uwe (nur Uwe, der ohne Nick)


Antwort Nummer 5
Name: Oliver
Datum: 16.November, 1998 um 14:07:08 auf dem baumstark-Server
Thema: Ein neuer hier

Antwort:

Hallo Uwe,

Du schriebst zu Sebastian:

[..]
>Ganz so kann ich es nicht sehen.
>
>Ein Erwachsener kann eine Autorität sein, er muß es aber nicht! Bei Eltern ist es etwas
>anderes, als bei eine Pädo / Kind Beziehung. Das wäre dann nämlich ein Paar und in einer
>Partnerschaft sollte es keine Autoritätspersohn geben.
>
>Kann aber sein, Du akzeptierst keine echte Partnerschaft (soweit möglich), was mich wundern
>würde. Gut, ich betrachte meine Maus nun nicht als Partnerin, aber ich fühle mich ihr
>gegenüber auch nicht als Autoritätsperson.

"Fühlen" ist wohl der springende Punkt bei Sebastians Betrachtungsweise. Er zieht sich halt auf eine rein mechanische Betrachtungsweise zurück und vernachlässigt alle menschlichen Bezüge und damit Gefühle und Empfindungen, wie sie zum Beispiel mein Lehrer in der fünften Klasse gehabt haben mag, als er unter Tränen den Klassenraum verließ, weil im Kampf um Autorität verloren hatte, später krank wurde und nicht mehr wieder kam. Oder aber auch meinen Bekannten, der als Kind eine sexuelle Beziehung zu einem Pater hatte, die er selber als partnerschaftlich und einvernehmlich erlebte und genoß. Dies hat für Sebastian wohl keine Bedeutung in Zusammenhang mit der Betrachtung von Autorität und Einvernehmen.

So war mein Eindruck beim Lesen von Sebastians Karteieintrag doch der, daß ihm der praktische Bezug und damit auch das Erfahren von Gefühlen fehle, um eine ganzheitliche Betrachtung der komplexen Pädo-Kind Beziehung durchzuführen. Aber dem ist wohl doch nicht so, zumindest schließe ich das aus seinem weiteren Sätzen und ich muß spekulieren, warum er diese Position vertritt. Vielleicht gehört er einfach denjenigen Pädos an, die sich in eine Überangepaßtheit flüchten, um sich wenigstens zum Teil dem gesellschaftlichen Druck ein Stück weit zu entziehen, ja vielleicht sogar um ein wenig halt zu finden, an Positionen und Meinungen, die allein dadurch sehr stützen, daß sie von der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden. Wie gesagt, nur Spekulation.

Sonst stimme ich seinen theoretischen Betrachtung aber voll zu. Es gibt einen Machtunterschied auf Grund von Entwicklungsunterschieden und damit auch Abhängigkeiten. Nur der Schluß, dieses würde Einvernehmen unmöglich machen ist Quatsch. Meinetwegen auch Sprachmanipulation, wie ein Bekannter von mir jetzt behaupten würde.

Noch eine Konkrete Frage an Sebastian: Wie bringst Du Deine sexuellen Phantasien mit Deiner Meinung bezüglich Einvernehmen in Einklang?

Gruß
Oliver


Antwort Nummer 6
Name: Sebastian
Datum: 17.November, 1998 um 06:20:42 auf dem baumstark-Server
Homepage: Sebastian's Site
Thema: Der Neue

Antwort:

Zu der Zeit, da Baumstark ein neues Gesicht bekam, gesellte sich ein interessierter Zuhörer zum breiten Gremium der aktiven Teilnehmer des Pädo-Forums. Ihn sprach die Offenheit an, mit der ein für ihn tabuisiertes Thema diskutiert wurde, die Direktheit der Thesen, Antworten und Gefühlsäußerungen. Anfangs sog er jedes Posting in sich hinein, maß einer jeden Zeile große Bedeutung zu, doch im Laufe der anschwellenden Beitragsflut lernte er, zwischen wichtigen Meinungsäußerungen und Bagatellpostings zu unterscheiden, persönliche Angriffe auf Forumsteilnehmer/-master, die arrogante, aggressive oder auch destruktive Art einiger weniger Verfasser unter der Rubrik "Verstöße gegen die Netiquette" abzulegen und zu übersehen.
Denn es lohnte sich: Er konnte spüren, in seiner kleinen, gefangennehmenden Gedanken- und Gefühlswelt nicht allein zu sein - viele der geschilderten Krisen mußte auch er durchleben, auch seine Erinnerung schaut gerne auf unvergeßliche, traumhafte Momente zurück, er sah sich - wie andere hier auch - mehr als nur einmal auf den Scherbenhaufen zu seinen Füßen herabblicken. Und doch faßte er immer wieder Mut; so auch diesmal: der "Neue". Dies ist mein - Sebastians - erstes Posting, dem eine stille Rebellion und ein innerer Kampf gegen sich selbst vorausging. Erst Simons Beitrag durchbrach meine Barrieren.

An Simon:
Danke für Deine aufmunternden Worte. Es beweist wirkliche menschliche Größe, anderen mühselig Beladenen Mut zuzusprechen in Zeiten, da man selbst eines wärmenden Wortes bedarf. Es stimmt einen froh, Menschen um sich zu wissen, die in der Auseinandersetzung mit sich selbst den anderen nicht vergessen.
In Deinem "Kinderschänder"-Posting scheltest Du Dich, übersiehst dabei aber den langen Weg, der bereits hinter Dir liegt, einen Weg, der nicht umsonst war, denn Du bist ununterbrochen einem klar umrissenen Ziel entgegengegangen und strebst auch weiterhin in diese Richtung. Die Zeit eines Zwischenresümees ist keineswegs ein Schritt zurück, ein kritischer Blick auf die eigenen Spuren im Sand sicherlich nicht der Grund dazu, sie selbstzweiflerisch hinter sich zu verwischen. Dein Denken und Handeln machen Dich und Deine Mitmenschen reich, und auch wenn Du für die ganze Welt irgendjemand sein solltest, so bist Du für irgendjemand die ganze Welt, mit all Deinen Mängeln und Talenten.

An Engelchen:
Mein Statement war nicht an kleine Jungen oder Mädchen gerichtet, doch es lag keinesfalls in meiner Absicht, eine abgehobene Meinung abzusetzen, die sodann im Raum schwebt und zwar registriert wird, sich jedoch dem Verstehen durch den Leser entzieht, denn ich möchte verstanden werden - nicht akzeptiert, nein, diesen Anspruch erhebe ich nicht - sondern einfach nur verstanden. Nur so kann ich Antworten entgegensehen, die mich dazu anregen, meine Standpunkte zu überdenken, und auch Deine Stellungnahme gehört dazu. Deshalb meine Frage: Was soll ich neu formulieren, in andere Worte kleiden, sollen mich auch kleine Mädchen und Jungs verstehen? Ich bin hier, um dazuzulernen.

An Fuh, den Bären:
Ich gebe es zu: Nachdem ich Simons Posting bemerkte, suchte ich zunächst nach einem Beitrag von Dir, der darauf Bezug nahm, da aus Deinem Karteieintrag und Deinen Diskussionsbeiträgen ein Mensch zu mir spricht, dessen Worte ich verstehe, dessen Standpunkte in der Welt ich nachvollziehen und oft auch mit meinen vergleichen kann, was den vernebelten Pfad in ein sorgenloses, wunschtraumerfülltes Morgen lichtet und neue Kraft zuspricht. Die Erwartung eines sehr persönlichen, differenzierten Statements Deinerseits wurde wahrlich nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil; die Fülle Deiner Meinungen und Gedanken übersteigt meine initiativen Sätze um ein Vielfaches - danke für diese intensive Auseinandersetzung.
Ist es falsch, die Sicht seiner Selbst in Redewendungen zu verpacken, die statt "ich" "man", statt "Sebastian" "Menschen" sagen? Urteile ich über andere, verurteile ich sie, füge ihnen Unrecht zu, indem ich meine speziellen Erfahrungen in einen allgemeinen Kontext zu stellen versuche? Gewiß, ein solcher Schluß ist mathematisch und aussagelogisch nicht haltbar, womit bewiesen wäre, wie weit man über sein angestrebtes Ziel hinausschießen kann. Mea culpa, mea maxima culpa. Und dennoch sind diese Worte sinnvoll, wenn sie Menschen mit genau der von mir angeprangerten Einstellung wachrütteln und ihnen das Gefühl vermitteln, das eigene Selbstverständnis zu überdenken und gegebenfalls zu revidieren. Denn einem Kind Gutes zu tun erfordert Feinfühligkeit und Weitsicht, Schlechtes dagegen ist schnell zugefügt und nie wieder vollkommen heilbar. Der bewußte Kinderkontakt hilft hier Dir wie auch mir, Handlungsgrundsätze zu definieren und diese zu leben. Schön, in Dir einen auf wirkliche Liebe geprägten Menschen zu wissen.
Deine privaten Ansichten, die aus Deinen Postings sprechen, sind wirklich eine Anregung für die eigene Auseinandersetzung mit der Pädophilie. Ich verstecke mich nicht damit, zu dem Personenkreis zu gehören, der Deine Postings in den eigenen Erfahrungsschatz aufnimmt, nicht ohne sie hinterfragt, über die aufgestellten Thesen und Meinungen nachgedacht zu haben. Deine Antwort zeigt, daß Du auch zu denjenigen zählst, die offen sind für jede ernstgemeinte Anregung, ein Mensch des Denkens und ein Mensch der überlegten Tat.
Deine Sichtweise einer sexuellen Beziehung zwischen einem Kind und einem Erwachsenen ließ mich einen ganzen Abend lang meinen Standpunkt überdenken. Herausgekommen ist folgendes: Ich verharre auf der pauschalisierenden Behauptung, man mißbrauche seinen Autoritäts- und Entwicklungsvorsprung dem Kind gegenüber, muß aber zugeben, die Befriedigung eigener Wünsche nicht als den zentralen Stein des Anstoßes für das eigene handeln zu betrachten. Eine solche Beziehung zu hinterfragen genügt nicht, auch das Anbringen eigener Argumente gegen eine sexuelle Beziehung wird dem Ernst des Themas nicht vollkommen gerecht - erst die Verurteilung, mag sie auch verallgemeinernd und in manchen Fällen verletzend sein, macht es mir möglich, mich von diesem mir so grauenvoll erscheinenden Gedanken zu distanzieren. Das gescholtene "Über-einen-Kamm-scheren" hilft MIR, Abstand zu wahren, gibt MIR die Möglichkeit, MEINE Auffassung anders (besser?) zu definieren. An dieser Stelle bin ich sehr egoistisch - ist das akademisch abgehoben und herabschauend? Dies soll keine rhethorische Frage sein, ich möchte mich gerne noch intensiver mit diesen Gedanken auseinandersetzen und freue mich jetzt schon auf Dein noch so kritisches Reply.
Die hohen Wogen meines Karteieintrags mußte ich bereits feststellen, Fuh. Mag sein, daß ich mich täusche, doch mir scheint, Simons Einbruch hat meine scharfen Gedanken und unbarmherzigen Hiebe als Fundament (an Simon: sollte dies tatsächlich der Fall sein, stehe ich vor einem Problem, dies wieder einrenken zu wollen und doch nicht zu wissen, wie - ich denke an Dich, Simon...). Es stimmt mich sehr traurig und läßt mich nicht schlafen, wenn ich mir Deine letzten Absätze in Erinnerung rufe, denn ich sah durch meine rosarote Brille keine Kinderschänder in diesem Forum, nein, dies trifft den Kern nicht ganz - mein Verstand blendete diese Tatsache einfach aus, nahm sie nicht zur Kenntnis, denn sie wuchs über meine Horizontgrenzen hinaus. Nun glaube ich, auch mich in die selbst angefertigte Schublade gestoßen zu haben, mir fehlen die Worte, meine innere Verkrampfung auszudrücken. Deshalb hier nur noch eine Selbstsicht, die weniger auf das Thema "Sexualität mit Kindern" abzielt (es dauert immer sehr lange, bis ich diese Worte auf das elektronische Blatt gebracht habe), sondern eher der Versuch einer nicht gelungenen Rechtfertigung ist: Ich möchte ungern das Öl im Getriebe der Welt sein, viel lieber streue ich Sand zwischen die Zahnräder, auch wenn es manchmal scheint, ich würde den eigenen Untergang damit besiegeln...
Danke für Deine Offenheit und Kritik

An Marcus Baumgartner:
Deine Stellungnahme mit der scharfsinnigen Argumentationskette hat mich fasziniert und nachhaltig beeindruckt, eine zugegeben interessante Sichtweise. Doch jetzt im ernst: Auch Deine Meinung werde ich dazu nutzen, meine Ansichten zu verifizieren, allerdings warte ich zunächst ein konstruktiv-kritisches Posting von Dir ab, um vernünftig antworten zu können.

An Uwe (nur Uwe, den ohne Nick):
Danke für Deine freundliche Begrüßung - unsere Diskussion wird an unseren auseinanderliegenden Standpunkten sicherlich nicht scheitern, denn nur die Erkenntnis, andere Gedanken neben den seinen zu haben, inspiriert einen zum Weiterdenken, zum Sich-Entwickeln, zum Reifen.
Nun, eine Partnerschaft, wie Du sie ansprichst, kann es sie tatsächlich geben - eine Beziehung von Partner zu Partner? Deine Maus ist keine Partnerin, sagst Du, Du wiederum bist keine Autoritätsperson ihr gegenüber. Was seid Ihr dann zueinander? Dein Glücksgefühl als Reaktion auf das von ihr geschenkte Vertrauen kann ich nachvollziehen, auch wenn ich nie in der glücklichen Lage war, das vollkommene, bedingungslose Vertrauen in die Hände gelegt bekommen zu haben. Hilf mir bitte, einen Weg zur Akzeptanz einer Kind/Pädophile(r) zu finden, indem Du mir erklärst, welche Rollen die beiden in einer solchen Konstellation Deiner Meinung nach spielen. Momentan bekenne ich mich diesbezüglich zu einer engstirnigen und unerfahrenen Sichtweise eines Menschen, der in die Welt hineingeboren wurde, um zu lernen und Gelerntes weiterzugeben.

An alle:
Liebe Grüße an alle sonstigen Teilnehmer des Forums, die aktiven und die stillen, die Redner und Zuhörer, die Denker und Polemiker, die Zerstörer und die konstruktiven Kritiker, die Aufrührer und Schlichter, die Erwachenen und die Kindgebliebenen, kurz an alle Menschen, die diese letzten Zeilen lesen, dabei vor Wut und Empörung kochen, mir schweigend zustimmen, entsetzt den Kopf abwenden, und auch an all die, die mir scheinbar nie antworten werden...

Sebastian


P.S. an Simon:
Ist mein HP-Updatefile auch diesmal nicht angekommen?


Antwort Nummer 7
Name: Sebastian
Datum: 17.November, 1998 um 07:27:05 auf dem baumstark-Server
Homepage: Sebastian's Site
Thema: Das Fühlen

Antwort:

An Oliver:
Das „Fühlen": Eine Vokabel, die mir sehr vertraut ist, da sie ununterbrochen Zuflucht bei mir sucht, nicht in die Welt gelassen werden möchte, die Blicke der skeptischen Beobachter scheuend. Es fällt mir nicht leicht, über Gefühle zu sprechen, und die Empfindung, hohe Barrieren durchbrechen zu müssen, wird durch die Gewißheit, von sehr vielen Menschen gehört (gelesen...) zu werden, erfährt durch diese Tatsache alles andere als eine Linderung. Insofern stimmt es, daß mein Betrachtungspunkt den Gefühlen selbst ein wenig (oder auch ein wenig mehr...) abgerückt ist, was jedoch keineswegs die Interpretation schlüssig macht, ich messe der Komplexität des Gefühlsnetzes keine Bedeutung bei. Zugegeben, die Scheu vor Gefühlen und ihrer ungebändigten Macht ist nicht gerade Erfahrungsfördernd, aber Du erkennst durchaus richtig: eine praktische Erfahrungsplattform ist bei mir durchaus vorhanden, und je rarer sich eine Gefühlsäußerung darin wiederfindet, um so wertvoller wird sie für mich.
Bin ich deswegen ein Mitläufer, ein Ja-Sager, ein „Ver-Sager"? Nicht landläufige Standardansichten und Allerweltsmeinungen sollen mir eine Stütze sein, sondern vielmehr der rege Austausch mit anderen, die mich zu verstehen versuchen, mich und meine Meinung nicht akzeptieren müssen, sich aber mit den Standpunkten auseinandersetzen, sie mit den eigenen verleichen, wie Du es tust.
Zu Deiner Frage: In meiner engstirnigen Welt gibt es keinen Einklang zwischen meiner ablehnenden Haltung einer sexuellen Beziehung gegenüber und meinem persönlichen Wunsch- und Traumdenken, da mir (durch die gesellschaftliche Forcierung einer „Über"-Angepaßtheit?) die Grenze zwischen „darf" und „nicht soll" klar zu sein scheint. Doch wenn es mir auch schwerfällt, meine innere Ambivalenz zum Ausdruck zu bringen, so kannst Du vielleicht einen möglichen Weg aufzeigen, diese scheinbar unvereinbaren Punkte von Phantasie einerseits und der Stimme des Gewissens andererseits in einer verbindenden Idee, einer akzeptablen Vorstellung zusammenzufassen. Meine Antwort mag jetzt unzufriedenstellend erscheinen, wenig konkret sein, am eigentlichen Kern vorbeireden, aber viel präziser kann ich nicht werden, dazu benötige ich eine externe Hilfestellung, ein stützendes Wort - vielleicht findet sich jemand, der meinen Ansatz weiterzuspinnen in der Lage ist; meine begrenzte Lebenserfahrung reicht hierfür nicht aus.

Liebe Grüße, Sebastian

P.S.
Vor dem Antworten wollte ich gerne Deine Karteikarte lesen, doch diese verrät nicht viel von Dir. Schade...


Antwort Nummer 8
Name: Fuh-der-Bär
Datum: 17.November, 1998 um 07:28:14 auf dem baumstark-Server
Thema: Ein neuer hier

Antwort:

Hallo Sebastian,

: Ist es falsch, die Sicht seiner Selbst in Redewendungen zu verpacken, die statt "ich" "man", statt "Sebastian" "Menschen" sagen?

Es ist zumindest missverständlich, da es sich, wie Du wirst zugeben müssen, stark nach einer Unterstellung anhört. "Man tut gut daran, sich ab und zu klarzumachen, dass sich die gesamte Menschheit, von einer winzigen Ausnahme abgesehen, aus Anderen zusammensetzt..." (mal irgendwo gelesen.)


: Urteile ich über andere, verurteile ich sie, füge ihnen Unrecht zu, indem ich meine speziellen Erfahrungen in einen allgemeinen Kontext zu stellen versuche?

Sorry, aber genau das tust du mit Deiner Formulierung eben nicht. Du stellst nicht Deine persönlichen Erfahrungen in einen Kontext (dann müsstest Du sie auch deutlich als persönlich darstellen), sondern verallgemeinerst sie. Jedenfalls kam das bei mir so an.

Jetzt überlege ich allerdings gerade, inwieweit diese Verallgemeinerung angebracht ist. Ich habe nämlich so eine Tendenz, so weit wie möglich tolerant zu bleiben und erst dann jemandem auf den Schlips zu treten, wenn es gar nicht mehr anders geht. Da hast Du jetzt mich ins Nachdenken gebracht.

Trotzdem fällt es mir schwer, zu sagen: Kein Kind der Welt will von sich aus Sex mit einem Erwachsenen. Denn ich kenne nicht alle. Ich kann nur sagen: Von den Kindern, die ich kenne, kann ich mir das nicht vorstellen. (Kann ich wirklich nicht.) Das aber jetzt hochzurechnen, finde ich der Individualität von Mensc