Hallo Fuh-derBär!

Du schriebst in einem andren Thread:
>Eine Freundschaft mit einem Boylover gehört zum Besten, was einem Jungen überhaupt passieren kann.

Ich antworte darauf hier, weil meine Meinung dazu nichts mit Mickey oder Mausi zu tun hat.
Ich denke, die Freundschaft mit einem VERANTWORTUNGSVOLLEN Boylover KANN für einen Jungen gut sein. Daran zweifle ich nicht. Aber so allgemein, wie du es geschrieben hast, kann es meiner Meinung nach nicht stehen bleiben:
Es sitzen in Deutschland mehrere Sexualstraftäter in Haft und/oder Sicherungsverwahrung, die Jungen zu sexuellen Handlungen gezwungen, mißhandelt, gequält und getötet haben und die, wenn man sie fragt warum aus vollster Überzeugung antworten "weil ich sie so liebe"!
Die "Freundschaft" mit einem _solchen_ "Boylover" wird einen Jungen (wenn er wenigstens mit dem Leben davonkommt) ziemlich sicher zum Fall für die Psychiatrie machen. Und meiner unmaßgeblichen Meinung nach kann auch die Beziehung mit einem "sanften Pädo" für ein Kind im Nachhinein negative Folgen haben: Z.B. dann, wenn der Pädo mit dem Kind gemeinsam eine "große Liebe" großzüchtet, die dann aber ständig von der Gesellschaft "bedroht" wird und dann womöglich im Selbstmord endet! Oder dann, wenn das Kind die Lektion behält: "Liebe ist ein großes Geheimnis, darf niemand wissen".

Deshalb, lieber Fuh, halte ich die ganz groß geschriebenen Worte VERATWORTUNGSVOLL und KANN in obiger Aussage für notwendig.

Alles Liebe

Hallo Michael!

> Z.B. dann, wenn der Pädo mit dem Kind gemeinsam eine
"große Liebe" großzüchtet, die dann aber ständig von der Gesellschaft "bedroht" wird und dann womöglich im Selbstmord endet! Oder dann, wenn das Kind die Lektion behält: "Liebe ist ein
großes Geheimnis, darf niemand wissen".

Hier kann allerdings eine, zumindest, Teilschuld der Gesellschaft und eine destruktive Gesetzgebung als gegeben angenommen werden. Das umgehen eines totalen Verbotes muß nicht unbeding nur negativ sein, besonders dann nicht wenn die Gründe des totalen Verbotes, in diesem speziellen Bereich ja schon die Ächtung absolut platonischer Beziehungen, per Gesetz geregelt und verordnet sind und sich auf den zwischenmenschlichen Bereich beziehen. Das unlogistischste und unbezämbarste auf dieser Welt ist mit die Liebe, sie läßt sich nicht reglementieren. Allerdings ist es durchaus möglich, daß die Liebe bestimmte Dinge nicht zuläßt oder einen Verzicht ebend dieser Dinge fordert. Dies dann zu tun, bedeutet zu lieben, denke, daß Alter ist dann egal.

Für christlich veranlagte Menschen, 1. Korinter 1. 1.-13.

Hallo Michael!

Mir war ziemlich klar, dass dieser Satz Widerspruch ernten würde, (das habe ich ja in meinem Anführungssatz auch schon gesagt).

Ich denke, wir sind einer Meinung, Du drückst es nur weniger missverständlich aus. Zum ersten ist die Definition des Begriffes "Boylover" allgemein reichlich unscharf. Schon unter dem Bestandteil "Liebe" oder "Liebhaber" stellt sich der eine puren Sex vor, der andere totale menschliche Hingabe, der dritte wer-weiß-was.

Danke, dass Du "Boylover" in Deinem ersten Beispiel in Anführungszeichen gesetzt hast - denn ein Mensch, der Jungen quält und missbraucht, ist in meinen Augen alles andere als ein Boylover. Eine Beziehung zu einem Jungen zu haben, heißt für mich als BL, ihn zunächst einmal als Mensch ernst zu nehmen (was in den meisten Eltern-Kind-Beziehungen nicht mehr üblich ist) und zu respektieren, durch meine Achtung vor ihm (ich vermeide bewusst das Wort "Liebe", weil es auch so schwammig ist) sein Selbstvertrauen zu stärken und ihm so einen seelischen Raum zu geben, in dem er anders als zu Hause und auch anders als in seiner Clique er selbst sein, sich entfalten kann.

Es geht mir nicht um Sex, auch nicht um den Genuss körperlicher Nähe, obwohl das ein Element der Beziehung sein _kann_. Es geht mir zunächst einmal um Freundschaft im höchsten Sinn des Wortes. Mann, klingt das pathetisch, aber man muss es dazusagen, seit "Freundschaft" in den meisten Fällen nicht mehr als "sexuelle Beziehung" bedeutet.

Zum Thema "Sex mit Kindern" habe ich eine klare Meinung, die Du in der Benutzerkartei nachlesen kannst. Diese Grenze gibt mir überhaupt erst die Möglichkeit, meinen Beziehungen zu Jungen die Qualität zu geben, die ich ihnen geben möchte. Sie bewahrt mich davor, in rein körperliche Nähe abzugleiten (was viel einfacher wäre als eine echte Freundschaft).

Wenn Du magst, lassen wir also das Wort VERANTWORTUNGSVOLL stehen (obwohl es in meinem Selbstverständnis als BL schon enthalten, also überflüssig ist). Das KANN kann dann entfallen - denn wenn der BL wirklich verantwortungsvoll mit dem Jungen umgeht, WIRD diese Freundschaft, wie alle wahre Freundschaft, für beide ein Gewinn sein.

Alles Liebe

Hallo!
Natürlich ist Benny bereit auf einige Fragen zu antworten.
Eines ist Klar. Er sieht unsere Freundschaft aus einer anderen Perspektive als ich , und mit Begriffen wie Boylover oder Pädophile kann er unter Garantie nichts anfangen. Auch Fragen nach der sexuellen Komponente unserer Freundschaft würden ihn sehr verwundern, weil diese so nicht existiert.
Zärtlichkeit im Umgang miteinander, Kuscheln, ein Kuß zur Begrüßung oder zum Abschied, ja! Aber mit Sexualität hat das sowenig zu tun ,daß selbst Frau Enders mit den Schultern zucken würde. Ich weiß wie er riecht; ich kenne das Gefühl wenn er seine schmalen Arme um meinen Hals legt und mich drückt ,daß mir die Luft weg bleibt; ich weiß wie er aussieht ,wenn er schmollt oder seine Augen wütend funkeln, oder wenn er glücklich oder traurig ist; ich weiß welche Kraft sich in diesem Jungen entwickelt, wenn wir mal die Boxhandschuhe anziehen und es uns so richtig geben.
Er weiß wann ich sauer werde oder worüber ich mich freue. Er sucht meine Nähe und findet sie auch immer, aber er weiß auch wann er fehl am Platze ist.
Für Benjamin bin ich ein guter Freund, ein Freund unter vielen anderen. Ob ich sein bester Freund bin weiß ich nicht, es ist für mich auch unwichtig. Er macht schon Unterschiede im Umgang mit mir ,und seinen Altersgenossen wenn es um Dinge wie Wortwahl, Höflichkeit, usw. geht. Aber im Spiel z.B stellt er mich ihnen gleich. Z.B beim Boxen. Es gefällt ihm bestimmt nicht immer zu verlieren, aber er würde es mir übelnehmen wenn ich ihn einfach gewinnen ließe. Er mag dann auch keine offenen Rechnungen, (genau wie ich) er kämpft bis zu letzten ,auch mit Tränen in den Augen, und wenn ich ihn dann mit einem gezielten Schlag gegen die Schulter, von den Füßen hole, sehe ich wie seine Augen sagen: irgendwann schaffe ich es, dann stehe ich hier als Sieger, und ich habe es selbst getan und nicht geschenkt bekommen.
Ich liebe diesen Jungen, aber wenn ich ihm sagen würde "Ich liebe Dich!" , würde er, glaube ich fragen ob ich noch alle Tassen im Schrank habe.
Doch wenn ich sage "ich mag dich!", so weiß er genau das ich es auch so meine und den Sinn dieser Worte versteht er auch, weil er ähnlich empfindet.

>Natürlich ist Benny bereit >auf einige Fragen zu >antworten.
>Eines ist Klar. Er sieht >unsere Freundschaft aus >einer anderen Perspektive >als ich.

Sorry, ich glaube, ich bin (fast) noch zu neu hier. Da hab' ich wieder mal was geschrieben, ohne vorher entsprechend nachzudenken. Tschuldigung!
Bitte lass Benny mit diesen unseren Sorgen in Ruhe.

Ich wuensche Dir - und ihm - dass Eure Freundschaft auf dieser Vertrauensbasis Bestand hat. Dazu kann ich Dir eigentlich nur gratulieren.
Wenn Benjamin vor den Weihnachtsferien nicht mehr dazu kommt, hier im Forum zu posten, sage ihm bitte, dass ich ihm (unbekannterweise) schoene Ferien wuensche. Mit Skifahren ist ja bei Euch im 'hohen Norden' nicht so viel moeglich. Oder doch?

Hallo Yeti!
Danke für Dein Verständnis.
Nun gib mal nicht so an, von wegen "hoher Norden".
Für Benny reichen die Berge hier sehr wohl zum Skifahren, und für mich schon lange :-)