Ja Mitleser, das meinte ich.
Bevor ich eben hierherkam dachte ich, nun müssen wir über Pestalozzi oder Rousseau diskutieren
die ich natürlich auch nicht gemeint habe, da es mir nicht um die Erziehung ging.
(Obwohl man den beiden es zugute kommen lassen muss, dass sie erstmals dazu aufforderten, dass sich überhaupt mal jemand um die Kinder und das Kindsein kümmerte.)
Ich habe mir, nachdem meine Kindheit fast grundlegend verunglückt war, sehr viele Gedanken über Kindheit allgemein gemacht, als ich meine Kinder bekam.
Ich hatte schon vorher viel über Psychologie und Psychotherapie gelesen und war damals (leider) dort angekommen, Freud zu verehren und hatte unglaubliche Angst vor dem "Wiederholungszwang", dem meine Großmutter und meine Mutter erlegen sind. Ich wollte auf gar keinen Fall ebenso werden (und hatte aus diesem Grund auch Angst davor, eine Tochter zu bekommen.
Als die Kinder dann auf der Welt waren war ich zum Glück schon bei C.G.Jung angekommen und Rudolf Steiner. Die beiden habe ich mir für mich zum Vorbild genommen. Und als ich dann noch im Laufe der Jahre Steiners Theosophie durch den Theravada Buddhismus ersetzte, hab ich in mir eine Art "Stimmigkeit" empfunden und die "grobe Marschrichtung" für mein Leben war erstellt.
Ich möchte dennoch nochmal zur Bibel zurück (die viel gespeichertes Menschenwissen in sich vereint, C.G.Jung würde es Archetypus nennen):
Mich hat schon immer dieses Gleichnis von Adam und Eva im Paradies angezogen und der Tatsache, dass es nicht irgendein Baum war, von dem sie gegessen haben, sondern
vom Baum der Erkenntnis. Sie sollten keine Weisheit erwerben (ziemlich anmaßend von Gott, finde ich).
Denn: Weisheit, Wissen, vertreibt sie aus dem Paradies. Diesem ursprünglichen Zustand. Diesem Frieden, der nun auf der Erde nicht mehr zu finden ist, wo Löwe und Lamm nebeneinander liegen.
Und: Sie erkannten, dass sie nackt waren und schämten sich. Vorher nicht. Das bedeutet für mich, dass im Paradies Sinnlichkeit möglich war, ohne Scham und unbeschwert.
Wissen vertreibt uns aus dem Paradies.
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke: je weniger ich
wusste, desto
unbeschwerter war mein Leben.
Als ich dann leider zu schnell, zu früh, wusste, brauchte ich unbedingt jemanden an meiner Seite, der das alles mit mir reflektierte und mich in meinem Kummer auffing. Zum Glück war dieser Mensch ein warmherziger Kinderpsychologe.
Ich liebe den Gedanken, das Paradies mit der Zeit der Unschuld gleichzusetzen, und wenn es auch nur eine Phantasie sein sollte.