Josefine Mutzenbacher
Gleich noch eins hinterher :
"Josefine Mutzenbacher" - Sammelband mit zeitgenössischen Photographien
Teil 1 Josefines Jugend
Teil 2 Josefine Mutzenbacher
Teil 3 Peperl Mutzenbacher - Tochter der Josefine
Tosa Verlag Wien, 2005, ISBN 3-85492-843-2
Die Stuttgarter Zeitung schreibt
Zitat :
Pornographie ist gesellschaftsfähig geworden. Endlich hat man begriffen, daß literarische Werte nicht von bestimmten Inhalten und schon gar nicht von speziellem Vokabular in Frage gestellt werden können. Und da es gute und schlechte Pornographie gibt, sei auf ein Meisterwerk hingewiesen : die Lebensgeschichte der Josefine Mutzenbacher. Die Mutzenbacherin berichtet in erfrischender Direktheit, wie ihr der Wiener Schnabel gewachsen ist, ganz ohne Schwulität und Raffinement . . .
Zitat Ende
Nun weiß ich nicht, ob dieses Buch hier schon vorgestellt wurde, ich glaube schon. Und wenn, dann sei nur noch einmal darauf hingewiesen und empfohlen.
M f G LOrd Vana
"Josefine Mutzenbacher" - Sammelband mit zeitgenössischen Photographien
Teil 1 Josefines Jugend
Teil 2 Josefine Mutzenbacher
Teil 3 Peperl Mutzenbacher - Tochter der Josefine
Tosa Verlag Wien, 2005, ISBN 3-85492-843-2
Die Stuttgarter Zeitung schreibt
Zitat :
Pornographie ist gesellschaftsfähig geworden. Endlich hat man begriffen, daß literarische Werte nicht von bestimmten Inhalten und schon gar nicht von speziellem Vokabular in Frage gestellt werden können. Und da es gute und schlechte Pornographie gibt, sei auf ein Meisterwerk hingewiesen : die Lebensgeschichte der Josefine Mutzenbacher. Die Mutzenbacherin berichtet in erfrischender Direktheit, wie ihr der Wiener Schnabel gewachsen ist, ganz ohne Schwulität und Raffinement . . .
Zitat Ende
Nun weiß ich nicht, ob dieses Buch hier schon vorgestellt wurde, ich glaube schon. Und wenn, dann sei nur noch einmal darauf hingewiesen und empfohlen.
M f G LOrd Vana
- Bruno
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Re: Josefine Mutzenbacher
Ich habe die "Josefine Mutzenbacher" jetzt gelesen - und nicht bereut.
Der Gewinn der Lektüre bestand für mich - und ich hoffe, es überrascht nicht - weder in einer unmittelbar als angenehm erlebten Rezeption des erotisch-sexuellen Treibens, noch im Suchen und Finden von Buchfiguren oder geschilderten Lebensweisen, die der positiven Identifikation dienen könnten. Vielmehr bestand der Gewinn der Lektüre für mich darin, durch die Konfrontation mit einer abstrakten (meines Erachtens nach sich zudem über menschlich-biologische Möglichkeiten hinwegsetzenden) Extremdarstellung von abgespaltener Sexualität eine gewisse Bewusstseinserweiterung erlangt zu haben: Wird ein Bereich des menschlichen Lebens, wie hier die Sexualität und deren Ausleben, dermaßen isoliert und in postulierter Ausschließlichkeit dargestellt, so wird er greifbarer, durchschaubarer, und gerade das kann zum besseren Umgang damit beitragen.
Ob Felix Salten, der Autor von "Bambi" (1923) tatsächlich - wie seit langen unbewiesen spekuliert wird - auch Autor der 1906 anonym erschienenen "Josefine Mutzenbacher" ist, wird vermutlich niemals wirklich geklärt werden können. Salten war Mitglied des kurz vor der Wende ins 20. Jahrhundert sich etablierenden Literatenkreises "Jung-Wien", dem Berühmtheiten wie Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler angehörten (und zu dem auch der mutmaßliche GL Peter Altenberg Verbindungen hatte) und dessen Mitglieder - außer dem Initiator Hermann Bahr - alle jüdische Wurzeln hatten und deren literarisches Schaffen zumindest indirekt mit der Problematik der Assimilation in Beziehung stand.
Provokante Tabubrüche waren in den Werken des Jung-Wien-Kreises keinesfalls ungewöhnlich, allen voran ist hier natürlich an die stark gesellschaftskritisch-erotischen Skandalstücke Arthur Schnitzlers zu denken. Salten hat ebenfalls bekanntermaßen eine Fülle freizügig-erotischer Literatur produziert, wenngleich die Schärfe der "Mutzenbacher" freilich nirgends annähernd erreicht wird.
Wie auch immer, Saltens vor allem von Tiergeschichten wie Bambi - dessen Rechte er billig an Walt Disney verkaufte, der damit berühmt wurde - geprägtes Spätwerk hat eine völlig andere Note. Mich wird vermutlich niemand jemals überzeugen können, dass zwischen dem geistig-philosophischen Meisterwerk "Bambi" (das von Disney freilich verkitscht wurde) und der "Josefine Mutzenbacher" irgendwelche signifikanten Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge existieren, auch dann nicht, wenn man "zwischen den Zeilen" liest.
Der Gewinn der Lektüre bestand für mich - und ich hoffe, es überrascht nicht - weder in einer unmittelbar als angenehm erlebten Rezeption des erotisch-sexuellen Treibens, noch im Suchen und Finden von Buchfiguren oder geschilderten Lebensweisen, die der positiven Identifikation dienen könnten. Vielmehr bestand der Gewinn der Lektüre für mich darin, durch die Konfrontation mit einer abstrakten (meines Erachtens nach sich zudem über menschlich-biologische Möglichkeiten hinwegsetzenden) Extremdarstellung von abgespaltener Sexualität eine gewisse Bewusstseinserweiterung erlangt zu haben: Wird ein Bereich des menschlichen Lebens, wie hier die Sexualität und deren Ausleben, dermaßen isoliert und in postulierter Ausschließlichkeit dargestellt, so wird er greifbarer, durchschaubarer, und gerade das kann zum besseren Umgang damit beitragen.
Ob Felix Salten, der Autor von "Bambi" (1923) tatsächlich - wie seit langen unbewiesen spekuliert wird - auch Autor der 1906 anonym erschienenen "Josefine Mutzenbacher" ist, wird vermutlich niemals wirklich geklärt werden können. Salten war Mitglied des kurz vor der Wende ins 20. Jahrhundert sich etablierenden Literatenkreises "Jung-Wien", dem Berühmtheiten wie Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler angehörten (und zu dem auch der mutmaßliche GL Peter Altenberg Verbindungen hatte) und dessen Mitglieder - außer dem Initiator Hermann Bahr - alle jüdische Wurzeln hatten und deren literarisches Schaffen zumindest indirekt mit der Problematik der Assimilation in Beziehung stand.
Provokante Tabubrüche waren in den Werken des Jung-Wien-Kreises keinesfalls ungewöhnlich, allen voran ist hier natürlich an die stark gesellschaftskritisch-erotischen Skandalstücke Arthur Schnitzlers zu denken. Salten hat ebenfalls bekanntermaßen eine Fülle freizügig-erotischer Literatur produziert, wenngleich die Schärfe der "Mutzenbacher" freilich nirgends annähernd erreicht wird.
Wie auch immer, Saltens vor allem von Tiergeschichten wie Bambi - dessen Rechte er billig an Walt Disney verkaufte, der damit berühmt wurde - geprägtes Spätwerk hat eine völlig andere Note. Mich wird vermutlich niemand jemals überzeugen können, dass zwischen dem geistig-philosophischen Meisterwerk "Bambi" (das von Disney freilich verkitscht wurde) und der "Josefine Mutzenbacher" irgendwelche signifikanten Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge existieren, auch dann nicht, wenn man "zwischen den Zeilen" liest.
Re: Josefine Mutzenbacher
Ich habe das Buch zum ersten Mal gelesen als ich 10 war. Da fand ich es schons ehr spannend. Irgendwann später habe ich es nochmal gelesen. Das ist so ein Buch wie "Feuchtgebiete", auf den ersten Blick wirkt es befremdlich und total überzogen, auf den zweiten sieht man dann den Sinn dahinter.
Die Intelligenz ist das am gerechtesten verteilte Gut. Jeder meint genug davon zu haben.
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Re: Josefine Mutzenbacher
Hui, eine Frühstarterin! Ich habe 'Fanny Hill' erst mit 11 Jahren gelesen...Zhunami hat geschrieben:Ich habe das Buch zum ersten Mal gelesen als ich 10 war.
gelöscht_17
Re: Josefine Mutzenbacher
Das kenne ich gar nicht. Worum geht's da? Ist das ähnlich?
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Re: Josefine Mutzenbacher
Zhunami hat geschrieben:Das kenne ich gar nicht. Worum geht's da? Ist das ähnlich?
John Cleland - Die Momoiren der Fanny Hill
"In zwei Briefen lässt John Cleland eine wohlsituierte, glückliche Ehefrau mit erstaunlicher Offenheit ihre Vergangenheit als Freudenmädchen schildern. Die ahnungslose fünfzehnjährige Waise Fanny Hill wird durch eine gerissene Kupplerin an ein Freudenhaus vermittelt und verstrickt sich so in die englische Halbwelt des 18. Jahrhunderts. Sie lernt die Regeln der feinen Lebensart wie die des erotischen Raffinements und wird in eine Reihe ausschweifender Liebesabenteuer verstrickt. Ein stilistisches, psychologisches und erzählerisches Meisterwerk."
"Wer in einem Roman mehr Geschichte und weniger Sex haben möchte, der sollte "Fanny Hill" nicht lesen. Die Sprache ist altertümlich gehalten, was zu Beginn etwas den Lesefluss trübte, aber es passt, denn es gehört in diese Zeit. "Die Memoiren der Fanny Hill" sind ein Briefroman, in dem die Kurtisane Fanny Hill ihr Leben einer fiktiven Frau beschreibt. Sie wächst auf dem Lande auf und kommt, nichts ahnend, in die Stadt, wo sie fast sofort unter die Fittiche eines Freudenhauses gerät. Unter der Obhut ihrer Herrin macht sie ihre ersten Erfahrungen mit Sexualität, mit Männern, mit Frauen etc. In ihren Briefen schreibt sie die Geschichten ihrer Freundinnen und Mitbewohnerinnen detailliert nieder. Sehr ausführliche Sexszenen die nicht jedem liegen mögen, mir aber haben sie gefallen."
Quelle: Amazon.de
Gibts dort auch für 4,95 Euro zu kaufen.
gelöscht_17
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Re: Josefine Mutzenbacher
Mutzenbacher ? ist das die Geschichte mit dem Flagelanten ? Wenn ja, hab ich das Buch auch schon vor Jahren gelesen.
rainer
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Re: Josefine Mutzenbacher
Ich gebe zu, daß ich das Buch meist mit blutleerem Kopf gelesen und nicht weiter über mögliche andere als die vom Autor intendierten Lesefrüchte nachgedacht habe. Folglich blieb eine Bewußtseinserweiterung auch aus.Bruno hat geschrieben:
Wird ein Bereich des menschlichen Lebens, wie hier die Sexualität und deren Ausleben, dermaßen isoliert und in postulierter Ausschließlichkeit dargestellt, so wird er greifbarer, durchschaubarer, und gerade das kann zum besseren Umgang damit beitragen.
Es interessiert mich nun aber doch, in welcher Hinsicht für Dich die menschliche Sexualität greif- und durchschaubarer geworden ist.
Re: Josefine Mutzenbacher
habe j.mutzenbacher als buch,ABER die videos sind ä anschaulicher oder so....Lord Vana hat geschrieben:Gleich noch eins hinterher :
"Josefine Mutzenbacher" - Sammelband mit zeitgenössischen Photographien
Teil 1 Josefines Jugend
Teil 2 Josefine Mutzenbacher
Teil 3 Peperl Mutzenbacher - Tochter der Josefine
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Die Stuttgarter Zeitung schreibt
Zitat :
Pornographie ist gesellschaftsfähig geworden. Endlich hat man begriffen, daß literarische Werte nicht von bestimmten Inhalten und schon gar nicht von speziellem Vokabular in Frage gestellt werden können. Und da es gute und schlechte Pornographie gibt, sei auf ein Meisterwerk hingewiesen : die Lebensgeschichte der Josefine Mutzenbacher. Die Mutzenbacherin berichtet in erfrischender Direktheit, wie ihr der Wiener Schnabel gewachsen ist, ganz ohne Schwulität und Raffinement . . .
Zitat Ende
Nun weiß ich nicht, ob dieses Buch hier schon vorgestellt wurde, ich glaube schon. Und wenn, dann sei nur noch einmal darauf hingewiesen und empfohlen.
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Re: Josefine Mutzenbacher
Rabe12 wurde nun zum 3 male Verwarnt, eine Sperre von 14 Tagen ausgelöst.
Rainer, GLF Administration
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Re: Josefine Mutzenbacher
Das buch josefine mutzenbacher habe ich zu hause.ab und zu lese ich paar kapitel aus dem buch wo die josefine nch ein kind war und dann den 3 teil über ihre tochter.jetzt als ich krank im bett war und nicht zum computer konnte kam es mir gelegen.
ob felix salten gl war das weiß ich nicht.aber peter altenberg der damals zu wiener künstlerzirkel gehörte aber schon.nur kann man sagen das er eine halbhete war.er schrieb auch diesen satz "ich kenne ein elfjähriges mädchen.keine brüste vorhanden.endresultat.VOLKOMMEN".
aber wer sex zwischen erwachsenen und kindern lesen will der muß nicht JM lesen, im internet gibts geschichten wo es noch detailierter beschriebene ramlereien gibt zwischen männern und mädchen .
ob felix salten gl war das weiß ich nicht.aber peter altenberg der damals zu wiener künstlerzirkel gehörte aber schon.nur kann man sagen das er eine halbhete war.er schrieb auch diesen satz "ich kenne ein elfjähriges mädchen.keine brüste vorhanden.endresultat.VOLKOMMEN".
aber wer sex zwischen erwachsenen und kindern lesen will der muß nicht JM lesen, im internet gibts geschichten wo es noch detailierter beschriebene ramlereien gibt zwischen männern und mädchen .