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Mitleser
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Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Mitleser »

Laut einem Bericht des Providence Journal im US-Bundesstaat Rhode Island werden auf der Jagd nach KiPo-Besitzern nun auch Polizeihunde eingesetzt, um bei Hausdurchsuchungen versteckte Festplatten, USB-Sticks und Speicherkarten zu finden. Angeblich findet der Golden Labrador Thoreau auch noch Festplatten, die in verschlossenen Gefrierbeuteln gelagert werden, sowie USB-Sticks, vierlagig verpackt in einer Blechdose innerhalb eines Metallschranks.

Quellen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 51556.html
http://www.providencejournal.com/breaki ... island.ece

Nun mögen die Verstecke, in denen potentielle KiPo-Besitzer ihre Datenträger lagern, ja durchaus kreativ sein, aber so ein Artikel zeigt doch wieder einmal mehr, wie unbedarft der Großteil der Computernutzer ist. Anstatt die illegalen Aufnahmen einfach zu verschlüsseln, wird ein mehr oder weniger großer Aufwand betrieben, die Datenträger vor neugierigen Familienmitgliedern (und der Polizei) zu verstecken.

Im englischsprachigen Artikel wird auch ein Fall beschrieben, wo jemand ein Bild mit einer "RhodeIslandGuy"-E-Mail-Adresse von GoogleMail gepostet hat, welche als Zugang für eine KiPo-Bildergalerie diente. Noch einfacher, den ermittelnden Behörden einen Hinweise auf seinen Wohnort zu geben, kann man es wohl nicht machen, die mussten ja einfach nur bei Google nach dem Inhaber des Accounts fragen...

Auch interessant sind die Diagramme, welche einmal die Anzahl der Festnahmen in Sachen KiPo in Rhode Island über die letzten vier Jahre zeigen, und die Anzahl der Ermittlungsverfahren. Wie unschwer zu erkennen ist, hat die Anzahl der Ermittlungen im Laufe der Jahre stark zugenommen, waren es 2011 noch knapp 300, werden es Ende 2014 schon ca. 800 sein, wenn man den roten Balken nach oben extrapoliert.

Man sollte ja meinen, dass damit auch die Anzahl der Festnahmen rasant ansteigt, aber zu früh gefreut: 2011 waren es knapp über 50 Festnahmen, die beiden Jahre danach etwa 40, und der Balken für 2014 lässt etwa 35 Festnahmen für das aktuelle Jahr erwarten. Umgerechnet sinkt die Erfolgsquote bei den Ermittlungen also von 16% auf magere 4,5%, trotz all der zusätzlichen Bemühungen wie den Festplattenschnüffelhunden.

Natürlich nimmt der Artikel auf diese Zahlen überhaupt keinen Bezug, man wollte wohl den Bericht mit ein paar Diagrammen aufhübschen, hat sich aber noch nicht mal die Mühe gemacht, die Zahlen zu interpretieren. Stattdessen erwähnt man im letzten Abschnitt lieber die stattliche Zahl von 2.099 Anzeigen im vergangenen Geschäftsjahr, wobei nicht ganz klar ist, ob damit die gleiche Gruppe von Leuten gemeint ist, denn diese Daten stammen vom Department of Homeland Security, und nicht von der Polizei von Rhode Island.

Allerdings wird erwähnt, dass es landesweit ca. 60 solcher Task Forces gibt, also ca. eine pro Bundesstaat, und so werden die 2.099 sich wohl ebenfalls auf Rhode Island beziehen. Selbst wenn man davon ausgeht, dass alle Festgenommenen tatsächlich im Besitz von KiPo waren, wäre das zusammengenommen eine Erfolgsrate von 2% - oder anders ausgedrückt, man nimmt einen Kollateralschaden von 98% in Kauf. Zwar stehen meine Zahlen auf wackeligen Beinen, weil ich nur diesen Artikel als Datenquelle habe, daher sind sie mit Vorsicht zu genießen, aber mich würde es nicht wundern, wenn es sich tatsächlich so zugetragen hätte...
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YoungLover
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von YoungLover »

Du lachst wohl gerne über die Behörden, was? :mrgreen:

Ich dachte echt nicht, dass etwas wie ein USB/Festplatten Schnüffelhund überhaupt möglich wäre. Wie auch immer, die Daten einfach nur zu verschlüsseln halte ich für keine gute Idee. Was wenn man einfach dazu gezwungen wird, den Behörden das Passwort zu geben? Mit Aussagen über Privatsphäre kann man sie wenig beeindrucken. Und dies kann auch zu Konsequenzen führen:
He said he had forgotten the password until a fraud probe was launched. The judge jailed him for four more months.

Sending Hussain back to prison, Old Bailey judge Richard Marks said the defendant's deliberate failure and refusal to comply with a police notice to provide the password was a very serious matter because it had potentially hampered investigations.
Source: https://www.techdirt.com/articles/20140 ... word.shtml


Den Inhalt des Stick's verschlüsseln und irgendwo - am besten in Lebensmitteln - zu verstecken wäre schon die bessere Lösung. Noch besser eine micro SD Karte verwenden, welche man dann mit Klebeband hinter eine DVD kleben und die Hülle dann in die 4-stellige Film Sammlung reinstellen kann :D

(Man könnte die SD Karte auch hinter ein Bild aufkleben)
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Mitleser
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Mitleser »

YoungLover hat geschrieben:Du lachst wohl gerne über die Behörden, was? :mrgreen:
Nein, ich lache eher über die Medien, die es in manchen Fällen nicht einmal ansatzweise schaffen, eins und eins zusammenzuzählen, sondern sich einfach irgendwas aus den Fingern saugen, damit es gut klingt. Dumm nur, dass die meisten Leute den Medien einfach blind glauben und alles für bare Münze nehmen, was man ihnen vorsetzt. Nicht, dass ich grundsätzlich gegen investigativen Journalismus bin, es wurden ja auch schon viele Missstände aufgedeckt, aber leider gibt es unter den Journalisten auch schwarze Schafe, siehe Wolfram Kuhnigk.
Den Inhalt des Stick's verschlüsseln und irgendwo - am besten in Lebensmitteln - zu verstecken wäre schon die bessere Lösung. Noch besser eine micro SD Karte verwenden, welche man dann mit Klebeband hinter eine DVD kleben und die Hülle dann in die 4-stellige Film Sammlung reinstellen kann :D

(Man könnte die SD Karte auch hinter ein Bild aufkleben)
Gib den Polizisten mal keine Hinweise, nachher machen die bei jeder HD noch Obstsalat, weil sie irgendwelche versteckten SD-Karten suchen. Und der Schnüffelhund vertilgt dann gleich noch das Steak im Kühlschrank. :P
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Lolimat
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Lolimat »

Ich musste spontan an eine schöne leckere 120GB-Sacher-Torte mit USB-Anschluss denken, natürlich mit verschlüsselten Schoko-Stückchen.

... und sie sah die Welt nicht so wie sie war, sondern wie sie sein könnte. aus Cinderella

TorChat: klick auf Profil.
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Amiga
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Amiga »

:D Ich schaff mir ne Katze an, die kann der Köter dann haben und jagen ! Was ist wenn der Hund selber Pädophil ist und die Platten für sich selber will ?

Unsere Medien immer schön einseitig berichten und dem dummen Volk etwas geben über es sich aufregen kann !
Scheiß RTL !
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von asgl »

Wenn der Hund nun wenigstens beim Schnüffeln an der Festplatte feststellen könnte, dass da wirklich nackte Mädchen drauf sind... DAS wäre eine Meldung ;)


Kann der Hund auch Daten aus der Cloud auffinden?



Liebe Grüße
asGL
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von asgl »

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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Mitleser »

Den Link habe ich doch schon weiter oben genannt. :)

Auf die Dateien in der Cloud hat die NSA schon ein Auge geworfen, die brauchen wohl keine Hunde mehr.
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YoungLover
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von YoungLover »

Mitleser hat geschrieben:Auf die Dateien in der Cloud hat die NSA schon ein Auge geworfen, [...]
Ich hoffe Storj* macht ihnen die Arbeit viel schwerer! :mrgreen:

*http://storj.io/
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Jean Valjean
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Jean Valjean »

Wie soll das denn bitte Funktionieren?? Wäre mir neu, dass eine Festplatte nen Geruch absondert.
"Wer die Sicherheit der Freiheit vorzieht, wird immer in der Unfreiheit landen – und damit in der schlimmsten Unsicherheit, die dem Menschen widerfahren kann."

Roland Baader
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Mitleser »

Du bist ja auch kein Hund, die haben halt nen deutlich besseren Geruchssinn als ein Mensch. ;) Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass eine Festplatte oder ein USB-Stick anders riecht als ein Fernseher oder ein Kofferradio, wahrscheinlich riecht der Hund halt die üblichen Weichmacher, Flammschutzmittel, und was sich sonst noch alles in technischen Geräten verbirgt.
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Horizonzero »

Die werden schlichtweg Technik auffinden, und es wird behauptet da sei Kipo drauf.
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Luna
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Luna »

Sind in den USA nicht schon Nacktaufnahmen von 18. Jährigen Kipos?
Die staatliche Vernichtung von Puppen muss sich für ihre Besitzer wie die Ermordung eines geliebten Familienmitgliedes anfühlen. Konsequent gegen die politische Verfolgung und Inhaftierung von unschuldigen Menschen!

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YoungLover
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von YoungLover »

@Luna

< 18 Jahren, ja.
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Dani
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Re: Festplattenschnüffelhund zur KiPo-Bekämpfung

Beitrag von Dani »

YoungLover hat geschrieben: Was wenn man einfach dazu gezwungen wird, den Behörden das Passwort zu geben?
Wie soll DAS denn gehen YL???

Doch nicht hier bei uns, in unserem Rechtstaat! Meinst du mit Foltermethoden à la Gunatanamo?

Ich wüsste nicht, wie man mich zwingen würde, irgendein Passwort zu sagen!

Vielleicht leide ich dann an Amnesie oder so!

@Mitleser: köstlich diese "Schätze", die du immer findest!

Ich denke auch wie Hori, dass die Fiffis einfach nur auf Technik dressiert sind, und wenn sie etwas finden, unterstellen sie einfach, dass da Kipo drauf ist.

Das wäre aber ein gutes Ablenkungsmanöver, irgendwann werden die Waldis doch auch müde, oder?

Na ja, wenn die Amis diese Methode anwenden, dann wird es auch nicht mehr lange dauern, bis die deutsche Bolizei das dann auch hat.
Das möchte ich aber nicht! :rotfl: :herz: :wink:
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